Fußball-MittelrheinligaRoutinier Sakae Iohara entdeckt neue Talente

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Sakae Iohara (rechts) vom FCH hat mittlerweile auch Gefallen an Zweikämpfen gefunden. 

Hennef – Mit fast 30 Jahren zeigt Sakae Iohara bislang verborgene Talente. Der Spieler des Fußball-Mittelrheinligisten FC Hennef 05 ackert, rennt und erobert Bälle. Die feine Klinge hat offenbar Pause. „Saki hat die Defensivarbeit für sich entdeckt“, sagt Trainer Sascha Glatzel.

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„Er ist unglaublich zweikampfstark geworden und holt selbst verloren geglaubte Bälle zurück.“ Das ist auch der Grund, warum Iohara im Duell bei der SpVg Wesseling-Urfeld (4:1) erstmals von der Zehner- auf die Sechser-Position rückte. Es folgten vier weitere Einsätze im defensiven Mittelfeld und über die volle Distanz. Und das, obwohl dort die höchste Qualitätsdichte im Kader herrscht. „An Saki führt gerade kein Weg vorbei“, betont Glatzel.

Goldenes Joker-Tor

Auch, weil Iohara seine Geradlinigkeit wiederentdeckt hat. „In der Hinrunde hat er für die Galerie gespielt. Er wollte um jede Aktion noch mal ein Schleifchen machen – das war zu verschnörkelt“, so Glatzel. Weil der 29-Jährige den Appell seines Trainers scheinbar ignorierte, erhielt er die Quittung und blieb in der gesamten Hinserie ohne Startelf-Einsatz. „Trotzdem hat er seine Enttäuschung nie nach außen getragen“, sagt Sportchef Dirk Hager. „Saki hat kein Training verpasst – und das, obwohl er jedes Mal aus Düsseldorf mit dem Zug anreisen muss.“

Fünf Spiele, fünf Scorerpunkte

Es dauerte bis zum 6. März (4:1 in Arnoldsweiler), ehe Iohara endlich von Beginn an ran durfte. Im vorangegangenen Duell mit Eilendorf war ihm als Joker das Tor des Tages gelungen. „Das war eine Art Wendepunkt“, sagt Glatzel. Zumal Iohara den besagten Treffer im ersten Kontakt und mit seinem schwächeren linken Fuß erzielte, also mit der vom Trainer so vehement eingeforderten Geradlinigkeit.

Auch unter der defensiveren Rolle sollte sein Offensivdrang nicht leiden. Im Gegenteil: In den letzten fünf Partien auf der Sechser-Position ließ der Japaner vier weitere Tore (davon zwei Freistoßtreffer) und einen Assist folgen. „Er ist regelrecht explodiert“, sagt Hager. „Und Saki schießt nicht irgendwelche Tore, sondern vor allem die wichtigen.“

Süslü überzeugt

Ohne Robin Schmidt (beruflich verhindert) muss der Siegburger SV 04 im Duell beim abstiegsbedrohten SV Eilendorf (So., 15 Uhr) auskommen. Für ihn dürften der zuletzt berufsbedingt fehlende Dennis Eck oder Shogo Akiba in die Startelf rücken.

Für Kamil Süslü kommt ein Einsatz von Beginn an wohl zu früh. Dem Stürmer aus der eigenen U19 (Kreissonderliga) hatte Trainer Bünyamin Kilic in der jüngsten Partie gegen Bergisch Gladbach (0:0) zum Mittelrheinliga-Debüt verholfen. „Mit seinem Speed und seiner Mentalität hat er mich im Training voll überzeugt“, so Kilic.

Der SV Eilendorf überzeugte zuletzt mit einem 1:0-Erfolg in Arnoldsweiler und kürzlich auch mit einem 2:2 gegen den SV Bergisch Gladbach. (tim) 

Der Lauf erinnert an die Saison 2017/18, als der Hennefer mit 16 Treffern und zehn Assists zum Topscorer der Mittelrheinliga avancierte. Mit dem Unterschied, dass Iohara nun obendrein als Abfangjäger glänzt. Kein Wunder also, dass man in Hennef unbedingt mit dem Routinier verlängern will.

Duo fällt aus

Zumal Etienne Kamm den FCH im Sommer verlassen wird. Den defensiven Mittelfeldakteur zieht es zum Landesligisten SpVg Porz. „Etienne wohnt ganz in der Nähe und hat immer mit offenen Karten gespielt“, betont Glatzel. „Er wird trotzdem noch ganz wichtig sein für uns.“

Während Ernesto Jimenez (Faserriss) und Louis Klapperich (beruflich verhindert) im Duell am Sonntag (15 Uhr) mit dem SV Deutz 05 ausfallen, wird Kamm angesichts einer Knieblessur wohl zunächst auf der Bank Platz nehmen. Auch für seinen Positionskollegen Jannik Stoffels kommt ein Startelf-Comeback noch zu früh. Umso mehr ist Iohara gefragt – und seine lange Zeit verborgenen Talente.

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