Prozess vor Landgericht BonnFalscher Kölner Polizist erbeutete fast 390.000 Euro

Lesezeit 1 Minute
Rentnerin_am_Telefon

Immer wieder fallen Rentnerinnen und Rentner auf Telefonbetrüger herein. Ein mutmaßliches Mitglied einer solchen Bande ist jetzt vor dem Landgericht Bonn angeklagt. 

Bonn – Eine echte Kripobeamtin hat mit Hilfe einer Falle einen mutmaßlich betrügerischen falschen Polizisten auffliegen lassen. Wie eine Gerichtssprecherin am Donnerstag mitteilte, hat die Bonner Staatsanwaltschaft den 29-jährigen Kölner wegen Betrugs angeklagt.

Als Mitglied einer internationalen Bande, deren Hintermänner in der Türkei sitzen sollen, soll er mitgeholfen haben, innerhalb von drei Wochen insgesamt elf Opfer um ihre Ersparnisse oder auch Schmuck zu bringen. Die Beute: insgesamt 388.405 Euro.

Den Opfern – die älteste Geschädigte war 88 Jahr alt – wurde den Angaben zufolge durch Anrufe suggeriert, ihre gesamten Wertsachen seien wegen marodierender Einbrecherbanden nicht mehr sicher. Sie sollten ihr Vermögen zur Sicherheit in die Hände der Polizei geben. Fast alle hoben Geld ab und warfen es, wie von den falschen Polizisten angewiesen, aus dem Fenster oder lagerten es tütenweise vor der Haustür. Der nun angeklagte Mann soll als „Abholer“ die Beute eingesammelt haben.

Das könnte Sie auch interessieren:

Erst als die Bande ausgerechnet eine Bonner Polizeibeamtin an der Strippe hatte, ging der Angeklagte den Fahndern ins Netz. Die 53-Jährige ging zum Schein auf die Telefonate ein und deponierte in einer Tüte angeblich 24 000 Euro sowie Schmuck an einer Straßenlaterne. Statt echter Beute warteten aber echte Kollegen mit Handschellen. (dpa)

KStA abonnieren