Ärger über Hundekot in KerpenBürgermeister stellt sich Kritik des Kinderparlaments

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt

Das Kinderparlament der Kita Panama setzt sich gegen Verunreinigungen durch Hundekot ein. Bürgermeister Dieter Spürck bezog Stellung.

Kerpen – Die kleine Marie erzählte Bürgermeister Dieter Spürck von einem Ausflug, den die Jungen und Mädchen der Kindertagesstätte Panama zuletzt unternahmen. „Wir haben dann ganz viele Hundekacke gesehen.“ Daraufhin hatte sich das Panama-Kinderparlament, in das alle sechs Gruppen der Einrichtung ihre Vertreter schicken, mit der Sache befasst und zum Thema gleich den Bürgermeister eingeladen.

Papierkörbe fehlen an Neustraße in Kerpen

Es wurde auch unter Mithilfe der Erzieherinnen Nicole Wolf und Alexandra Godzina und von Jugendamtsleiterin Martina Kretschmann hin- und her diskutiert, wie dem Problem von Hundekot auf Bürgersteigen besonders im Umfeld des Kindergartens an der Neustraße beizukommen ist.

Die Kinder schlugen etwa das Aufstellen von Hundekotbeutelständer vor. Auch fehle es an Papierkörben zur Entsorgung der Hinterlassenschaften. Zudem sollten Schilder aufgestellt werden und Hundebesitzer auch über die Zeitung dazu aufgefordert werden, Hundekot auf Bürgersteigen und Wegen selbst zu beseitigen.

Gelebte Demokratie des Kinderparlaments

Spürck lobte das Kinderparlament der Einrichtung, welches gelebte „Demokratie“ sei. Doch die Sache mit dem Hundekot sei nicht so einfach, erklärte er. So habe die Stadtverwaltung schon mal Hundekotspender in Türnich aufgestellt und damit schlechte Erfahrungen gemacht. Manche Leute hätten dort viel mehr Beutel herausgezogen, als sie gebraucht hätten. Die Ständer seien oft schnell wieder leer gewesen.

Spürck wies auch daraufhin, dass es in Kerpen schon 490 Mülleimer gebe, die pro Stück rund 400 Euro gekostet hätten: Allein die regelmäßige Entleerung koste rund 290.000 Euro im Jahr. Man könne nicht unbegrenzt weitere Behälter aufstellen, da die Stadt dafür kein Geld habe.

Dieter Spürck: „Der Mensch muss sich ändern“

Das Problem liege nicht an den Hunden, sondern an dem Menschen am anderen Ende der Leine: „Der Mensch muss sich ändern.“ In Zukunft wolle das Kerpener Ordnungsamt in der Sache wieder verstärkt kontrollieren, versprach Spürck. Bußgeld in Höhe von 200 Euro drohten demjenigen, der Hundekot nicht beseitigt. Auf Spielplätzen sollen es sogar 250 Euro sein. Wer einen gefüllten Hundekotbeutel einfach in die Landschaft wirft und nicht ordnungsgemäß entsorgt, könne sogar mit 350 bis 700 Euro zur Kasse gebeten werden.

Die Kinder kündigten schließlich an, einmal am Kindergarten tagsüber Hundehalter auf der Straße auf ihre Wünsche hin anzusprechen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Spürck will nun prüfen lassen, ob am Ende der Neustraße in Richtung Feld nicht doch ein Beutelspender mit Mülleimer aufgestellt werden kann. Die Kinder sollen diesen bemalen. „Die Stadt würde es bezahlen.“

KStA abonnieren