Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

VolkstrauertagBürgermeister in Rhein-Erft fordern Entschlossenheit gegen Feinde der Demokratie

3 min
In Wesseling hielt Bürgermeister Ralph Manzke eine aufrüttelnde Rede.

In Wesseling hielt Bürgermeister Ralph Manzke eine aufrüttelnde Rede.  

Ralph Manzke mahnte, rechte Ideologien dürften nicht Fuß fassen. Dirk Breuer betonte die Wichtigkeit der Bundeswehr für den Frieden.

Die Bilder von Menschen, die durch Kriege und Konflikte leiden, dürfen uns nicht dazu verleiten, den Blick von der Realität der Gegenwart abzuwenden. Wir müssen hinschauen. Obwohl es wehtut.

Wesselings Bürgermeister Ralph Manzke (SPD) hat dazu aufgerufen, sich gerade heute mit aller Entschlossenheit gegen die Kräfte zu stellen, die Hass, Intoleranz und Gewalt verbreiten. Auch heute gebe es jene, „die in den Schatten kriechen, die die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg für ihre eigenen Zwecke missbrauchen und aus den Ängsten der Menschen Kapital schlagen wollen“, sagte er am Sonntag bei der Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag am Mahnmal im Rheinpark.

Frieden bleibt nur dann erhalten, wenn wir gemeinsam Verantwortung übernehmen und unsere Verteidigungsfähigkeit stärken
Dirk Breuer

Und weiter: Diese Kräfte dürften nicht noch mehr Raum gewinnen. Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus haben laut Manzke in unserem Land keinen Platz. Und auch wenn die Bedrohung nicht immer in Form von offenen Gewaltakten daherkomme, sondern sich vielmehr in der Sprache und den Narrativen der Hetze manifestiere – so bleibe sie dennoch eine Bedrohung für die demokratische Ordnung.

Auch in Hürth wurde der Opfer von Krieg, Terror und Gewalt gedacht. In Efferen sagte Bürgermeister Dirk Breuer (CDU), dass der Volkstrauertag nicht nur ein Tag der Erinnerung und Trauer sei – er sei auch ein Tag der Verantwortung. Die Toten mahnten uns: „Nie wieder Krieg!“ Dieser Ruf ist nach Breuers Auffassung Auftrag an alle, die Demokratie zu verteidigen, Freiheit zu bewahren und den Frieden zu sichern. Die Bundeswehr, die in vergangenen Woche ihren 70. Geburtstag gefeiert habe, sei ein wichtiger Garant dafür. „Doch Frieden bleibt nur dann erhalten, wenn wir gemeinsam Verantwortung übernehmen und unsere Verteidigungsfähigkeit stärken“, sagte der CDU-Politiker.

In Hürth wurden am Mahnmal in Efferen Kränze niedergelegt.

In Hürth wurden am Mahnmal in Efferen Kränze niedergelegt.

In Wesseling spannte Breuers Amtskollege Manzke den Bogen zu den zahlreichen Krisenherden auf der Erde. Der Volkstrauertag erinnere uns nicht nur an die Opfer von gestern, sondern auch an die Menschen, die heute unter den Auswirkungen von Krieg und Verfolgung litten. Der Krieg in der Ukraine, der nach wie vor Zehntausende von Menschenleben fordert, sei ein Beispiel für die „schrecklichen Folgen von Kriegen, die das Leben von Millionen Menschen auf der ganzen Welt zerstören. Wir dürfen nicht wegsehen – weder von der Vergangenheit noch von der Gegenwart“.

Gesellschaftliche Einheit statt Rückzug in den Nationalismus

Der SPD-Politiker mahnte auch, dass der Frieden nie selbstverständlich sei. Er müsse immer wieder neu errungen und verteidigt werden. Der Preis des Friedens sei der Einsatz für die Demokratie, der Einsatz für die Menschenrechte und der Einsatz für die Würde einer und eines jeden Einzelnen: „Und es ist unsere Aufgabe – als Bürgerinnen und Bürger dieses Landes – dafür zu kämpfen“. Schließlich liege der wahre Reichtum einer Gesellschaft in ihrer Fähigkeit zur Solidarität und in ihrem Mut, die Werte des Zusammenhalts und der Toleranz zu verteidigen. Das seien die Werte, für die wir heute und auch in Zukunft einstehen müssen, sagte Manzke.

Die sozialen, wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen der Gegenwart dürften uns nicht dazu verleiten, den Blick für diese grundlegenden Werte zu verlieren. Es sei leicht, in Zeiten der Unsicherheit den einfachen Antworten hinterherzujagen. Die Antwort der Gesellschaft auf die Herausforderungen der Gegenwart besteht laut Manzke nicht im Rückzug in den Nationalismus, sondern in der Einheit, dem Zusammenhalt und der unerschütterlichen Verteidigung unserer Werte.