Vierte Aktion am Tagebau HambachRote Linie gegen den Kohleabbau gezogen

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In Rot gekleidet demonstrierten die Kohlegegner dafür, den „Ausstieg beherzt anzupacken“. Zum vierten Mal zogen sie die „rote Linie“.

In Rot gekleidet demonstrierten die Kohlegegner dafür, den „Ausstieg beherzt anzupacken“. Zum vierten Mal zogen sie die „rote Linie“.

Kerpen/Morschenich – An dieser roten Linie sollen die Bagger stoppen: Zum vierten Mal haben die Initiative Buirer für Buir und das Bündnis gegen Braunkohle zur Aktion Rote Linie am Tagebau Hambach aufgerufen. Rund 600 Menschen versammelten sich, um zu feiern, dass RWE in dieser Saison nur zwei Tage lang im Hambacher Forst roden durfte.

Mit ihrem Protest wollten die Demonstranten gleichzeitig die neue Bundes- und die Landesregierung dazu auffordern, den „Kohleausstieg sofort anzugehen und beherzt anzupacken“, sagt Antje Grothus von Buirer für Buir. Das „beherzte Anpacken“ nahm das Bündnis dabei wörtlich: Die Herzen prangten nicht nur auf den Bannern, sondern auch auf den Jacken vieler Umweltschützer. Damit wollten sie ihre Freude über den vorläufigen Erhalt des Waldes ausdrücken.

Demonstranten geht es auch um Tiere

Den Demonstranten ging es auch um die im Hambacher Forst beheimateten Tierarten, etwa die selteneBechsteinfledermaus. Die Tiere, die derzeit aus ihren Winterquartieren zurückkehren, können aber teilweise nicht in ihre Höhlen zurückkehren. Um die Fledermäuse durch die Rodungen nicht zu gefährden, ließ RWE Power die Baumhöhlen zukleben. Seit dem 26. Februar sind einige davon wieder offen. Die Umweltschützer kritisieren aber, dass noch einige Höhlen in dem Gebiet verschlossen sind. „Die Tiere müssen sich dringend neue Quartiere suchen, weil sie in ihre alten nicht zurückkehren können“, erklärt Waldpädagoge Michael Zobel. „Und dafür brauchen sie alte Bäume. Die jungen Bäume auf der rekultivierten Fläche bringen ihnen gar nichts.“

Alles zum Thema RWE

Mit Beginn der neuen Rodungssaison im Oktober planen die Umweltschützer weitere Aktionen. Das Bündnis Ende Gelände etwa ruft dann zu einer Aktion „massenhaften zivilen Ungehorsams“ auf. Auch der BUND kündigte weitere Protestmaßnahmen an.

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