Der kurze Rundweg führt durch Felder und Wälder. Auf spielerische Weise wird Kindern dabei Wissen über Umwelt und Landwirtschaft vermittelt.
Mit neun ErlebnisstationenIn Hennef gibt es jetzt einen Wanderweg für die ganz Kleinen

Die Stadt Hennef hat den Familienwanderweg „Muh und Mäh“ offiziell eröffnet. An zahlreichen interaktiven Stationen können Kinder spannend lernen.
Copyright: Ralf Rohrmoser-von Glasow
Im idyllischen Rosental, ein bisschen außerhalb von Hennef-Lanzenbach, steht plötzlich ein Schild an einer Wegekreuzung. Hier startet der Familienwanderweg „Muh und Mäh“, ein neues Angebot der Stadt. Die Idee entstand 2023. Kathrin Schwarz von der Tourist-Info hat sich dahinter geklemmt und jetzt konnte die Strecke eröffnet werden.
Bürgermeister Mario Dahm durchschnitt mit ein paar Kindern von der städtischen Kita Vogelnest das obligatorische Startband. „Auch im Winter gibt es schöne Tage“, sagte er bei der feierlichen Einweihung. Hintergrund für das ungewöhnliche Datum war die Förderung. Vor Ablauf des Jahres musste das Projekt fertig sein.
Der Familienwanderweg hat 15.500 Euro weniger als kalkuliert gekostet
Statt der mal geplanten 112.074,80 Euro kostete das Vorhaben am Ende nur 96.532,55 Euro, satte 15.500 Euro weniger. 70 Prozent kamen aus der Leader-Förderung der Region „Vom Bergischen zur Sieg“, 20 Prozent legte die Sportschule Hennef dazu und die Stadtbetriebe Hennef übernahmen die restlichen zehn Prozent.
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Herausgekommen sind eine Minirunde mit 3,7 Kilometer Länge und eine Maxirunde mit 5,5 Kilometern. An zwei Infostationen, neun interaktiven Erlebnisstationen, mehreren Rastmöglichkeiten, einer XL-Bank und einem Trinkbrunnen gibt es für Familien mit Kindern ab sechs Jahren viel zu erleben.

Bürgermeister Mario Dahm schnitt mit den Kindern aus der Kita Vogelnest in Edgoven das rote Band durch.
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„Der Rundweg führt durch Wiesen, Weiden, Wald und Felder und vermittelt Kindern auf spielerische Weise Wissen über Umwelt, Landwirtschaft, Naturschutz und Artenvielfalt“, erklärte Dahm, bevor er sich mit den Gästen auf den schlammigen Weg bergauf machte. Schon nach wenigen Metern taucht der erste Infopunkt auf.
Eine Markierung zeigt die Höhe des Wasserstands am 4. Juni 2021
An dem Übergang über den Rosentaler Bach ist der Wasserstand vom 4. Juni 2021 mit einem Fisch markiert. Damals sorgte eine Flut nach Starkregen für erhebliche Schäden in Edgoven, Lanzenbach und der Innenstadt. In kleinen Häppchen wird die Frage beleuchtet, ob Mensch und Natur wirklich immer im Gleichgewicht sind. In drei Waagen können Steinchen gelegt werden, menschliche Einflüsse und Ausgleichsmöglichkeiten werden gegeneinander aufgewogen.

Der Pilz spricht und spielt Tierstimmen ab.
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Ein Stück weiter stehen rot-weiße Pilze am Wegesrand. Mit einer Kurbel wird ein Dynamo in Bewegung gesetzt, der Strom liefert für die Tonübertragung. Tierstimmen sind zu hören, unter den Pilzköpfen sind die Antworten, um welchen Waldbewohner es sich denn handelt, zu finden. Oben auf der Höhe bei Hofen steht dann eine XL-Bank. Hier können Erwachsene mal ausprobieren, wie es ist, mit den Beinen nicht auf den Boden zu reichen.
Viele Beteiligte ermöglichten die Realisierung des Projekts
Ein Fühlbaum steht in der Nähe des Hommericher Hofes, der über Milchwirtschaft informiert. Eine große Liegebank lädt zur Pause ein, das Landtörtchen und die Gaststätte Em Wingert bieten Einkehrmöglichkeiten. Beteiligt waren viele an dem Projekt. Umwelt- und Jugendamt, die Bürgermeinschaft Lanzenbach und das Planungsbüro Neisser & Zöller. Die Bürgervereine Westerhausen sowie Söven und Landwirte wirkten ebenso mit wie Baubetriebshof und die Untere Naturschutzbehörde.
