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Entscheidung vertagtPulheimer Bachverband wird nun doch nicht aufgelöst

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Kinder experimentieren im Pulheimer Bach.

Probelauf der Wasserräder: Kinder der Kita Kinder Kinder experimentieren im Pulheimer Bach.

Da es nach AnsHorst icht der Fraktionen zu viele offene Fragen gibt, wird der Umweltausschuss erst im September über dessen Zukunft entscheiden.

Horst Engel klingt erleichtert. Die Auflösung des Unterhaltungsverbandes Pulheimer Bach (UPB), dem er seit mehr als 30 Jahren vorsteht, ist abgewendet. Der Umweltausschuss hat am Donnerstagabend beschlossen, das Thema zu vertagen. Er wird sich nach der Sommerpause am 24. September erneut mit der Zukunft des UPB und seinen vielfältigen Aufgaben - darunter Gewässerunterhaltung und Hochwasserschutz - befassen. „Wir haben endlich Zeit, um in Ruhe darzulegen, wie die Zukunft unseres Unterhaltungsverbandes aussehen könnte“, so Horst Engel am Tag danach in einem Gespräch mit der Redaktion.

Es war eine lange Aussprache, in deren Verlauf sich die Stadtverwaltung einige Kritik von Politikern, aber auch von Bürgern anhören musste. Sie ist der Ansicht, dass die Auflösung des UPB alternativlos ist und hält es für abwegig, ihn gegen den erklärten Willen des zweiten Verbandsmitglieds – gemeint ist die Stadt Bergheim – zu erhalten.

Pulheim: Viele offene Fragen

Bekanntlich hat die Politik in der Nachbarkommune zuletzt sowohl im Fachausschuss als auch im Stadtrat die Selbstauflösung des UPB beschlossen. Der UPB sei nicht zukunftsfähig, um insbesondere den Hochwasserschutz auf Pulheimer Stadtgebiet zu gewährleisten, bestehe dringender Handlungsbedarf, betonte Beigeordneter Olaf Kleine-Erwig.

Das sahen die Fraktionen allerdings ganz anders. Sie lobten den UPB und seine jahrzehntelange, sehr erfolgreiche Arbeit und erklärten, dass sie Fakten bräuchten für eine rechtssichere Entscheidung. Diese liefere ihnen der Beschlussvorschlag der Verwaltung allerdings nicht. Die Fraktionen waren sich einig, dass es viele offene Fragen gebe.

Pulheim: Verwaltung klagt über Überlastung

Es sei beispielsweise nicht klar, wem die Grundstücke des UPB gehörten, die teils Schenkungen seien. Genannt sei hier das rund 110.000 Quadratmeter große Naturschutzgebiet Große Laache. Unklar sei auch, wie das Vermögen und die Verbindlichkeiten des UPB nach einer Auflösung unter den beiden Städten aufgeteilt werden sollen.

Groß ist die Sorge bei Politikern und Bürgern, dass sich die Verwaltung übernimmt, wenn sie – wie beabsichtigt – die Aufgaben des UPB in Eigenregie weiterführe. Sie klage immer wieder über Überlastung, zudem sei nicht klar, wie die Aufgaben in die Verwaltungsstruktur eingebunden werden könnten.

Zeitdruck sehen weder die Fraktionen, noch Horst Engel, der dem Ausschuss Rede und Antwort stand. Eile sei nicht nötig, sagte er. Er werde einen Nachfolger für seine Aufgabe suchen und so lange einarbeiten, wie nötig. Der oder die Neue an der Spitze des UPB muss nicht dem Pulheimer Stadtrat angehören, das machte Olaf Kleine-Erwig deutlich. 

Horst Engel präsentierte in der Sitzung ein Schreiben des NRW-Umweltministeriums. Demnach wird die Untere Aufsichtsbehörde des Rhein-Erft-Kreises einer Auflösung des UPB ohne Abstimmung mit dem Ministerium nicht zustimmen und diese auch nicht fordern.