In Köln vor GerichtLkw-Fahrer in Wesseling mit Messer niedergestochen

Lesezeit 2 Minuten
Das Bild zeigt das Gerichtsgebäude von der Außenseite.

Vor dem Landgericht Köln muss sich der Angeklagte wegen versuchten Totschlags verantworten

Vor dem Landgericht Köln muss sich ein 25-Jähriger verantworten. Er soll im Mai mit einem Messer einen Lkw-Fahrer schwer verletzt haben. Das Opfer berichtete ausführlich über die Tat. 

Ein 27 Jahre alter Lkw-Fahrer wurde am 6. Mai dieses Jahres in einer Halle in Wesseling Opfer eines Messerangriffs und erlitt dabei schwere Verletzungen. Über die Zukunft des mutmaßlichen Täters wird derzeit vor dem Kölner Landgericht verhandelt. Die Staatsanwaltschaft geht von einem versuchten Totschlag im Zustand der Schuldunfähigkeit aufgrund einer paranoiden Schizophrenie aus und hat beantragt, den 25-Jährigen in einer psychiatrischen Klinik unterzubringen.

Schmerzen, wie in einem Albtraum

Der Beschuldigte und seine Verteidigerin Dörte Clemens gaben zunächst keine Einlassung ab. „In dieser Nacht ging ich ganz normal zur Arbeit. Ich musste im Büro erst einmal meine Papiere vorbereiten“, berichtete der Lastwagenfahrer: „Dann habe ich von meinen Kollegen gehört, dass jemand mit einem Messer in die Halle gekommen sei. Ich ging hin, um zu sehen, was los war, und er hat mich direkt angegriffen.“

Er habe noch versucht, mit dem Angreifer zu sprechen und diesen mit einer zwei Meter langen Eisenstange, die zum Verschließen der Lastwagen verwendet werde, auf Abstand zu halten. Das sei aber nicht gelungen: „Als ich versucht habe, das Messer zu nehmen, hat er mich in die Hand gestochen. Ich habe ihn am Hals gepackt, dann hat er mich in den Rücken gestochen.“

Alles zum Thema Amts- und Landgericht Köln

Durch Notoperation das Leben gerettet

Durch eine Notoperation im Krankenhaus konnte der 27-Jährige gerettet werden. „Ich hatte solche Schmerzen, es war wie in einem Albtraum“, schilderte der Mann. Noch immer könne er die Hand nicht wieder vollständig bewegen und daher auch keine Lastwagen be- und entladen, das Ausüben seiner Arbeit sei bislang nicht wieder möglich.

Und auch psychisch mache ihm die Erfahrung zu schaffen. In den ersten Monaten nach der Tat habe er nicht einmal mehr unbesorgt das Haus verlassen können. Für eine geplante Tat halte er den Vorfall nicht, sagte der Zeuge vor Gericht aus: „Der wirkte, als sei er nicht bei Sinnen.“ Der Angeklagte soll Benzodiazepin und Cannabis konsumiert haben. „Er hatte solche Augen“, berichtete ein weiterer Zeuge und formte mit den Fingern tennisballgroße Kreise: „Ich hatte den Eindruck, dass er maximal unter Drogen stand. Er war wie ein Roboter.“ Eine Entscheidung zur Sache ist für den 9. Dezember anberaumt.

KStA abonnieren