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In den Bergen verunglücktFreunde nach Tod des Wesselingers Rainer Tüschenbönner geschockt

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Das Bild zeigt ein Portrait von Rainer Tüschenbönner aus Wesseling, Leiter des Domforums Köln, der bei einer Bergwanderung tödlich verunglückte.

Rainer Tüschenbönner aus Wesseling, Leiter des Domforums Köln, verunglückte am Wochenende bei einer Bergwanderung tödlich.

Der Leiter des Kölner Domforums lebte mit seiner Familie in Wesseling.

Die Nachricht vom Tod Rainer Tüschenbönners, dem langjährigen Leiter des Kölner Domforums, löste auch in Wesseling, wo er mit seiner Familie lebte, tiefe Bestürzung aus. Der 62-Jährige war am Samstag bei einem tragischen Unfall im Ostallgäu ums Leben gekommen.

Er befand sich mit seiner Frau im Wanderurlaub. Nach Polizeiangaben war er auf dem Weg zum Branderschrofen in den Ammergauer Alpen, dem höchsten Punkt des Tegelbergs, als sich das Unglück ereignete. Er stürzte an einer teils mit einem Seil gesicherten Stelle und fiel über rund 100 Meter in die Tiefe. Obwohl Ersthelfer zügig mit Reanimationsmaßnahmen begannen, konnte der per Rettungshubschrauber eingeflogene Notarzt nur noch den Tod feststellen.

Rainer Tüschenbönner war seit 2011 Leiter des 1995 eröffneten Kölner  Domforums, eines Informations- und Veranstaltungsangebots aller katholischen Kirchengemeinden in Köln direkt gegenüber dem Dom. Zudem hatte er im Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) den Vorsitz des Kölner Diözesanverbands inne und war Leiter des katholischen Bildungswerks in Köln. Er hinterlässt seine Frau und drei Kinder.

Er war ein liebenswerter, wichtiger und aktiver Mensch
CDU-Politiker Winfried Marx

„Sein Tod ist ein ganz schmerzlicher Verlust für Wesseling und für die Pfarrgemeinde St. Andreas“, so der CDU-Politiker Winfried Marx, der Tüschenbönner aus der Arbeit im Pfarrausschuss und im Verein der Freunde und Förderer der katholischen Kirchengemeinde St. Andreas kannte. „Er war ein liebenswerter, wichtiger und aktiver Mensch“, betonte er.

„Wir stehen hier noch alle unter Schock. Das ist für uns sehr schwer zu fassen und wir werden Rainer Tüschenbönner in Wesseling sehr vermissen“, erklärte die CDU-Politikerin und das Mitglied im gemeinsamen Pfarrgemeinderat der Katholischen Kirche in Wesseling Monika Engels-Welter. Ihre Gedanken seien bei seiner Familie. „Er war hier im kirchlichen Raum ebenso wie in der Stadtgesellschaft aktiv und präsent, ohne sich dabei nach vorn zu stellen“, sagte sie weiter.

Kontakt zu der Benediktinerin Philippa Rath hergestellt

Ihm sei es immer um das Solidarische, das Gemeinsame gegangen, führte sie aus. Zusammen mit ihm und weiteren Helferinnen und Helfern habe sie gerade an der Königsausstellung in Wesseling gearbeitet, die am 8. November in St. Andreas eröffnet werden soll. In der Ausstellung „Du bist königlich!“ lädt der Holzbildhauer und Diakon Ralf Knoblauch zu einer besonderen Begegnung ein. Seine Königsfiguren sind kleine Holzskulpturen, die an die Würde jedes Menschen erinnern.

Für die Ausstellung habe Rainer Tüschenbönner den Kontakt zu der Benediktinerin Philippa Rath hergestellt, die für das Thema Geschlechtergerechtigkeit sensibilisiert, ergänzte Monika Engels-Welter. Auch dieses Vermitteln gehörte zu seinem Engagement. „Wir verlieren mit ihm in Wesseling einen starken Wegbegleiter.“

Pfarrer Thull kannte ihn vom Studium

Betroffen reagierte auch Jochen Thull, der leitende Pfarrer in Brühl und Wesseling. „Ich habe von der Todesnachricht am Sonntag vor der Messe erfahren“, sagte er. Das sei sehr schmerzlich gewesen. Kennengelernt hatten sich die beiden Männer bereits Anfang der 1980er-Jahre beim gemeinsamen Studium der Theologie in Bonn. „Als ich 1997 Pfarrer in Köln-Porz wurde, sind wir uns immer wieder begegnet“, erklärte er.

Die Zusammenarbeit verstärkte sich ab 2021 wieder, als Thull seine Tätigkeit in Wesseling vertiefte. „Es gab gemeinsame Gespräche über die Gestaltung des Gemeindelebens oder auch zur Vorbereitung der Psalmenausstellung in St. Andreas vor zwei Jahren“, berichtete Thull. Er habe Rainer Tüschenbönner als einen Menschen erlebt, der im Leisen viele Akzente im Gemeindeleben setzte, dem es am Herzen lag, Menschen zusammenzuführen und Orte für Denkanstöße zu schaffen, an denen die Menschen über den Glauben ins Gespräch kommen können. Sein Tod werde eine Lücke hinterlassen.

„Ich bin tief betroffen vom tragischen Tod von Rainer Tüschenbönner und in Gedanken bei seiner Frau und seinen drei Kindern“, erklärte Bürgermeister Ralph Manzke. „Ich kannte ihn privat als Familienvater, da unsere Kinder auf dieselben Schulen gegangen sind, und als engagiertes Gemeindemitglied in St. Andreas.  Mit ihm verliert unsere Stadt eine aktive und angesehene Persönlichkeit.“