Vor 60 Jahren gaben sich Ursula und Horst Küpper das Jawort in Köln-Nippes. Ehrlichkeit und Vertrauen sind ihnen besonders wichtig.
Große Liebe an Karneval gefundenUrsula und Horst Küpper aus Pulheim feiern Diamanthochzeit

60 Jahre Vertrauen und Ehrlichkeit: Ursula und Horst Küpper feiern diamantene Hochzeit.
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Es war Karnevalssamstag 1963, als sich Ursula und Horst Küpper das erste Mal begegneten. Und wie es sich für zwei kölsche Frohnaturen gehört, war das bei einer Karnevalssitzung in den Poller Rheinterrassen. Der Zufall wollte es, dass Horst Küpper sich im Charleston-Kostüm mit Kleid und Perücke neben Ursula, die damals Beecker hieß, setzte und sie ansprach.
„Ich habe ihm dann im Spaß Pommes vom Teller genascht, und so haben wir uns kennengelernt“, erinnert sich Ursula Küpper (81) und lacht. Horst Küpper (85) nutzte die Gelegenheit und lud die hübsche junge Frau zum Tafa-Ball, dem Ball der Taxifahrer, ein, und sie freute sich.
Pulheim: Paar heiratete vor 60 Jahren in Köln-Nippes
Doch die Freude währte nur kurz, denn ihre Mutter verbot ihr, hinzugehen. Daraufhin klapperte sie traurig alle Taxistände ab, um die Adresse des Kavaliers herauszufinden und ihm in einem Brief abzusagen. Vergeblich. Horst Küpper stand zum verabredeten Zeitpunkt vor der Tür, und seine Herzensdame durfte dann doch mit ihm feiern. Es funkte gewaltig zwischen den beiden und dann ging alles ganz schnell.
Im Restaurant am Zülpicher Platz fragte der Bundeswehrsoldat plötzlich: „Wollen wir nicht heiraten?“ Ursula wollte. „Wir waren ein Jahr verliebt, ein Jahr verlobt, dann haben wir uns das Jawort gegeben“, erinnert sich die Ehefrau.

Das Paar gab sich in der Katholischen Kirche St. Bonifatius in Köln-Nippes das Jawort. (Repro)
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Das Paar heiratete vor 60 Jahren in der katholischen Kirche St. Bonifatius in Köln-Nippes. Heute feiern Ursula und Horst Küpper diamantene Hochzeit.
Der gelernte Bauschlosser und Werkzeugmacher Horst Küpper war 45 Jahre bis zu seiner Pensionierung bei Ford angestellt. Die Ehefrau war bis zur Geburt von Tochter Elke 1971 als Industriekauffrau beschäftigt. Heute gehört auch der 17-jährige Enkel Timo zur Familie, der gern zu den Großeltern zum Essen kommt. Besonders wenn es die leckere Tomatensuppe, das pikante Chili con Carne oder den Hefezopf von Horst Küpper gibt.
Ehrlichkeit und Vertrauen sind in unserer Ehe am wichtigsten
Als ein Bausparvertrag fällig wurde, kaufte die Familie 1975 ein Haus in Pulheim, in dem sie auch heute noch lebt. Fast alles renovierten die Jubilare selbst. Besonders stolz sind sie auf ihren naturnahen Garten mit den bunten Blumen, Tomatenstauden und dem bewohnten Meisen-Nest. „Bei uns hat auch Löwenzahn eine Chance“, erklärt die Ehefrau. „Wir brauchen eigentlich gar nicht mehr in den Urlaub zu fahren.“ Tun sie aber doch.
Nach vielen Europareisen früher machen die Jubilare nun jedes Jahr eine Bildungsreise in eine deutsche Stadt. „Dresden. Hamburg, Lübeck, der Bodensee“, zählt Ursula Küpper auf.
Zur Goldhochzeit bekamen die Jubilare ein Liebesschloss, das sie zu Tausenden anderer Schlösser an die Kölner Hohenzollernbrücke hängten. Den Schlüssel warfen sie in den Rhein. Als sie später hörten, dass die Schlösser entfernt werden sollten, fand Enkel Timo zum Glück noch einen Zweitschlüssel. Nun hängt das Liebesschloss am heimischen Gartenzaun, direkt neben dem Strauch roter Rosen.
„Ehrlichkeit und Vertrauen sind in unserer Ehe am wichtigsten“, sagt der Ehemann. Und Ursula Küpper ergänzt: „Ich habe einfach Glück gehabt und den Richtigen erwischt.“