Schnelles InternetTelekom und Much wollen Glasfaserausbau vorantreiben

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Symbolbild_Glasfaser

Leerleitungen für Glasfaser werden demnächst in Much verlegt.

Much – Eine Datenleitung wie eine Autobahn durch den Hauptort mit einer eigenen Abfahrt für jedes Haus will die Deutsche Telekom in den kommenden Monaten in Much bauen. Bis spätestens zum Frühjahr 2023 können rund 1900 Haushalte einen Glasfaseranschluss bekommen.

Bürgermeister Norbert Büscher und der Beigeordnete Carsten Schäfer besiegelten die letzten Verträge mit Andreas Schulz und Marco Lohmeier, die für die Telekom unterschrieben. „In dieser Größenordnung müsste das in einem Jahr gut machbar sein“, meinte Schulz. Im Hauptort Much, so Büscher, sei derzeit an einigen Stellen gerade mal Surfen im Internet mit 16 MBit möglich.

Ausbau soll den Wirtschaftsstandort sichern helfen

Allerdings gehöre „der Zugang zu schnellem Internet heutzutage zur Daseinsvorsorge für die Bevölkerung und Unternehmen“. Das Projekt des Telekommunikationsunternehmens sei „ein richtiger Schritt auf dem Weg in die digitale Zukunft der Gemeinde Much“, unterstrich Büscher. Auch Carsten Schäfer sieht im Glasfasernetz einen Faktor für die Sicherung der Berggemeinde Much als Wirtschaftsstandort.

Mit dem Glasfasernetz als Grundlage solle die Bandbreite auf ein Gigabit pro Sekunde heraufgeschraubt werden, kündigte Regionalmanager Marco Lohmeier an. Für das Projekt im Hauptort Much habe die Telekom mit einem Investor eine Betreibergesellschaft gegründet, die den 1900 Haushalten an 1180 Adressen das Angebot zum kostenfreien Umstieg vom Kupfer- aufs Glasfasernetz biete.

Tatsächlich anschließen dürfe sein Unternehmen allerdings nur jene Gebäude und Wohnungen, für die eine Genehmigung vorliege. Die müssten die Eigentümer erteilen. „Ohne die Genehmigung wird das Glasfaser-Kabel im Gehweg lediglich am Haus vorbeigeführt. Das wäre schade, weil die Bewohner und Bewohnerinnen dann nicht von der neuen Geschwindigkeit und Stabilität des Glasfasernetzes profitieren“, sagte Lohmeier.

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Gegen eindringendes Wasser zum Beispiel sei Glasfaser im Gegensatz zu Kupfer gefeit. Altkunden seines Unternehmens, versicherte er, könnten mit ihrem Tarif und der darin vorgesehenen Bandbreite ans Glasfasernetz wechseln, Mehrkosten entstünden nur, wenn mit dem Wechsel auch eine höhere Geschwindigkeit gebucht werde.

Informieren will die Telekom in den kommenden Wochen intensiv in einem Bus, der im Ort stehen wird. Jeder Haushalt und jeder Eigentümer werde zudem angeschrieben und womöglich angerufen, kündigte Schulz an.

Späterer Anschluss kostet Hunderte Euro

Wer sich jetzt nicht für den eigenen Anschluss entscheiden könne, habe dazu auch später noch eine Chance. Dann allerdings koste der Anschluss 799 Euro. Ob für jedes Gebäude, das jetzt nicht angeschlossen werde Leerleitungen gelegt werden könnten, könne er nicht zusagen. Gebaut werde in Much „auf jeden Fall“, kündigte Schulz an. Einen Schwellenwert, den die Zahl der Aufträge erreichen müssten, gebe es nicht.

Das derzeitige Kupfernetz wird die Telekom vorerst liegen lassen. Perspektivisch allerdings werde das Glasfasernetz diese Technik irgendwann komplett ablösen.

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