Eine Bewohnerin berichtet: „Alles hat gewackelt, danach wie Wellen gespürt und tatsächlich laut. Wie ein Lkw, der ganz schnell vorbeifährt.“
„Hund hatte große Panik“Leichtes Erdbeben bei Bonn – Menschen berichten von Erschütterung

Blick von Bonn-Mehlem auf das Siebengebirge (Archivfoto).
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Ein leichtes Erdbeben hat sich am frühen Mittwochmorgen (8. Oktober) nahe Bonn ereignet. Das Epizentrum lag nach automatischen Ortungen des Landesamtes für Geologie und Bergbau RLP in Meckenheim südwestlich von Bonn. Das Beben war vermutlich für etwa 32.000 Menschen spürbar.
Gemessen wurde das Beben laut dem Geologischen Dienst NRW am Mittwochmorgen um 3.19 Uhr bei Wachtberg. Die Erschütterungen hatten eine Magnitude von 2.1. Den Daten des Online-Dienstes Erdbebennews nach lag die Magnitude bei 2.3. Die Angaben basieren auf Modellen und können lokal, etwa durch Baugrund und Gebäudeeigenschaften, voneinander abweichen.
Erdbeben mit Epizentrum in Wachtberg – auch Nachbarorte betroffen
Die Erschütterungen wurden in Meckenheim, Wachtberg sowie an weiteren angrenzenden Orten wie etwa Bonn, Rheinbach, Königswinter, Niederkassel und Wesseling gemessen. Der Ursprung des Erdbebens lag den Angaben zufolge in einer Tiefe von etwa 13,4 Kilometern unter der Erdoberfläche.

Die Karte zeigt das Gebiet, das von dem Erdbeben mit Epizentrum in Wachtberg betroffen war.
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„Meckenheim liegt direkt auf der Swist-Störung“, ordnet Erdbebennews das Beben vom Mittwoch ein. Die Swist-Störung biltet mit der Erftstörung eine der größten Bruchzonen des Niederrhein-Gebiets. „Dort kommt es mit einer Geschwindigkeit von weniger als einem Millimeter pro Jahr zur Dehnung der Erdkruste. Infolge dieser Krustendehnung kommt es an zahlreichen Störungen am Niederrhein immer wieder zu Erdbebenaktivität. Auch schwere Erdbeben über Magnitude 6 sind aus vorhistorischer Zeit nachgewiesen.“
Anwohnende schildern Erdbeben: „Hund hatte große Panik“
Auch für Menschen könnte das Erdbeben leicht spürbar gewesen sein. Auf dem Portal meldeten sich mehrere Anwohner und schilderten ihre Erlebnisse. „Grollen, Gebäude und Dachstuhl haben gezittert“, schreibt ein Bewohner aus Mehlem. Auch eine andere Person aus Mehlem gibt an, er habe ein Grollen gehört. Anschließend hätten das Gebäude und vor allem der Dachstuhl seines Hauses „gezittert und geknarzt“.
Eine Bewohnerin aus Troisdorf erklärt, sie habe zwei Hunde, die beide durch das Beben und die Erschütterungen verängstigt worden seien, vor allem der eine ihrer beiden Hunde, der lange auf der Straße gelebt habe, bevor er zu ihm gekommen sei. „Er hatte große Panik. Dieser Hund hat generell ein großes Gespür für Dinge und Situationen.“
Eine Frau aus Wachtberg-Villip, also dort, wo das Epizentrum des Bebens lag, schildert: „Alles hat gewackelt, danach wie Wellen gespürt und tatsächlich laut. Wie ein Lkw, der ganz schnell vorbeifährt. Erst dachte ich, es sei wie eine Schallwelle.“ Angst hatte sie aber keine. Stattdessen sagt sie: „Es war doll.“