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VerkehrsversuchEinbahnstraßen sollen Elterntaxis vor den Schulen in Efferen ausbremsen

Lesezeit 3 Minuten
Das Foto zeigt große Spruchbanner am Zaun vor dem Fahrrad- und Rollerabstellplatz.

„Ohne Auto zur Schule“ – der Appell findet nicht bei allen Eltern Gehör.

Mit Einbahnstraßenregelungen sowie Hol- und Bringzonen soll der Schulweg in Efferen sicherer gemacht werden.

„Ohne Auto zur Schule“ und „Frische Luft statt Elterntaxi“ steht auf großen Transparenten am Zaun vor dem Fahrrad- und Rollerabstellplatz an den Grundschulen Im Wiesengrund. Doch der Appell trifft nicht bei allen Eltern auf offene Ohren. Um das Verkehrschaos im Hol- und Bringverkehr zu entschärfen, hat der Planungsausschuss einen einjährigen Verkehrsversuch beschlossen, der nach den Sommerferien starten und den Schulweg sicherer machen soll.

Derzeit arbeitet die Stadtverwaltung mit einem Planungsbüro unter breiter Bürgerbeteiligung an einem Verkehrskonzept für den stark belasteten Stadtteil Efferen. Weil die Lage in den engen Straßen an der Don-Bosco- und der Geschwister-Scholl-Grundschule aber besonders brisant ist, werden dort nun Maßnahmen vorgezogen. Darauf hatten auch die beiden Schulleitungen und Elternvertreter gedrängt. Die SPD griff das in einem Antrag auf.

Hürth: Autos fahren in der Nähe der Schule über den Bürgersteig

Vorgesehen ist, dass die Orsbeckstraße, die auf die Schule zu führt, zur Einbahnstraße wird. Auch am Overstolzenplatz entlang kann man dann nur noch in eine Richtung fahren – nämlich von der Schule weg. Verwaltung und Politiker versprechen sich davon einen Gewinn an Sicherheit, weil sich Autos nicht mehr in beiden Fahrtrichtungen zwischen den geparkten Wagen hindurchschlängeln und dadurch Schulkinder, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad oder Roller unterwegs sind, in Gefahr bringen. Teilweise seien die Autos beim Ausweichen über den Bürgersteig gefahren, berichtete CDU-Sprecher Rüdiger Winkler: „Diese Gefahr wird nun erheblich reduziert.“

Darüber hinaus sollen Hol- und Bringzonen auf der Koch-, Jülich- und Bahnstraße eingerichtet werden, um den Verkehr vor der Schule zu entzerren. Außerdem wurde beschlossen, die Querungsstelle an der Kochstraße besser auszuleuchten und den Spielplatz am Overstolzenplatz zu umzäunen, damit keine Kinder auf die Straße laufen.

Politiker wollen auch auf die Eltern einwirken

Im Planungsamt geht man davon aus, dass es eine Weile dauern könnte, bis die Maßnahmen greifen. „Vermutlich gibt es in den ersten Wochen noch keine Verbesserung“, so Amtsleiter Daniel Gürich. Das liege vor allem an den Erstklässlern, die anfangs noch von ihren Eltern zur Schule gebracht würden. Wenn sich zeige, „dass das Chaos anhält“, könne zusätzlich die Jülichstraße als Einbahnstraße ausgewiesen werden, so Gürich auf Nachhaken des SPD-Ratsherrn Michael Kleofasz.

Die Maßnahmen trafen im Ausschuss auf breite Zustimmung. „Das ist ein gutes Ergebnis, das dank der Initiative von Eltern und Schulen erzielt wurde“, meint Grünen-Fraktionssprecher Hendrik Fuchs. CDU-Sprecher Winkler setzt aber auch auf einen erzieherischen Effekt: „Für mich ist wichtig, dass wir den Eltern klarmachen, dass der Hol- und Bringverkehr nicht das Normale sein soll.“ Die Grünen-Stadtverordnete Inge Cürten-Noack wies darauf hin, dass die Elterntaxis nicht nur die Straßen verstopften, sondern den Kindern dadurch auch ein Stück ihrer Selbstständigkeit genommen werde.