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VerkehrswendeBonner Seilbahnprojekt tritt in entscheidende Planungsphase

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Die Kabine einer Seilbahn vor blauem Himmel.

Eine Seilbahn in Bonn soll den Verkehr entlasten und Touristinnen und Touristen anziehen. (Symbolbild)

Die Planungen zur Seilbahn gibt es bereits seit 1950. Die Stadtwerke Bonn melden nun die nächste Etappe. Im Jahr 2028 soll sie fertig sein.

Eine Seilbahn soll als nachhaltiges Verkehrsmittel in den Öffentlichen Personennahverkehr in Bonn integriert werden. Damit könnten laut der Stadt Bonn täglich 15.000 Fahrgäste transportiert werden. Das entspricht 12,4 Millionen eingesparten Pkw-Kilometer pro Jahr.

Das Projekt, dessen Planungen bis in die 1950er zurückreichen und 2012 wieder in Fahrt kamen, hat jetzt eine wichtige nächste Etappe erreicht. Das Beratungsunternehmen Drees & Sommer SE übernahm laut einer Pressemitteilung der Stadtwerke Bonn die Programmsteuerung. Oberbürgermeisterin Katja Dörner äußert sich in dieser begeistert: „Zwölf Umweltverbände stehen hinter uns und unserem Projekt. Auch im Verkehrsministerium des Landes NRW wird die Bonner Seilbahn als vielversprechender Pilot betrachtet.“ Nach der Fertigstellung soll die Seilbahn zu den umweltfreundlichsten Verkehrsmitteln Deutschlands gehören.

Die Trasse der geplanten Seilbahn in Bonn führt über den Rhein.

Die Trasse der geplanten Seilbahn in Bonn.

Stadtbaurat Helmut Wiesner betont: „Schweben statt stehen: Urbane Seilbahnen bringen Pendlerinnen und Pendler staufrei ans Ziel, entlasten die Straßen und punkten mit klimafreundlichem Ökostrom.“ Zudem sollen mehr Touristinnen und Touristen angezogen werden.

Aktuell stimmen sich die Projektbeteiligten mit Trägern öffentlicher Belange und den Behörden ab. Vorgutachten und Planungen zu den Anliegen beim Naturschutz, Baugrund, Schall und mehr müssen beauftragt und durchgeführt werden. Zeit und Kosten sollen konkretisiert werden. Erst danach kann ein Seilbahnhersteller mit dem Projekt beauftragt werden.

Bonner Seilbahn soll von Ramersdorf bis zum Venusberg hoch führen

Im anschließenden Planfeststellungsverfahren werden die Interessen der Anliegerinnen und Anlieger sowie der Träger öffentlicher Belange und den Behörden geprüft. Laut Angaben der Stadtwerke Bonn nimmt diese Prüfung eine unbekannte Zeitspanne in Anspruch. Die Bauzeit der Seilbahn selbst soll dabei vergleichsweise kurz sein, da alle Teile nach Standardverfahren in der Fabrik vorgefertigt werden. Nur die Stationen sowie die Fundamente der Stützen müssen vor Ort errichtet werden. Geplant ist ihre Fertigstellung für das Jahr 2028.

Die Seilbahn soll vom Schießbergweg in Ramersdorf über den Rhein bis auf den Venusberg führen. Wer ein Monatsticket oder Jobticket für den ÖPNV hat, soll sie mit nutzen können. Über den Ausbau der S13 sollen Bonn und der Rhein-Sieg-Kreis mit der Seilbahn an den Flughafen angeschlossen werden. Zudem soll sie auf beiden Rheinseiten mit dem Bus- und Schienennetz verknüpft werden. Alle 20 bis 40 Sekunden soll eine neue Kabine kommen. Rollstuhl, Kinderwagen, Rollator, Fahrrad und auch Hunde dürfen mit.