Mord nach BackrezeptHennefer Bäckermeister schreibt Kurzkrimis

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Der schreibende Bäckermeister hat wieder zugeschlagen: Thorsten Braun aus Hennef  kredenzt in seinem neuen Buch 20 Mordgeschichten mit Backrezepten.

Hennef – „Zu den seltsamsten Fällen, die ich mit Sherlock Holmes erleben durfte, gehört zweifellos die Geschichte um die zwei Scones.“ Kombiniere: Hier erzählt Dr. Watson. Aber nicht Sir Arthur Conan Doyle, der berühmte Holmes-Schöpfer, hat den Scones-Fall erdacht, sondern der weniger berühmte Thorsten Braun aus Hennef, seines Zeichens Bäcker und ambitionierter Hobbyschriftsteller mit einem Hang zu Krimi und Historie.

„20 köstliche Mordgeschichten“ kredenzt der 53-Jährige in seinem neuen Buch. Dieses fällt zum einen wegen des quadratischen Formats aus der Reihe, zum anderen durch Zutaten aus Brauns Handwerk.

Der Autor liefert zur Spannung gleich die Nervennahrung mit, zu jeder Story gehört ein Backrezept. Und weil man ein Rezeptbuch vernünftig in der Hand halten können muss, während man Mehl und Zucker für Nussecken, Stollen oder Gugelhupf abwiegt, hat sich Braun diesmal für ein Hardcover entschieden.

Klassisches Kommissars-Accessoire: Das schwarze Notizbuch

„Es ist mir noch nie so leicht gefallen“, antwortet der Autor auf die Frage, wie einem Einfälle für gleich 20 rätselhafte Handlungen mit originellen, überraschenden und makaberen Pointen kommen. „Die Geschichten kamen wie angeflogen“, sagt Braun, der seine Ideen, wie ein klassischer Scotland-Yard-Kommissar die Zeugenaussagen, in einem schwarzen Notizbüchlein festhält.

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Ausgangspunkt sei stets das Gebäck. Zum Beispiel inspirierte der in dieser Region Weckmann genannte Stutenkerl zum Kapitel „Alte Freunde“. Offensichtlich ist der Zusammenhang von Krimi und Kost bei „Eine Frage des Brötchens“ (kombiniert mit einem Panini-Rezept) und „Der letzte Bagel“. Naheliegend ist denn auch der Buchtitel, der freilich nur scheinbar alles verrät: „Der Mörder ist immer der Bäcker!“

Enthalten ist eine bunte Mischung. „Ich habe mich bemüht, alle Genres zu bestücken“, sagt Thorsten Braun. Will heißen, die Kurzkrimis erscheinen mal im Märchengewand, mal als Gruselgeschichte, mal mit einem Schuss Erotik. Das Interesse des Bäckermeisters an historischen Ereignissen und Persönlichkeiten kommt im „Brot des Pharaonen“ zum Ausdruck sowie im „Butterbrief“, der im Jahr 1518 spielt.

Bebildert ist das Buch mit Fotografien des Backwerks. Dafür machte sich Braun doppelte Arbeit. Seine Handy-Aufnahmen hätten dem Verlag nicht so gut gefallen, berichtet er. Also wurde alles noch einmal gebacken und mit der guten Kamera fotografiert.

Sollten sich beim Nachbacken Fragen zu Rezept oder Zutaten auftun, sichert der Profi den Leserinnen und Lesern Hilfe zu: „Schreiben Sie mir! Ich bin nicht berühmt. Ich antworte.“ Das Buch „Der Mörder ist immer der Bäcker!“ von Thorsten Braun, 232 Seiten, gebunden, erscheint in zwei Wochen im Verlag Shaker Media, Düren, ISBN 978-3-95631-780-4, und kostet 25,90 Euro.

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