Online-System bewährt sichWeniger Blutspenden als im Vorjahr in Rhein-Erft

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In sicherem Abstand zueinander konnten die Spender auf die Liege kommen, um Blut abzugeben.

In sicherem Abstand zueinander konnten die Spender auf die Liege kommen, um Blut abzugeben.

Wesseling – „Das neue Terminvergabe-System hat sich bereits gut bewährt“, freut sich Petra Klostermann. Sie ist Referentin für Öffentlichkeitsarbeit beim Deutschen Roten Kreuz, zuständig auch für den Rhein-Erft-Kreis. Seit dem 1. Januar 2021 buchen die Blutspender ihre Termine online. „Das klappt ganz wunderbar“, so Klostermann.

Tatsächlich entstanden bei der Blutspende im Pfarrzentrum St. Germanus keine Warteschlangen. 96 Blutspender hatten sich angemeldet. Einzeln traten die Frauen und Männer zunächst ins Foyer des Pfarrheims. Und in einem Einbahnstraßensystem ging es dann nach der Anmeldung weiter. Zunächst mussten sie einen Fragebogen ausfüllen, es folgte das Arztgespräch und erst dann ging es auf eine der Liegen zum Aderlass.

Ein kleiner Pikser

„Ich bin erst zum zweiten Mal hier“, sagte zum Beispiel eine 43-jährige Frau aus Wesseling. Blutspenden sei eine wirklich wichtige Sache, erklärte sie ihr Engagement. Und es fühle sich für sie gut an, mit einem kleinen Pikser möglicherweise sogar Menschenleben retten zu können. Gleiches bestätigte auch ein 32-jähriger Mann, der eigentlich auf seiner Arbeitsstelle die regelmäßigen Blutspende-Termine wahrnimmt. „Die fallen aber gerade wegen der Corona-Pandemie aus“, berichtete er. Um so wichtiger sei es deswegen, zu den Blutspende-Terminen des DRK zu gehen. Schließlich könne es ja jeden Tag jeden Menschen treffen, dass er, um weiterleben zu können, eine Blutspende braucht. Der 32-Jährige sieht sich deswegen auch ein stückweit als Vorbild und in der Pflicht.

Durch Corona fallen viele Blutspendetermine in Betrieben aus, es steht daher weniger Blut zur Verfügung als im Vorjahr.

Durch Corona fallen viele Blutspendetermine in Betrieben aus, es steht daher weniger Blut zur Verfügung als im Vorjahr.

Um das leibliche Wohl der Blutspender kümmerte sich Birgit Quabius und ihr Team. Die Ehrenamtlerin zählt seit sechs Jahren zum Team. Zwar durften sie den Blutspendern wegen der Corona-Pandemie den Tisch nicht decken und sie auch nicht zu einer Stärkung in gemütlicher Runde einladen, wohl aber legten die Ehrenamtler größten Wert darauf, dass keine Spender und Spenderin hungrig oder durstig nach Hause ging. Zusammen mit vier weiteren Kollegen und Kolleginnen packte sie den Spenderinnen und Spendern deswegen Lunchpakete mit herzhaften und süßen Inhalten zum Mitnehmen.

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„Generell fehlen aber Blutspenden“, erklärte Klostermann. „Viele Termine in Berufsschulen und Betrieben können wegen Homeschooling und Homeoffice nicht durchgeführt werden“, sagte sie. So sei alleine im Rhein-Erft-Kreis im vergangenen Jahr ein Rückgang von rund 4,1 Prozent im Vergleich zu 2019 zu verzeichnen. „Diese Lücken versuchen wir durch zusätzliche Termine in leeren Ladenlokalen und Veranstaltungszentren zu schließen“, erklärte sie. Im Kreis seien aber keine zusätzlichen Termine geplant.

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