Friedel Keppler besuchte Hannelore als Jugendlicher immer in Seelscheid und fuhr erst mit dem Mofa, später mit dem Trecker zu ihr.
„Auf 60 Jahre sind wir mächtig stolz“Friedel und Hannelore Keppler aus Much feiern Diamanthochzeit

Hannelore und Friedel Keppler aus Much feiern Diamanthochzeit.
Copyright: Jonathan Schmitt
Im Kuhstall haben sie sich zum ersten Mal getroffen. Milch wollte die junge Hannelore kaufen, die 1961 ihren kinderlosen Verwandten in Much-Gibbinghausen im Haushalt half. „Ich stand hinter den Kühen und sie kam zu mir in den Stall“, kann sich Friedel erinnern. Die damals 15-Jährige kam dann jeden Tag zum 19-jährigen Bauern, die beiden haben sich gut verstanden. Und aus Bekanntschaft wurde mehr. Nun feiert das Ehepaar Keppler Diamanthochzeit.
Seit der Begegnung auf dem Kepplers-Hof konnten die beiden nicht mehr ohneeinander. Der junge Friedel hat seine Herzdame regelmäßig bei ihren Eltern in Seelscheid besucht. Erst mit dem Mofa, dann mit dem Trecker. Verwandte hätten den beiden zunehmend geraten, doch endlich mal zu heiraten. Im Sommer 1965 war es dann so weit und die Ringe wurden getauscht.
Ehepaar aus Much hat heute vier Kinder
Den Hochzeitstanz gab es damals im Haus Kettwig an der Zeithstraße in Seelscheid. Das Gebäude ist mittlerweile verfallen, die Feierlichkeiten zur Diamanthochzeit finden daher heute im kleinen Bekannten- und Verwandtenkreis im Gasthof Röttgen statt.
Für Hannelore ging es nach der Hochzeit nach Gibbinghausen auf den Bauernhof, vier Kinder bekam das Paar bis 1973. Der kleine Betrieb der Kepplers brachte schon länger nicht genug Geld ein, 1978 wurde der Hof dann endgültig geschlossen. Hannelore und Friedel waren also schon immer in verschiedenen Berufen tätig. „Ich musste Geld verdienen“, erzählt Friedel Keppler, der nie einen Beruf gelernt hat.

Hannelore und Friedel Keppler aus Much feiern Diamanthochzeit.
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Zunächst arbeitete er bei der Post am Kölner Hauptbahnhof, dann bewarb er sich bei der Dombibliothek Köln und wurde auf Anhieb genommen. „Von 84 Bewerbern wurden nur zwei genommen! Man muss auch mal Glück haben“, meint Hannelore. Sie hat derweil im Mucher Kloster, dem heutigen Azurit, gearbeitet. Eine echte Herausforderung begegnete ihr mit der Übernahme der Hauswirtschaftsleitung. Später übernahm sie diese auch für das Behindertenhaus in der Webersbitze. „Dort habe ich unglaublich gerne gearbeitet“, erinnert sich die 79-jährige.
In Sachen Urlaub war sich das Ehepaar immer einig. Beide sind keine Freunde vom Meer, sie fahren lieber in die Berge. Elmau in Tirol ist einer ihrer Lieblings-Urlaubsorte. Jetzt, wo die Knochen die langen Wandertage aber nicht mehr unbedingt mitmachen, sind auch Kreuzfahrten angesagt. Im Herbst 2024 unternahmen die beiden noch eine Fahrt auf der Donau. Beide waren lange Zeit in Kegelclubs und Friedel hat im Kirchenchor gesungen.
„Auf die 60 Jahre sind wir mächtig stolz“, betont Hannelore. Wenn es mal Tiefpunkte gab, hat man sich zusammengerauft. „Mit zunehmendem Alter wird man unzertrennlich“, so die 79-jährige. Jetzt sind sie überglücklich, ihre Diamanthochzeit feiern zu können. Und sie überlegen schon, was sie zur Eisernen Hochzeit machen.