Freie KapazitätenShell-Azubis stellen in Wesseling Desinfektionsmittel her

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Im Ausbildungszentrum der Shell Rheinland Raffinerie wird jetzt Desinfektionsmittel produziert.

Im Ausbildungszentrum der Shell Rheinland Raffinerie wird jetzt Desinfektionsmittel produziert.

Wesseling – Autozulieferer stellen statt Autoteile Atemmasken her, Brauereien spenden ihren Alkohol für Desinfektionsmittel, und auch die Shell Raffinerie in Wesseling hat sich zu Zeiten umorientiert.

Die Auszubildenden der Rheinlandraffinerie, die den Beruf des Chemiekantens erlernen, stellen momentan in Zusammenarbeit mit der Kronen-Apotheke Marxen in Wesseling Desinfektionsmittel her. „Wir hatten Kapazitäten frei“, sagt Mauritz Faenger-Montag, Kommunikationsleiter im Unternehmen.

Azubis stellen Desinfektionsmittel her

Die Idee sei aus der Belegschaft gekommen, sagt Faenger-Montag. Die Apotheke ist Herr des Verfahrens, die Shell wird mit den notwendigen Rohstoffen beliefert, organisiert von den Mitarbeitern der Kronen-Apotheke. Die Auszubildenden stellen das Desinfektionsmittel unter Aufsicht des Ausbildungsleiters zusammen, die Kronen-Apotheke verteilt das Mittel anschließend im Köln-Bonner Raum in Zusammenarbeit mit der Berufsfeuerwehr Köln.

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Einnahmen hat die Shell dadurch nicht. „Wir schreiben keine Rechnung“, sagt Faenger-Montag. „Die Auszubildenden haben Spaß daran, dass sie einen echten Beitrag in der aktuellen Situation leisten können. Sie sind stolz“, fährt er fort. Zu den Aufgaben der Auszubildenden gehört das Anrühren, Mischen und Abfüllen des Desinfektionsmittels. „Das ist den normalen Tätigkeiten der Azubis sehr ähnlich“, sagt Faenger-Montag. Sie lernten, mit Gefahrstoffen unter bestimmten Hygieneauflagen zu arbeiten. Zudem bedienen sie die Mischapparate.

Bis zu 20.000 Liter können hergestellt werden

Die Apotheker kontrollieren die Arbeit und sind für die Qualitätssicherung zuständig. Zuvor waren die Mitarbeiter bei den Bemühungen, den Mehrbedarf an Handdesinfektionsmittel durch Eigenherstellung aufzufangen, an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen.

Die Mitarbeiter der Apotheke verteilen das Mittel an Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime und Rettungsdienste. Bis zu 20.000 Liter können pro Woche hergestellt werden, wenn der Nachschub an Rohstoffen nicht abreißt.

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