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Personalnot ist großDrei Kitas aus Pulheim suchen Fachkräfte mit Plakaten

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Ein Plakat mit der Aufschrift „Wir brauchen Dich!“. Kita-Mitarbeiter und Kinder stehen davor.

Mit einer konzertierten Aktion machen die Kitas St. Nikolaus Brauweiler, St. Martinus Sinthern und Maria Königin des Friedens in Dansweiler auf die Personalnot in dem Kita-Verbund aufmerksam.

Mit einer Werbekampagne versuchen Mitarbeiterinnen, Eltern und die ehrenamtlichen Vertreter der Kirche Fachkräfte für Kitas zu gewinnen.

Die Not ist groß. Landauf, landab fehlen in Kindertagesstätten zehntausende Fachkräfte. Personal für die Kinderbetreuung zu finden, ist ein immenses Problem, denn der Arbeitsmarkt ist leer gefegt. Da die Lage in den drei katholischen Kindergärten St. Nikolaus Brauweiler, Sankt Martinus Sinthern und Maria Königin des Friedens in Dansweiler derzeit angespannt ist, haben die Verantwortlichen nun eine konzertierte Aktion gestartet.

Mit einer groß angelegten Werbekampagne versuchen Mitarbeiterinnen, Eltern und die ehrenamtlichen Vertreter der Kirche zusätzliche Fachkräfte für die drei Häuser zu gewinnen. Vier großformatige bunte Banner hat das eingeschworene Team aus Kitapersonal, Kirchen- und Elternvertretern anfertigen lassen. Sie werden an den drei Kitas und an der Mathildenstraße nahe der Richezaschule in Brauweiler aufgehängt.

Außerdem haben die Verantwortlichen 2500  mehrseitige bunte Flyer drucken lassen. Darin stellen sich die drei Häuser vor, die auch ausbilden, listen die Schwerpunkte ihrer Arbeit auf und sprechen gezielt die Kolleginnen und Kollegen an, die sie für ein multiprofessionelles Team suchen. Bewusst hätten sie sich für diese plakative, schräge und bunte konzertierte Aktion entschieden, erläuterte Alfried Schmitz, Mitglied des Kirchenvorstandes St. Martinus Sinthern.

„Wir wollten einen anderen Weg gehen“

s gehe darum, Aufmerksamkeit zu bekommen, Interesse zu wecken und Personal zu gewinnen. „Wir richten uns an ausgebildete Erzieherinnen und Erzieher, für die vielleicht ein Wechsel in eine unserer Einrichtungen in Betracht kommt, aber auch an junge Menschen, die wir auf diese Weise eventuell dazu bewegen, ihren Berufswunsch zu überdenken und sich für eine Ausbildung in der Kinderbetreuung zu entscheiden.“

Die Verantwortlichen wollen die von einem Kreativbüro gestalteten Flyer unter anderem in Geschäften und den Kirchen auslegen, in den Schulen auf ihre Aktion aufmerksam machen. Auch die Eltern wollen Augen und Ohren offen halten. Durch die Werbekampagne hoffen sie, bis zum Sommer drei Vollzeit- beziehungsweise vier Teilzeitkräfte zu finden. Aufzugeben sei keine Lösung, sagte Nina Bochynek vom Elternrat der Kita St. Nikolaus. Das Problem betreffe nicht nur die Eltern, deren Nachwuchs derzeit gerade in einer der drei Kitas betreut werde. „Es setzt sich ja fort.“


Kindergärten schließen früher

In einigen Städten des Rhein-Erft-Kreises ist die Personalnot so groß, dass einzelne Gruppen nicht betreut wurden oder ganze Kitas früher schließen müssen. Wie berichtet, waren ab August 2022 alle 15 städtischen Kitas in Kerpen mindestens einen Tag wegen Personalmangels geschlossen. In Türnich und Sindorf war die Lage besonders dramatisch. Die Kita Mühlenbachkinder war an 36 Tagen geschlossen, die Sindorfer Kitas Wibbelstätz und Tausendfüßler an 36 beziehungsweise 26 Tagen. Von Montag, 13. Februar, an schließen die Kitas eine Stunde früher.

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