„So eine Schweinerei“Hunde- und Katzenkot sorgen im Rhein-Erft-Kreis für großen Ärger

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Nicht nur in Kerpen, sondern überall im Rhein-Erft-Kreis ärgern sich die Menschen über Hundekot.

Rhein-Erft-Kreis – Die Leserinnen und Leser dieser Zeitung sind sich einig: Hundekot herumliegen zu lassen, ist absolut ekelhaft. Die Hinterlassenschaften des lieben Haustieres müssen entsorgt werden. Das geht aus zahlreichen Leserzuschriften hervor, die wir zu der Berichterstattung über die Kerpener Hundekacke-Sprühaktion und der nachfolgenden Berichterstattung aus allen Kommunen erhalten haben. Doch viele Leser haben sich auch noch weitergehende Gedanken gemacht.

Tretminen im Garten im Rhein-Erft-Kreis

So etwa Friedhelm Wiegers aus Erftstadt: „Die Tretminen, welche mich stören, befinden sich hauptsächlich hinter Gartenzäunen, auch bei mir im Garten, und stammen nicht von Hunden, sondern von Katzen, welche von ihren Besitzern weder beaufsichtigt noch am Scheißen in fremden Gärten gehindert werden.“

Anders als Hundebesitzer bezahlten Katzenhalter „keinerlei Gebühren und beteiligten sich somit auch nicht an den verursachten Kosten“. Das findet der Erftstädter sehr ungerecht. In eine ähnliche Richtung geht die Kritik der Familie Breuer, dass Reiter die großen Haufen mit Pferdeäpfeln häufig nicht entsorgten.

Hundehalterin Gabriele August aus Kerpen ist dafür, Hundekot zu entsorgen. Allerdings fehlten in den beliebten Spaziergebieten rund um die Kolpingstadt an vielen Stellen sowohl Spenderboxen als auch Abfalleimer.

„Es gibt so gut wie keine Hundebeutel-Abfall-Stationen“

Auch Monika und Hubertus Badinski aus Frechen-Königsdorf haben als Hundehalter ähnliche Erfahrungen gemacht. Im Königsdorfer Wald und auf den Feldern zwischen Brauweiler, Glessen und Richtung Köln-Widdersdorf und Weiden seien in den letzten Jahren immer mehr Hunde unterwegs und entsprechend hätten die Hinterlassenschaften zugenommen: „Allerdings ist das insbesondere dem Umstand zuzuschreiben, dass es so gut wie keine Hundebeutel-Abfall-Stationen gibt. Man müsste über viele Kilometer den vollen Hundebeutel mit sich führen um ihn zu Hause zu entsorgen.“ Das führe bei den allermeisten Hundeführern dazu, den Kot nicht einzusammeln.

Hundehalterin Heike Olschewski aus Hürth-Berrenrathich findet, dass Hundehinterlassenschaften immer zu entsorgen sind. Auf dem Radweg in Berrenrath müsse man ständig aufpassen, dass man die Haufen nicht unter den Schuhen kleben hat: „Es dürfte doch kein Problem sein, sich eine Tüte einzustecken und sich mal kurz zu bücken.“ Sie fände es „super, wenn es in Hürth eine Hundewiese geben würde“. Der Hund könne sich mit Artgenossen austoben, „ohne dass man Angst haben muss, dass er stiften geht“. Außerdem komme man mit Hundebesitzern ins Gespräch.

Auch Bedburgs Alt-Bürgermeister Willy Harren aus Kaster muss häufig Hundekot vom Grundstück entsorgen. Er findet das Bußgeld von 40 Euro in Bedburg noch viel zu gering. Auch gebe es zu wenig Kontrollen.

Großer Ärger mit Hundekot in Elsdorf und Hürth

Eines der größten Hundeklos in Hürth befinde sich zwischen Alstädten und Alt-Hürth, berichtet Detlef Zoske aus Alstädten. Am Ende der Brunnenstraße verrichteten viele Vierbeiner ihre „Geschäfte“. Nur einige Besitzer entsorgten diese: „Kinder, die sich einmal weg vom asphaltierten Weg trauen, kommen kaum ohne Begleiterscheinungen unter den Füssen zurück.“

Gesprächsversuche habe er aufgegeben. Viele der „Hundemenschen“ legten „ziemlich direkt eine Sprache an den Tag, der man nichts entgegenzusetzen hat“, so Zoske: „Ich würde mir wünschen, dass Hundebesitzer Patenschaften für ein Stück Hürth übernehmen und für eine »tretminenfreie Zone« sorgen.“

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Doris Düing aus Elsdorf lebt an einem echten „Hundekackweg“: „Täglich zieht hier eine Prozession mit Hunden Richtung Feld vorbei und es werden immer mehr. Die Bürgersteige sind vollgeschissen, um es mal derb zu sagen.“ Das geschehe meist in den frühen Morgen- oder Abendstunden, wenn man unbeobachtet sei.

Sogar auf dem Berrendorfer Friedhof lägen viele Haufen – trotz Hundeverbot: „Das finde ich pietätlos. Die letzten Tage hat wohl jemand seinen Frust abgelassen und alle Hundehaufen mit Kreide umrundet.“ Dabei hänge gleich am Eingang des Friedhofs eine Box mit roten Beuteln und ein Mülleimer. Die Beutel mit oder ohne Inhalt finde man aber in Vorgärten, im Feld, in Gossen oder neben dem Mülleimer.

„So eine Schweinerei ist nicht durch die Hundesteuer gedeckt. Solange die Stadt nicht kontrolliert und angedrohte Strafen kassiert wird sich sicherlich nichts ändern.“

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