PolitikStadtrat Königswinter wählt nach Personal-Chaos neuen Technischen Beigeordneten

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Miriam Pinto, Fabiano Pinto und Lutz Wagner nach der Wahl Pintos zum Technischen Beigeordneten in Königswinter.

Miriam Pinto, Fabiano Pinto und Lutz Wagner nach der Wahl Pintos zum Technischen Beigeordneten in Königswinter.

Fabiano Pinto hatte sich bereits im Stadtrat zur Wahl gestellt. Im Dezember verlor er jedoch gegen seinen Konkurrenten – der dann Königswinter einen Korb gab.

Es seien hohe Erwartungen, und er werde alles tun, ihnen zu entsprechen, sagte Fabiano Pinto am Montagabend vor der Aula des Schulzentrums Oberpleis. Drinnen war der Geschäftsbereichsleiter Städtebau bei der Stadt Bad Honnef wenige Minuten zuvor zum neuen Beigeordneten für Stadtplanung, Bauen und Klimaschutz in Königswinter gewählt worden.

Der Stadtrat votierte in einer Sondersitzung einstimmig (bei einer Enthaltung) für den parteilosen Stadtplaner. Zum 1. August tritt er seinen neuen Posten in der Drachenfelsstadt an, wo er mit seiner Frau Miriam und seinen zwei Kindern lebt.

Königswinter: Stadtrat wählte zunächst anderen Kandidaten zum Technischen Beigeordneten

Mit dem klaren Votum findet eine Spitzenpersonalie ein versöhnliches Ende. Denn zunächst hatte der Stadtrat im Dezember mit 29 Stimmen der Koalition aus Königswinterer Wählerinitiative, SPD und Grünen den Juristen Dominik Laufs (SPD) zum neuen Technischen Beigeordneten gewählt. Dessen Mitbewerber Fabiano Pinto (parteilos) erhielt damals „nur“ 20 Stimmen der Opposition.

Ende Januar allerdings gab Laufs der Drachenfelsstadt völlig überraschend einen Korb und ließ sich zum Ersten Beigeordneten in Kerpen wählen. Dort meldet inzwischen die Bezirksregierung Bedenken an der Wahl des Leichlingers an. Nach Gesprächen mit allen Fraktionen hatte Pinto seine Bereitschaft erklärt, erneut in Königswinter zu kandidieren.

Das zeuge von persönlicher Größe und einem hohen Maß an demokratischem Verständnis, betonte am Montag namens der Koalition Stephan Bergmann (KöWi) kurz vor der Abstimmung. Er freue sich auf eine gute Zusammenarbeit. Anerkennung für die Haltung der Koalition kam von Stephan Unkelbach (CDU), der sich von Anfang an nachdrücklich für Fabiano Pinto ausgesprochen hatte und der dem politischen Mitbewerber nun bescheinigte, im Interesse der Stadt Königswinter über einen Schatten gesprungen zu sein.

Stadtrat Königswinter steht hinter Pinto

Das sah auch Bernd Schlegel (FDP) so, der ausdrücklich erklärte, dass sich ein Nachkarten jetzt verbiete. Roman Limbach (fraktionslos) sagte, Pinto bringe für die achtjährige Amtszeit genau die Voraussetzungen mit, die Königswinter brauche. Bürgermeister Lutz Wagner (KöWi) erinnerte daran, dass im Dezember beide Bewerber als „ausgezeichnete Kandidaten“ eingestuft worden waren. Er freue sich jetzt auf die Zusammenarbeit und die gemeinsame Zukunft.

Fabiano Pinto bezeichnete es auf Anfrage als ermutigend, wie in den letzten Wochen gemeinsam Hindernisse aus dem Weg geräumt worden seien. Wichtige Themen würden beispielsweise die Nachnutzung des Sealife in der Altstadt oder das umstrittene neue Wohngebiet in Vinxel. Beides Projekte, die vorige Woche im Ausschuss für Stadtentwicklung beraten wurden, an dessen Sitzung Pinto als Zuhörer teilnahm.

Mit Blick auf den Klimaschutz, der nach Aussagen von Bürgermeister Lutz Wagner ganz bewusst in die neue Stellenbeschreibung eines Technischen Dezernenten aufgenommen wurde, sagte Pinto, man müsse einige „PS drauflegen“, wobei die Verwaltung der Stadt schon viel vorgearbeitet habe. Dass sich die Stadt Königswinter das ehrgeizige Ziel gesetzt hat, schon 2035 klimaneutral zu sein, unterstützte Fabiano Pinto ausdrücklich.