Wegen BauarbeitenAusstellung in Abtei Brauweiler für Kunsttage Rhein-Erft kleiner als sonst

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Zwei große Katzenfiguren stehen vor einer historischen Fassade.

Winfried Gille zeigt seine Skulpturen im Prälaturhof.

25 Künstlerinnen und Künstler stellen bei den Kunsttagen Rhein Erft  aus. Wegen Arbeiten an der Abtei Brauweiler ist der Platz beschränkt.  

Engelbert Schmitz nimmt es mit Humor. „Der Aufbau war diesmal deutlich entspannter“, kommentiert der Leiter des Kulturamtes des Rhein-Erft-Kreises die Tatsache, dass den Kunsttagen Rhein-Erft in diesem Jahr nur halb so viel Platz zur Verfügung steht wie sonst. In der Abtei laufen Sanierungsarbeiten, schließlich feiert sie im kommenden Jahr ihr 1000-jähriges Bestehen.

Deshalb ist auch die Fassade hinter einem Baugerüst und Planen verborgen. „Dann sagen wir eben, Christo sei unser 26. Künstler.“ Doch auch ohne den Verpackungskünstler erwartet die Besucher am Wochenende eine Ausstellung mit sehr unterschiedlichen, in jedem Fall aber sehenswerten Arbeiten.

Das Gemälde zeigte ein katzenartiges Wesen, das mit einem Becher Tee auf dem Sofa liegt.

Skurrile Geschöpfe malt Nicole Gerst

26 Künstlerinnen und Künstler hatte die Jury ausgewählt – in den vergangenen Jahren waren es jeweils mehr als 40. Und dann musste Aleksandra Szewczuk aus Polen auch noch sehr kurzfristig absagen. Da war Improvisationstalent gefragt, denn ihre Bilder sollten in einem Raum mit den kleinen Formaten von Sabrina Barbara Diehl hängen.

Dort hat Engelbert Schmitz nun einige der bunten Figuren platziert, die Ernesto Marquez ohnehin auf dem Ausstellungsgelände verteilen wird. Im Prälaturhof erwarten die Besucher wieder Plastiken, unter anderem von Winfried Gille. Neunmal hat er mittlerweile bei den Kunsttagen ausgestellt. „Nach dem zehnten Mal will er aufhören“, erzählte Schmitz.

Vor einem Gebäude steht eine Reihe halbhoher, bunter Figuren.

Die bunten Figuren von Ernesto Marques warten noch auf ihren Auftritt bei den Kunsttagen.

Aber neben alten Bekannten gibt es auch wieder viel Neues zu entdecken. 15 Künstlerinnen und Künstler stellen zum ersten Mal in Brauweiler aus. Claudia Mölle hat die Abtei im vergangenen Jahr zum ersten Mal als Besucherin erlebt und war sofort begeistert. Sie ätzt ihre Bilder in Metallplatten, zeigt aber auch plastische Arbeiten aus Metall.

Manches ist skurril, wie die Holzstücke mit Reißverschlüssen von Manfred Zukunft oder die komischen Wesen, die Nicole Gerst malt. Von hohem handwerklich Können und einem ganz speziellen Blick auf die Welt zeugen die feinen Zeichnungen Jérémy Piquets. „ADS/ADHS — wie sie es noch nie gesehen haben“, titelt er.

Ein musikalisches Rahmenprogramm wird es in diesem Jahr nicht geben. Stattdessen eine Art Flashmob. An verschiedenen Stellen in der Ausstellung wird es szenische Darstellungen geben aus einem antiken Theaterstück. Und weil damals Frauen nicht Theater spielen durften, übernimmt ein Schauspieler die weiblichen wie die männlichen Rollen. Die Klosterspieler von Brauweiler haben die Aufführung entwickelt.

Eine Frau steht vor einem Bild, daneben ist eine Figur aus Metall platziert.

Bilder auf und Plastiken aus Metall sind das Markenzeichen von Claudia Mölle

Das kaethe:k Kunsthaus beteiligt sich zum dritten Mal an den Kunsttagen, die Künstlerinnen und Künstler mit Einschränkungen, die dort arbeiten, zeigen ihre Werke, es gibt jeweils um 15 Uhr eine Führung durch die Ateliers. Wer dorthin geht, überquert den Guidelplatz und kann dort auch das gastronomische Angebot nutzen. Denn ein Catering in der Abtei gibt es diesmal nicht.

Auf die Kinder artet wieder das GVG-Mini-Atelier, in dem sie sich selbst künstlerisch betätigen können. Geöffnet sind die Kunsttage Rhein-Erft in der Abtei Brauweiler am Samstag, und Sonntag, 2. und 3. September, 11 bis 18 Uhr. Es gibt wieder einen Katalog, der alle Aussteller aufführt. 

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