Neue Runde im Streit um die Geflüchtetenunterkunft am Höfferhof. Die CDU-Fraktion zeigt sich besorgt um die Zukunft des Sportplatzes.
GeflüchtetenunterkunftCDU Neunkirchen-Seelscheid stellt den Standort Höfferhof in Frage

Beim Bürgerinformationsabend überreichte der Sprecher der Bürgerinitiative 450 Unterschriften an Bürgermeisterin Nicole Berka (l.).
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Die Verwaltung und die SPD-Fraktion wollten in der letzten Ratssitzung vor der Sommerpause die Geflüchtetenunterkunft am Sportplatz Höfferhof über die Ziellinie bringen. Doch die CDU bremste den Beschluss aus, die Entscheidung um den umstrittenen Standort muss noch eine Runde drehen.
„Wir sehen die Notwendigkeit, Unterkünfte zu schaffen“, sagte CDU-Fraktionschefin Anke Nolte. Vor allem vor dem Hintergrund, dass der Containerstandort am Thurn-Gelände aufgelöst werden müsse. Doch nach wie vor sei eine Frage nicht abschließend geklärt: Ob das neu zu errichtende Wohnheim einen möglichen Ausbau des Sportplatzes gefährden könnte.
Sportplatz kann laut Verwaltung weiter genutzt werden
Die Antwort fehle auch in der überarbeiteten Vorlage aus dem Rathaus. Größter Knackpunkt sind die Parkplätze. Einst musste bei der Anlage des Sportplatzes keine konkrete Zahl an Pkw-Stellplätzen nachgewiesen werden. Doch die Vorschriften haben sich geändert.
Wenn also auf dem Parkplatz die Gebäude in Modulbauweise errichtet würden, könnte der Sportplatz zwar im aktuellen Zustand weiter genutzt werden, so hatte es die Verwaltung mehrfach betont. Ob die Gemeinde nach der beabsichtigten Sanierung des maroden Platzes aber ausreichend Parkraum bereitstellen muss, dazu gebe es von der Bauaufsichtbehörde des Rhein-Sieg-Kreises immer noch keine schlüssige Auskunft, monierte die CDU.
Auch fehlten ihnen Angaben zu den möglichen Mehrkosten durch die Verkleinerung der Unterkunft von 84 auf nun 48 Plätze und die Schaffung zusätzlicher Wohnmöglichkeiten andernorts, so Nolte. Der Grünen-Chef Stefan Gerlach sagte, dass seiner Fraktion ebenfalls der Erhalt des Sportplatzes, aber auch des angrenzenden Wäldchens wichtig sei. Für das Sportlerheim favorisiere er eine langfristige und nachhaltige statt einer Übergangslösung.
„Bislang mussten wir keine Turnhalle nutzen“, lobte die SPD-Fraktionsvorsitzende Nicole Männig-Güney das Vorgehen von Verwaltung und Bürgermeisterin Nicole Berka (SPD). Sie stünden zum Standort Höfferhof, der ohnehin nur als temporäre Lösung gedacht sei.
Auf Antrag der Christdemokraten wurde die Beschlussfassung einstimmig auf die Zeit nach der Sommerpause verschoben. Aus Sicht der Verwaltung könne die Geflüchtetenunterkunft trotz der Verzögerung bis zum Jahresende bezugsfertig sein, teilte die Pressestelle der Gemeinde auf Anfrage der Redaktion mit.