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Rhein-Sieg-KreisDas Schachbrettmuster sorgt bei Veranstaltern für Ärger

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Sabine Rogawski vom Gasthof Röttgen stellt die Stühle in den ersten Reihen im Schachbrettmuster auf.

Neunkirchen-Seelscheid – Rita Dörper-Link hat am Wochenende die Welt nicht mehr verstanden. Aus der Tageszeitung erfuhr sie, nach welchen Regelungen die Landesregierung unter den neuesten und aktuellsten Corona-Schutzverordnung Kulturveranstaltungen stattfinden könnten. Der Begriff „Sitzordnung nach Schachbrettmuster“ für Konzerte innen lag ihr auch gestern noch im Magen.

„Ich bin auf zirka 240 Blutdruck“, so meldete sie sich bei der Zeitung. Zum Hintergrund: Die Mitorganisatorin des „Kulturjedöns im Röttgen“ in Seelscheid wollte am 17. Juni mit dem Kabarettisten Jürgen Becker wieder eröffnen. Am Donnerstag schrieb sie die Gäste an. Statt der 194 Besucher rechnete sie mit 140 Besuchern in Vierer-Stuhlreihen mit Maskenpflicht sowie den drei G’s für Getestete, Geimpfte oder Genesene. Das Interesse war groß und zwei Tage später war die Anzahl von 140 erreicht.

Mit Schachbrettmuster finden nur 46 Prozent der Gäste einen Platz

Nun schauten sich die Organisatoren aber den Saal mal nach dem Schachbrettsitzmuster an und waren entsetzt. „Ich habe es mathematisch ausgerechnet, die Inhaberin Sabine Rogawski hat mit Körperkraft die Stühle hingestellt und wir kamen auf das gleiche Ergebnis“, musste Rita Dörper-Link resümieren, dass man nur noch 46 Prozent der Gäste einlassen könne, was 89 Gäste bedeuten würde.

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„Das rechnet sich hinten und vorne nicht“, wollte sie am Wochenende noch den Kopf in den Sand stecken. Davon könne keine Kulturstätte leben, schimpfte sie. Die Geschäfte seien wieder offen und man könne ohne Test rein und die Kinder säßen wieder in der Schule, fügte sie an. Gerade die kleinen Kulturspielstätten, die mit viel Herzblut dabei seien, würden durch solche Bestimmungen kaputt gemacht.

Den Mut hatte sie am Montag allerdings immer noch nicht verloren. „Jürgen Becker wird kommen und tritt auch vor 89 Gästen auf“, hofft Rita Dörper-Link aber insgeheim auf vielleicht noch bessere Inzidenzzahlen und hoffentlich auf eine neue Verordnung bis zum 17. Juni – ohne „Schachbrettmuster“.