Hennefer FamilienbetriebFirma Dornbusch fing vor 100 Jahren in einem Stall an

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Großzügig sind die neuen Hallen ausgelegt.

Hennef – Mit einer großen Party feierten Ludwig und Leon Weiß sowie Andrea Hoppen-Weiß das 100-jährige Bestehen ihrer Firma Dornbusch. Als Hennefer Traditionsunternehmen wollten sie eigentlich in der Stadt bleiben, doch es gab keine geeignete Fläche für den Betrieb. Das Gewerbegebiet Kleinfeldchen wartet nach wie vor auf seine Vollendung, die Verkehrsregelung ist noch nicht erledigt. Also ging es in die Mendter Mark, gleich hinter der Stadtgrenze.

Für Leon Weiß war der Neubau die erste große Aufgabe als Nachfolger. Er führt Dornbusch in der vierten Generation. Seine Rede zum runden Geburtstag eröffnete er mit einem Zitat von Heinz Erhardt: „Es ist leichter, den Mund zu halten als eine Rede.“

Vom Lehrling zum Geschäftsführer

Als er fertig war, hatte er den Gästen aus Politik, von Zulieferfirmen und Kunden, Freunden und Verwandten aber das Gegenteil bewiesen – mit fachkundigen Ausführungen zur Zukunft. Er dankte Geschäftsführer Markus Gratzfeld, der eine Lehre in der Firma begonnen hatte, einen Monat bevor Leon Weiß 1988 geboren wurde.

Die Bedeutung des Begriffs „Familienunternehmen“ arbeiteten auch sein Vater Ludwig und seine Frau Andrea Hoppen-Weiß heraus. Hennefs Vizebürgermeister Thomas Wallau, eigens angereist, führte ein kurzweiliges Gespräch mit den beiden. Herbert Weiß stellte er vor, Bruder des Vaters, der 43 Jahre als Metallfräser arbeitete. Er war der Erste, der in den 60er Jahren mit dem Werkstoff begann.

Modelle mit dem Rad ausgeliefert

In einem Stall in Happerschoß fing alles an. Am 2. Mai 1922 gründete Großvater Wilhelm Dornbusch seine Modellschreinerei. Zu Kunden fuhr er mit dem Fahrrad, seine Modelle lieferte er zu Fuß mit den Handwagen aus. Schon 1925 zog der Betrieb hinunter an die Siegfeldstraße, dem Sitz bis 2020.

Gefeiert wurde wohl immer viel und gern. So gibt es Berichte vom Jubiläum zum 25-jährigen Bestehen 1947. Hoppen-Weiß hatte passend den Trizonesien-Song eingeblendet. „Geh’n Se’ mit der Konjunktur“ war dann der passende Titel für die weiteren Entwicklungen. Vom Gießereimodellbau wandelten sich die Herausforderungen zum Produktionsmodellbau für die Autoindustrie.

Mitarbeiter in der dritten Generation

Schäumformen für Türgriffe und Pressformen für Schalldämm-Matten sind immer noch Verkaufshits. Dazu kamen in den folgenden Jahren Prüflehren zur Qualitätssicherung in der Produktion. Schon früh stieg Ludwig Weiss in die CNC-Fräsmaschinentechnik ein, schaffte früh Technologie für computergestütztes Design und ebensolche Produktion an.

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Viele Mitarbeiter sind ebenfalls in der dritten Generation dabei, die Partner sind vielfach ebenfalls Familienunternehmen. Der Schritt nach Mendt war ein schwerer, aber die Bedingungen auf 10.000 Quadratmetern Grundfläche erlauben viel Neues.

Die Produktionsfläche verdoppelt

Allein die Produktionsfläche hat sich von 1600 auf 3500 Quadratmeter verdoppelt, Sozialräume und Büros von 280 auf 900 Quadratmeter mehr als verdreifacht. Leon Weiß kann eigentlich schon anfangen, für das 125-Jährige zu planen.

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