Die Stadt muss die Erftlagune in Sindorf erneut schließen. Weil Fachkräfte fehlen, kann die Stadt die Sicherheit nicht gewährleisten.
FreibadSindorfer Erftlagune schließt für zwei Tage – Fachkräfte fehlen

In der Erftlagune fehlt es an Personal, das Bad schließt deshalb zwei Tage. (Archivbild)
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Zwei Tage Badestopp: Die Erftlagune schließt Freitag, 14. Juli, ab 15 Uhr. Auch am Samstag, 15. Juli, bleibt das Vierjahreszeitenbad geschlossen. Grund ist laut Stadt, dass wegen krankheitsbedingter Personalausfälle kein sicherer Badebetrieb möglich ist. Schwimmer können am 15. und 16. Juli auf das Hallenbad in Kerpen ausweichen. Die Hallenbadbetreiber bieten von 6 bis 10 Uhr Frühschwimmen an.
„Die Fachangestellten für den Bäderbetrieb sind der Flaschenhals“, erläutert Stadtsprecher Harald Stingl. „Mindestens ein Fachangestellter ist pro Schicht nötig.“ Weil sie auch für Chlorkontrollen zuständig seien, könne die Stadt keinen sicheren Badebetrieb ohne die Fachangestellten garantieren. „Aushilfen haben wir hingegen genug“, sagt Stingl. Auf der Suche ist die Stadt trotzdem: Stellen für Bäder-Aushilfen hat sie auf ihrer Homepage ausgeschrieben.
Personalmangel auch in Bedburg, Wesseling und Pulheim
Im Gegensatz zu den Aushilfen müssen Fachangestellte für den Bäderbetrieb eine dreijährige Ausbildung absolvieren. Zu ihren Aufgaben gehört nicht nur nur das Beaufsichtigen der Badegäste. Sie überwachen die Technik, überprüfen die Wasserqualität. Auch bäderbezogene Verwaltungsaufgaben gehören zu ihren Tätigkeiten.
Der Mangel an Schwimmbad-Fachangestellten ist ein Problem, das nicht nur die Stadt Kerpen betrifft. In Bedburg zum Beispiel musste das Freibad im Juni einige Tage schließen, weil ebenfalls viele Fachangestellte krankheitsbedingt ausfielen — und das nur eine Woche nach der Saisoneröffnung. Mit einer Vertreterlösung hat die Stad Bedburg das Problem in den Griff bekommen. Auch das Gartenhallenbad in Wesseling schränkt wegen Personalmangel seine Öffnungszeiten an. Pulheim traf es schon vergangenes Jahr: Die Aquarena kürzte ihre Öffnungszeiten drastisch, weil nicht genug Fachangestellte vorhanden waren. Die Stadt suchte deshalb per Stellenanzeigen nach neuem Personal.
Die Erftlagune ist nicht zum ersten Mal von massiven Personalausfällen betroffen. Bereits im Februar dieses und im August des vergangenen Jahres schränkte das Bad die Öffnungszeiten deshalb ein. Das Vierjahreszeitenbad ist Sorgenkind der Verwaltung: Allein dieses Jahr traten Probleme an der Filteranlage und am Parkplatz auf. Zwischen 2015 und 2018 war das Bad für vier Millionen Euro saniert worden. Defekte und Mängel gibt es trotzdem immer wieder.