Nach VandalismusStadt Wesseling will Überwachung im Fußgängertunnel prüfen lassen

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Zu sehen ist die beschädigte Wandverkleidung.

Zertrümmert und zerstört liegen Teile der Wandverkleidung des Wesselinger Bahnhofstunnels am Boden.

Unbekannte haben ein Trümmerfeld im Tunnel unter den Gleisen des Wesselinger Bahnhofs hinterlassen. Nun geht es um Präventionsmaßnahmen.

Weder mögliche Vibrationen der Züge, noch der Wasserschaden und die dadurch erforderliche Sanierung der undichten Fugen sind Ursache für das Trümmerfeld in der Fußgängerunterführung am Wesselinger Bahnhof. Auf Anfrage dieser Zeitung erklärte die stellvertretende Sprecherin der Stadt, Sarah Hihn: „Da es sich letztlich doch sehr eindeutig um Vandalismus handelt, ist es seitens der Stadt nicht notwendig, einen Gutachter zu beauftragen.“

Tatsächlich stimmt allein der Anblick der abgerissenen und zertrümmerten Verkleidungsplatten traurig. Fast alle Platten bis zu einer Höhe von fast einem Meter sind von der Stahlkonstruktion gerissen, zerbrochen und zertrümmert worden. „Wir sprechen hier von einem weltweit verbauten Fassadensystem, gegen das eine immense Zerstörungswut aufgebracht wurde“, betonte Hihn.

Die Frage nach dem Motiv bleibt unbeantwortet

Dem hätten leider auch andere Fassadensysteme nicht standgehalten. „Hier war rohe Gewalt im Spiel“, sagte eine Passantin, die selber nicht glauben wollte, was sie da sah. Und genauso wie Bürgermeister Ralph Manzke und seine Mitarbeitenden fragen sich viele Wesselinger: „Wer macht so etwas?“

Am zurückliegenden Wochenende soll es nicht zum ersten Mal zu dieser Form von Vandalismus in der Fußgängerunterführung gekommen sein. Manzke merkte bereits am Samstag auf Anfrage an, er wisse von inzwischen drei vergleichbaren Vorkommnissen in den vergangenen drei Wochen. Die Rechtsabteilung der Stadt sei dabei, eine Anzeige bei der Polizei vorzubereiten.

Trotz der Geschehnisse wird es erst einmal keine Kameraüberwachung im Tunnel geben. „Nicht, weil wir das nicht wollen“, betonte die stellvertretende Behördensprecherin. Die Überwachung des öffentlichen Raums liegt in den Händen der Polizei. „Nach unserem Kenntnisstand haben die strengen rechtlichen Rahmenbedingungen eine Überwachung der Personenunterführung bisher nicht möglich gemacht“, erläuterte sie.

Doch gerade jetzt sei das Thema natürlich wieder sehr präsent. „Unsere Rechtsabteilung wird daher die Überwachungsmöglichkeiten neu prüfen“, erklärte sie. Auch die stellvertretende Bürgermeisterin Monika Engels-Welter fände eine Kameraüberwachung im Tunnel inzwischen gut. „Das, was da passiert, kann man keinem Menschen mehr erklären“, sagte sie. Dabei meint sie nicht nur die zerstörte Verkleidung, sondern auch die besprühten neuen Lampen an der Rampe und den ganzen achtlos weggeworfenen Müll in den neu angelegten Grünanlagen.

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