Der Eitorfer Rat hat 600.000 Euro für die Sanierung der Parkgarage freigegeben. Möglicher Wechsel des Rathaus-Standortes spielt keine Rolle.
Sanierung geplantRisse und Korrosion gefährden Parkhaus in Eitorf

Unübersehbar sind die Schäden im Eitorfer Parkhaus Schmidtgasse. Jetzt geht die Gemeinde die Sanierung an.
Copyright: Klaus Heuschötter
Rankendes Efeu und Moos sorgen für eine ungewollte Begrünung im Inneren des Eitorfer Parkhauses Schmidtgasse. Die Garage mit Stellplätzen für etwa 130 Autos und einer neu eingerichteten, mit einem Schloss gesicherten Fahrradbox ist aber nicht nur deshalb sanierungsbedürftig.
Erhebliche Mängel bereits im Herbst 2022 festgestellt
Schon im Herbst 2022 wurden laut Gemeindeverwaltung „erhebliche Mängel festgestellt, die eine zeitnahe Instandsetzung erforderlich machen“. Der Gemeinderat hat jüngst das Geld dafür freigegeben.

Ungewollte Begrünung durch Moos und Efeu im Inneren des Parkhauses.
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Am Bedarf zweifelt offenbar niemand. Die Aussage von Sascha Liene (FDP), das Parkhaus mitten im Ortskern hinter dem Rathaus werde unbedingt benötigt, blieb unwidersprochen. Auch die Verwaltung betonte, dass dies unabhängig von einem etwaigen Wechsel des Rathaus-Standortes so sei. Ob darüber hinaus eine städtebauliche Gesamtentwicklung des Rathausareals erarbeitet werde, die einen Abriss des Parkhauses erfordere, sei derzeit offen. „Eine Sanierung weiterhin ruhen zu lassen, kann daher nicht empfohlen werden.“

Hinter dem Eitorfer Rathaus befindet sich das Parkhaus Schmidtgasse mit rund 130 Stellplätzen.
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Einhellig hoben die Ratsfraktionen den Sperrvermerk auf, mit dem die Etatansätze für Planung und bauliche Umsetzung der Parkhaus-Sanierung noch im Februar wegen der unklaren Zukunft des Krewel-Geländes versehen worden waren. Nunmehr stehen dieses Jahr 100.000 Euro und im nächsten Jahr 500.000 Euro zur Verfügung.
Rostende Bewehrung gefährdet mittelfristig die Standsicherheit
2022 hatte ein Ingenieurbüro das Parkhaus im Auftrag der Gemeinde unter die Lupe genommen. Blasen im Asphaltbelag auf den Freidecks, undichte Stellen, durch die Wasser eindringt, und durchweg undichte Bauwerksfugen zählen zu den damals entdeckten Schäden. An den Stützenfüßen und Wandsockeln zeigen sich zudem Betonabplatzungen mit korrodierter Bewehrung oder Beschichtungsschäden mit Kalkauslagerungen infolge von Nässe.
An stellenweise freiliegenden Bewehrungsstählen wurden hohe Chloridgehalte festgestellt. Die Betonüberdeckung in den unteren Etagen erwies sich in vielen Bereichen als ungenügend, eine Brüstungsmauer ist durch Frosteinwirkung beschädigt. Mittelfristig, so die aktuelle Vorlage der Verwaltung, gefährde die Bewehrungskorrosion die Standsicherheit des Gebäudes.
In einer überschlägigen Schätzung hatte das Ingenieurbüro im November 2022 die Kosten der Instandsetzung mit knapp 515.000 Euro ohne Nebenkosten und Ingenieurleistungen beziffert.