Kreisliga A nach 38 JahrenVater und Söhne stiegen mit SSV Happerschoß auf

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Aufsteiger Ben, Reinhold und Mike Schönenberg.

Hennef – Der Jubel war riesengroß: Nach 38 Jahren ist der SSV Happerschoß erstmals wieder in die Kreisliga A aufgestiegen. Im dritten Anlauf hat es geklappt, nach Saisonabbrüchen durch Corona und drei zweiten Plätzen nacheinander.

Das Trainergespann Marvin Proba als Chef und Steffen Kretschmer als Co sowie Mannschaftsbetreuer Almir Fetic hat ein Team geformt, das im Wesentlichen als Dorfmannschaft die höchste der drei Kreisligen erreicht und 111 Tore geschossen hat.

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Der SSV Happerschoß ist in die Kreisliga A aufgestiegen.

Dahinter verbergen sich die Leistungen vieler Menschen. Doch eine Geschichte ist eine besondere: Vor 38 Jahren war Reinhold Schönenberg als 20-Jähriger Teil der Aufsteiger-Elf. Dieses Schicksal teilte er durchaus mit anderen Zuschauern beim letzten Heimspiel, Stefan Klar zum Beispiel oder Wolfgang Görgens.

Der Unterschied allerdings: Mit Ben und Mike Schönenberg sind gleich beide Söhne Spieler der Aufsteiger-Truppe 2021/22. „Das gibt es im Fußball auch nicht so oft. Ich bin schon stolz, mit meinem Bruder zusammen das Gleiche erreicht zu haben wie mein Vater“, sagte Ben Schönenberg bei der Abschlussfeier am Sportlerheim in Happerschoß.

„Es ist egal, in welche Liga du aufsteigst. Das sollte jeder Sportler und jede Sportlerin mal erlebt haben“, erklärte der Vater am Spielfeldrand. Den damaligen Aufstieg 1984 bezeichnete er als bis heute prägendes Erlebnis.

Doch der 58-Jährige war nicht nur ein guter Techniker und Taktgeber, noch als Mittvierziger stand er auch regelmäßig in der Startelf. Mit dem damaligen Trainer Thomas Mandrek hat er vor rund zehn Jahren für Happerschoß das „gallische Dorf“ kreiert.

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Sebastian Höhn (r.) ersteigerte das Aufstiegsshirt, der Erlös geht an die Löschgruppe Söven. 

Das war nicht nur die platte Kopie eines Namens, sondern ein kompletter Wechsel in der Herangehensweise der Fußballabteilung. Es war die Rückbesinnung auf die im Dorf vorhandenen Talente und der Verzicht auf bezahlte Gastspieler, wie das durchaus bis in die unteren Ligen üblich ist.

Trainer von den Bambinis bis zu den Junioren

Parallel dazu wuchs eine breite Jugendabteilung heran. Insbesondere die Jahrgänge 1998 und 1999 zeigten sich vielversprechend. Von den Bambinis bis zur Seniorenmannschaften blieb ihnen ein Trainer erhalten, eben jener Kretschmer, der sie nach wie vor trainiert, wenn auch als Co. Mit dem jungen Proba wurde das Ziel Kreisliga A dann konkret ausgegeben.

Und der Vorsitzende des Vereins, Hans Schramm, bleibt auch für die Kreisliga A bei der klaren Haltung, dass keine Antrittsprämien oder sonstiges Geld gezahlt werden: „Das wird es mit mir nicht geben.“

Eine ganze Menge also, auf das Schönenberg da stolz sein kann. Seine Söhne haben nach Ausflügen in höhere Ligen den Weg in den Heimatverein zurückgefunden und sind Stützen der Mannschaft, die vor allem als Team funktioniert, nicht so sehr durch Stars glänzt.

SSV Happerschoß sammelt Spenden für Feuerwehrhaus in Söven

Und es gibt es noch etwas, auf das die Happerschosser stolz sein können: Bei der stimmungsvollen Aufstiegsfeier sammelte der SSV statt Eintrittsgeld Spenden. Die komplette Summe ist für die Löschgruppe Söven gedacht, deren Feuerwehrgerätehaus durch einen Brand schwer beschädigt wurde. 

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„Wir brauchen die Feuerwehr, die helfen jedem, und das freiwillig“, betonte Julian Plötner. Mit Martin Burkhardt zog er über den Platz und sammelte ein. Der Vorsitzende des Heimatvereins, Jens Nowak, setzte noch eins drauf. Eines der Aufstiegs-Shirts ließ er von allen Spielern für eine Auktion unterschreiben und sagte zu, dass sein Verein das Gebot verdoppeln werde.

Burkhardt leitete die Auktion und trieb den Preis auf 360 Euro hoch. Sebastian Höhn, Abwehrrecke der Aufsteiger, erhielt den Zuschlag. Am Ende kamen rund 1500 Euro für die Sövener zusammen, denen die Summe bei ihrem Feuerwehrfest am kommenden Sonntag, 19. Juni, überreicht werden soll.

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