Ein mit Reinigungsmitteln beladener Sattelzug ist in Bad Honnef komplett ausgebrannt. Belastetes Löschwasser drohte, in einen Bach zu fließen.
Feuerwehr neun Stunden im EinsatzLkw brannte in Bad Honnef – Gefahr für die Umwelt drohte

Der Sattelzug ist im Gewerbegebiet Heideweg komplett ausgebrannt.
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Über neun Stunden zog sich am Donnerstag (11. Dezember) ein Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr Bad Honnef hin, nachdem am frühen Morgen im Gewerbegebiet Heideweg ein mit Reinigungs- und Waschmitteln beladener Sattelzug komplett ausgebrannt war. Dank des schnellen Handelns der Feuerwehr und des städtischen Abwasserwerks konnten die Einsatzkräfte verhindern, dass kontaminiertes Löschwasser über ein Regenrückhaltebecken in den Kochenbach floss.
Um kurz nach 5 Uhr morgens hatte eine Anwohnerin die Feuerwehr alarmiert, weil ein über Nacht parkender Lastwagen Feuer gefangen hatte. Der Fahrer musste derart schnell aus dem Lkw flüchten, dass er keine Ladepapiere mitnehmen konnte und nur in Unterwäsche auf der Straße stand. Ein Anwohner versorgte ihn mit Kleidung.
Feuerwehrleute aus Aegidienberg und Bad Honnef im Einsatz
Beim Eintreffen der Feuerwehr stand der Sattelzug komplett in Flammen. Sie breiteten sich womöglich sehr schnell aus, weil sich unter der Ladung auch alkoholhaltiger Glasreiniger befand. Die Einheiten aus Aegidienberg und Bad Honnef-Tal kämpften gegen die Flammen. Allerdings musste ein Radlader die Fracht auf die Straße ziehen, damit auch letzte Glutnester abgelöscht werden konnten. Noch nach Stunden lag ein Berg verbrannter Plastikflaschen auf dem Heideweg.
Das Löschwasser, das hoch konzentriert mit den Reinigungsmitteln belastet war, floss zum Teil über den Kanal in ein Regenrückhaltebecken, das das Abwasserwerk am Heideweg unterhält. Das Erdbecken wurde aber so schnell abgeschiebert, dass nur wenig Wasser über einen Siefen in den Kochenbach gelangte, der durch den Naturpark Siebengebirge fließt.

Mit speziellen Ballons dichtet die Feuerwehr die Gullys ab.
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Die danach an der Oberfläche des Beckens verbliebenen Reinigungsmittel sollten abgepumpt, in Spezialbehältern zwischengelagert und von einer Fachfirma entsorgt werden, erklärte Martin Leischner vom städtischen Abwasserwerk vor Ort. Das Ganze sei „nicht so dramatisch“, beruhigte er.
Die Feuerwehr hatte zuvor mit speziellen „Ballons“ die Gullys am Straßenrand verschlossen, damit kein Löschwasser nachfließen konnte. Mit Pumpen beförderten die Einsatzkräfte die Flüssigkeit von der Straßenoberfläche in Kunststofftanks.
Gleichzeitig mussten sie rund 1000 Liter Diesel aus den Tanks des Sattelzugs abpumpen, bevor die Firma Hack mit einem Kran und einem Tieflader das völlig ausgebrannte Gefährt abtransportieren konnte. Nach neun Stunden endete am Mittag der Einsatz der Feuerwehr, die mit insgesamt 40 Leuten vor Ort war.
Zur Versorgung der Einsatzkräfte hatte das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Siebengebirge zunächst für Getränke und ein kleines Frühstück für die Feuerwehrleute gesorgt. Gegen Mittag lieferte das DRK zusätzlich Schnitzelbrötchen.
Der Fahrer des Lkw wurde von einem Kollegen mit einem Wagen derselben Spedition abgeholt.

