Rekonstruktion der OriginaleDie Kunsthalle der Drachenburg hat neue Buntglasfenster

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Bezüge zum Rheinland und nach Frankreich haben die Darstellungen in den Fenstern des Kneipzimmers.

Königswinter – Die Schloss Drachenburg gGmbH ist bei ihrem Bestreben, nach und nach die Buntglasfenster in dem historischen Gemäuer (erbaut 1881-1884) zu rekonstruieren, einige Schritte weitergekommen. In der Kunsthalle und im Kneipzimmer konnten dank privater Spenden Mitarbeiter der Mayer’schen Hofkunstanstalt – das Unternehmen war seinerzeit schon für die Originalausstattung zuständig – kürzlich neue Scheiben einsetzen.

Sie zeigen in der Kunsthalle auf der Westseite die Forscher und Wissenschaftler Alexander von Humboldt und David Livingstone sowie auf der Ostseite gekrönte Häupter wie die englischen Königinnen Elisabeth und Victoria von England oder die preußische Königin Luise.

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Das neue „Fenster der Königinnen“ in der Kunsthalle.

Auf den Fenstern im Erker des Kneipzimmers sind vier „Bacchanten“ beziehungsweise Putten zu sehen, die Gläser in den Händen halten mit Sekt und Rheinwein sowie Champagner und Bordeaux.

Laut Walburga Schulte Wien von Schloss Drachenburg wird so auf die Verbindung des Schlossherrn Stephan von Sarter sowohl ins Rheinland als auch in seine Wahlheimat Frankreich Bezug genommen.  Neben den neuen Fenstern von Humboldt und Livingstone kommen laut Schulte Wien noch Vasco da Gama, James Cook und mittig als Einzelporträt Christoph Columbus.

Bei der Rekonstruktion der Buntglasfenster berufen sich die Fachleute auf historische Befunde und Dokumente. Die Originalscheiben wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört oder gingen verloren. Besonders eindrucksvoll ist das schon 2017 in der Kunsthalle rekonstruierte Hauptfenster mit Darstellungen der Maler Rubens, Dürer und Rembrandt.

Mit der Kunsthalle auf Schloss Drachenburg an „aristokratische Vorbilder“ anknüpfen

In dem Buch „Schloss Drachenburg – Historische Burgenromantik am Rhein“ heißt es über die Kunsthalle unter anderem: „Das Raumvorbild der Kunsthalle ist die barocke Gemäldegalerie. Das Großbürgertum wollte mit einer Kunsthalle oder Bildergalerie an die aristokratischen Vorbilder anknüpfen.“

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Und: „Das Einzigartige der Kunsthalle auf Schloss Drachenburg war, dass sie die Glasmalerei und damit sich selbst ausstellte. Die Kunsthalle war also weniger eine Bildergalerie, sondern mehr eine Hommage an die Neugotik und die Leistungen der Glasmalerei des 19. Jahrhunderts“. Dargestellt wurden berühmte Persönlichkeiten aus allen Bereichen der Kunst und der Wissenschaft.

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