Simulation ChemieunfallRettungskräfte üben für den Ernstfall einer Explosion

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Die Schwerverletzten wurden zum Rettungshubschrauber oder zum Rettungswagen gebracht.

Hürth-Knapsack  – Nicht nur das Knattern der Rotoren eines Rettungshubschraubers über Knapsack zeigte den Hürther Bürgerinnen und Bürgern an, dass hier etwas Besonderes passierte. Hin und wieder waren auch Martinshörner zu hören, rasten Einsatzfahrzeuge der Feuerwehren und des Rettungsdienstes mit Blaulicht über die Industriestraße: Auf dem Knapsacker Hügel fand eine Großübung der Werkfeuerwehr der Yncoris GmbH statt, organisiert von Sebastian Gorissen.

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 In der mobilen Einsatzleitung wurden die eingehenden Meldungen zusammengefasst.

Ausgangslage war eine Verpuffung oder Explosion in einer Anlage der chemischen Industrie, nachdem eine Rohrleitung beschädigt worden war. Durch das Leck, so das angenommene Szenario, waren acht Tonnen eines Rohprodukts freigesetzt worden, wodurch sich brennbare Gase gebildet hatten. Durch diese und die Explosion waren 23 Mitarbeiter verletzt worden.

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Harald Band und Laura Geisberg beobachteten die Arbeit der Einsatzkräfte.

Nachdem die Werkfeuerwehr des Chemiepark Knapsack unter der Führung von Brandoberinspektor Sebastian Nüsgen den Einsatz übernommen hatte, wurde schnell Unterstützung aus dem gesamten Rhein-Erft-Kreis angefordert. So waren die Wehren und Rettungsdienste unter dem Stichwort „MANV“ (Massenanfall Verletzter) aus Bergheim, Hürth, Frechen, Kerpen, Erftstadt, Pulheim und Wesseling ebenso alarmiert worden wie das Bedburger DRK und der MHD in Erftstadt und Pulheim.

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Neben einem Rettungshubschrauber der DRF-Luftrettung wurde auch die mobile Einsatzleitstelle der Kreisleitstelle nach Knapsack beordert. Den Grundschutz für die Stadt Hürth übernahm währen der Übung der Löschzug Brüggen. Während die Verletztendarsteller in den Werksanlagen oder vor dem Gebäude – je nach Verletzung – ruhig, weinend oder auch vor Schmerzen schreiend auf ihre Rettung und Versorgung durch Feuerwehr und Rettungsdienst warteten, hatten sich an verschiedenen Stellen Beobachter unter der Leitung des früheren Frechener Stadtbrandmeisters Harald Band und der stellvertretenden Ärztlichen Leiterin des Rettungsdienstes im Rhein-Erft-Kreis, Notärztin Dr. Laura Geisberg, positioniert, die die eingesetzten Kräfte genauestens beobachteten und notierten, was geschah.

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Auch wenn die Wunden nur geschminkt waren, machten die Verletzten den Feuerwehrleuten zu schaffen.

Und es gab einiges aufzuschreiben. Denn nicht in allen Fällen klappte es gleich getreu dem Handbuch. So waren einige Feuerwehrmänner leicht überfordert, sich allein um gleich mehrere Verletzte zu kümmern, sie zu verbinden, während andere, desorientierte Verletzte weglaufen wollten. Da fehlte dann schon mal der Kollege an der Seite. Auch bei der Kommunikation mit so vielen Teilnehmern klappte es nicht auf Anhieb, alle Einheiten immer per Funk zu erreichen. Aber gerade diese Schwachstellen in der Zusammenarbeit mehrerer Einheiten und verschiedener Organisationen zu erkennen war Zweck der Großübung. Unter dem Strich war Fachbereichsleiter Sebastian Gorissen aber doch zufrieden mit dem Ablauf, wie er nach gut zwei Stunden bestätigte: „Es geht bei einer Übung ja gerade um die Schwächen, die wir aufspüren müssen, damit im Ernstfall alles klappt.“

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