AusstellungDie Frauen der Creative Quilter zeigen ihre Werke in Wesselinger Kreuzkirche

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Auf dem Bild sind die Frauen und ihre Handarbeiten im Gemeindesaal zu sehen.

Auf Stellwänden präsentierten die Frauen der Creativ Quilter ihre großformatigen Arbeiten im Gemeindesaal.

Rund 300 Besucher kamen zu der Ausstellung der „Creativ Quilter“, die ihre Handarbeiten präsentierten.

 Über 60 große Quilts und viele kleinere Patchworkarbeiten zeigten die Frauen der Creativ Quilter am Wochenende im Gemeindesaal und dem Kirchencafé der Kreuzkirche Wesseling. Es seien Arbeiten, die seit ihrer letzten Ausstellung vor sechs Jahren entstanden seien, erzählt eine von ihnen, Alexandra Pilz.

Auf etwa 300 schätzte sie die Zahl der Besucherinnen und Besucher, die die Schönheit und technische Perfektion ihrer Quilts bewunderten: Decken, die als schmuckvoller Bettüberwurf oder Wandgemälde dienen könnten, sich je nach Unterstoff, wahlweise sogar Polar Fleece, auch als Kuscheldecke eigneten. Betrachtet man allerdings die Decken mit schier unendlich scheinenden Gestaltungsspielräumen an geometrischen Formen und Farben, so scheint die Nutzung als wärmende Decke beinahe zweitrangig.

Florale Muster bis zu Tierporträts 

Selbst die Zeitung des deutschen Dachverbands der Patchwork Gilde Deutschland hatte einen Hinweis auf die seltene Ausstellung der Frauen veröffentlicht, die die Kirchenräume als monatlichen Treffpunkt zum Nähen und Stoffe tauschen gewählt hatten. Im Mittelpunkt dieser Ausstellung stand die Arbeit mit dem „Quick Curved Ruler“, einem Hilfsmittel, mit dem die Frauen Kreisausschnitte, also organische Formen von floralen Mustern bis hin zu den Tierporträts von Karin Commer umsetzen konnten.

Auf dem Bild ist eine Landschaft in Frankreich zu sehen, die die Frauen mit Stoffen gestaltet haben.

Wandgemälde nach Art der "Quinte Mystere" der Japanerin Yoko Saito nähten die Frauen von Hand.

„Stoff kaputt schneiden und neu zusammensetzen“ auf eine einfache Formel brachte Claudia Schmidt den Prozess, dessen Wiege sie im elsässischen Ort Sainte-Marie-aux-Mines verortet. Die Amischen brachten die Technik in die USA und vervollkommneten die Patchworktechnik dort als willkommene Möglichkeit, ausgetragene Kleidungsstücke einer Wiederverwertung zuzuführen. Die Quilts seien obligatorische Geschenke von Frauen der Amischen Dorfgemeinschaften an ihre Brautpaare gewesen, so Schmidt.

Auch Schmidt verarbeitete im Hochzeitsgeschenk an ihre Tochter Julia Stoffreste aus Kleidern ihrer Kindheit neben neu gekauften Stoffen in vielfältigen Mustern und Farben zur kunstvollen Patchworkdecke. In Handarbeit und fast ohne ihre Nähmaschine entstanden, zeigten Brigitte Klouth, Karin Commer und Claudia Schmidt filigrane Stoffgemälde einer französischen Rhonelandschaft mit vielen Applikationen nach dem Vorbild des „Quilte Mystere“ der Japanerin Yoko Saito. Schmidt notierte für ihr Exemplar passend für die Wand im Eingangsbereich ihrer Wohnung 598 Arbeitsstunden.

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