Ort soll „lebenswerter“ werdenKampf für die Ostumgehung in Pulheim geht weiter

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Lothar Fuchs im Gespräch mit dem damaligen NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst bei der Freigabe der Westumgehung.

Lothar Fuchs (Sonnenbrille, weiße Haare) ist ein Befürworter der Ostumgehung. Im Bild ist er mit dem damaligen NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst bei der Freigabe der Westumgehung zu sehen.

Lothar Fuchs setzt sich für die Ostumgehung in Pulheim ein, die Verkehr aus dem Ort herausführen soll.

Lothar Fuchs ist ein Befürworter der Ostumgehung. Und er ist überzeugt, dass sie irgendwann gebaut wird. Unabhängig davon, ob der Stadtrat am kommenden Dienstag dem gemeinsamen Antrag von CDU, FDP und WfP (Wir für Pulheim) zustimmt und die Stadtverwaltung beauftragt, sich bei der Landesregierung dafür einzusetzen, dass die Planung für die Trasse fortgeführt und schnell umgesetzt wird.

„An der Ostumgehung kommt keiner vorbei. Letztendlich setzt sich immer die rational beste Lösung durch“, sagt der ehemalige Entwicklungsingenieur bei Ford. 95 Prozent des vollständigen Umgehungsstraßenrings – die Westumgehung – seien schon gebaut worden. Und zwar, „kostenlos für unsere Gemeinde“, wie Fuchs sagt. Lediglich fünf Prozent – die 1,2 Kilometer lange Ostumgehung – fehlten noch. „Andere Orte würden Pulheim beneiden, wenn sie einen Umgehungsring bekämen“, so der Vertreter der Bürgerinitiative Albrecht-Dürer-Straße, kurz BIADS.

Die Trasse, die in Verlängerung der Westumgehung Sinnersdorf die Landesstraße 183 mit der Orrer Straße verbinden würde, ermögliche es, den bebauten Wohnort zu umfahren. „Sie zieht damit einen großen Teil des Verkehrs aus dem Zentralort heraus.“ Die innerörtlichen Durchgangsstraßen Hackenbroicher-, Worringer- und Orrer Straße und die als Lückenschließung benutzte Albrecht-Dürer-Straße würden von der Last des Durchgangsverkehrs befreit. Die Gefahr, dass Lastwagen diesen Teil des Umgehunsgringes – Bonnstraße/Orrerstraße – durch den Bau der Ostumgehung als kürzeste Verbindung zwischen den Autobahnen A1 und A57 verstärkt benutzen würden, sei völlig unbegründet.

Pulheim: für den Bau der Ostumgehung muss Boden versiegelt werden

„Ein Lkw, der ständig anfahren- und abbremsen muss, vergeudet sinnlos riesige Mengen an Energie und erleidet enorme mechanische Abnutzung aufgrund seiner enormen Masse. Der Lkw muss gleichmäßig rollen, sonst ist er unwirtschaftlich“, erläutert Fuchs. Er räumt ein, dass für den Bau der Ostumgehung Boden versiegelt werden müsste. „Allerdings handelt es sich hier um reine Agrar-Industriefläche, die durch permanentes Aufbringen von Herbiziden, Pestiziden, durch Überdüngung und intensive, industrielle Bewirtschaftung nur noch als naturfeindliche, damit als tote, fast selbst für den Menschen lebensfeindliche Erdoberfläche zu bezeichnen ist.“

Entlang der Trasse müsse zur besiedelten Seite hin ein bepflanzter, rund vier Meter hoher Lärmschutzwall gebaut werden. Würden dort überwiegend Nutzpflanzen verwendet, entstünde schnell ein wertvolles Biotop, eine „verblüffend hohe biologische Dichte“. Die Agrar-Industriefläche würde sich schnell in eine vitales, vielfältiges, veritables Naturparadies verwandeln.

In der Ostumgehung sieht Lothar Fuchs ein Paradebeispiel für eine Win-Win-Situation. Die Einwohner Pulheims profitierten, da der Ort lebens- und liebenswerter werde. Ebenso die Stadtverwaltung, und zwar davon, dass diese „außerordentlich vorteilhafte Verkehrslösung vom Land NRW geplant und gebaut“ würde. Fuchs: „Die Entscheidung, die Ostumgehung zu bauen, wird letztendlich in Düsseldorf getroffen. Daher habe ich schon Kontakt zu Minister Oliver Krischer aufgenommen. Es ist schwierig, aber ich bleibe dran.“

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