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Rudel könnte auseinanderfallenWolfsskelett von Fähe des Leuscheider Rudels gefunden

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Ein europäischer Wolf in einem Gehege vom Wolfcenter Dörverden.

Ein europäischer Wolf in einem Gehege vom Wolfcenter Dörverden. (Symbolbild)

In diesem Jahr gab es Nachwuchs auf der Leuscheid. Vier junge Wölfe wurden gezählt.

Die Fähe des Leuscheider Rudels ist gestorben. Am 20. September ist in der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld ein Wolfsskelett gefunden worden, teilt das Koordinationszentrum Luchs und Wolf (Kluwo) aus Rheinland-Pfalz mit. DNA-Abstriche hätten ergeben, dass es sich um die Wölfin des Leuscheider Rudels handele. Sie wurde im Jahr 2020 geboren.  

Nachdem in Rheinland-Pfalz für das Leuscheider Rudel bereits drei Welpen nachgewiesen werden konnten, gelang in Nordrhein-Westfalen im Oktober anhand von Fotofallenaufnahmen die Bestätigung eines vierten Welpen. Genetische Informationen zu den Welpen lägen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vor, so das NRW-Landesamt für Natur, Umwelt und Klima (Lanuk). „Es könnte sein, dass diese vier Tiere von der gestorbenen Wölfin stammen“, so Katharina Stenglein, Wolfsexpertin des Bundes für Umwelt- und Naturschautz (BUND).

Wolfsrudel auf der Leuscheid könnte nach Tod der Fähe auseinanderfallen

Geklärt ist noch nicht, welche Wölfin jetzt dem Rudel vorsteht. „Es ist nicht auszuschließen, dass ein Kind des aktuellen Rüden an diese Stelle rückt“, erläutert Simon Darscheid, Bezirksvorsitzender des Schafzuchtverbandes für das Bergische Land. Genetische Proben könnten dies später belegen. „Es kann aber auch sein, dass das Rudel auseinanderfällt, wenn ein Elternteil stirbt“, so Stenglein. Das hätte es schon gegeben.

Paarungszeit sei im Frühjahr nächsten Jahres. Bis dahin könnte eine andere Wölfin den Weg auf die Leuscheid finden. Die aktuellen Jungtiere würden sich sicher neue Territorien suchen. Fest stehe aber, dass die Leuscheid ein „optimales Wolfsgebiet“ sei. Deshalb könne es passieren, dass sich neue Gebietszuschnitte mit frisch gegründeten Rudeln bilden. Möglich sei vieles, man müsse jetzt erst einmal abwarten. 

Leuscheider Rudel tauchte 2020 zum ersten Mal offiziell auf

Das Rudel im Leuscheid tauchte im Juni 2020 das erste Mal offiziell auf. Ein weiblicher Wolf wurde von einem Hochsitz aus gefilmt. Aus diesen Nachweisen ging eindeutig hervor, dass dieser Wolf im selben Jahr Nachwuchs gehabt hatte.  Nach Auswertung weiteren Bildmaterials hatte das Lanuk erstmals den Nachweis eines Wolfsrudels in der Gemeinde Eitorf im Rhein-Sieg-Kreis bestätigt. 

Inzwischen sind die Tiere im Rhein-Sieg-Kreis heimisch. Immer wieder werden Wölfe gesichtet. Für das Monitoringjahr 2023/2024 wurden in Deutschland 209 Rudel, 46 Paare und 19 sesshafte Einzeltiere nachgewiesen. Der Schwerpunkt der Verbreitung umfasst die Bundesländer Brandenburg (58 Rudel), gefolgt von Niedersachsen (48 Rudel) und Sachsen (37 Rudel).

Die Angriffe von Wölfen auf Nutztiere nehmen in unserer Region zu. Die Halter sind deshalb in Sorge. Erst im August wurden im Rhein-Sieg-Kreis und im Westerwald Schafe und Ziegen gerissen: Zwei Schafe in Birkenbeul (Altenkirchen), eine Ziege einen Tag später, und ein Damhirsch im Tierpark Flammersfeld.