Es waren die großen Publikumsmagnete auf Schloss Drachenburg, sie lockten Tausende Besucher ins Siebengebirge: Das Schlossleuchten, bei dem das im 19. Jahrhundert errichtete Gebäude poppig-bunt illuminiert wurde, und die „einzigartige Weihnachtszeit“ an den Adventswochenenden. Doch Großveranstaltungen wie diese wird es nicht mehr geben, teilte Joachim Odenthal, Geschäftsführer der Schloss Drachenburg GmbH, mit. „Alles hat seine Zeit“, so Odenthal. In Zukunft will er mehr auf kleinere Formate setzen.

Derzeit sei der normale Besucherverkehr ausreichend, um wirtschaftlich eine schwarze Null zu schreiben. An einem normalen Wochenende sei das Schloss mit bis zu 2000 Besuchern bereits ausreichend ausgelastet und auch belastet. Daher sehe er insbesondere die Besucherströme bei den Großevents, die er früher immer verteidigt habe, mittlerweile auch kritisch, sagte Odenthal.

Beliebtes Schlossleuchten auf dem Drachenfels findet nicht mehr statt

„Bis zu 16 000 Besucher gab es an so manchem Adventswochenende“, so der Geschäftsführer. Außerdem laufe beim Schlossleuchten die auf fünf Jahre angelegte Befreiung durch die Untere Landschaftsbehörde im Jahr 2024 aus. Eine neue Genehmigung sei auch mit der Erstellung eines neuen Artenschutzgutachtens für rund 10.000 Euro verbunden.

Schloss in Königswinter

Drachenburg begrenzt die Besucherzahl bei Events deutlich

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Carsten Schultz

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Das Schlossleuchten fiel dieses Jahr wegen der Energiekrise aus, auch für 2024 ist es schon abgesagt: „Das wird es nicht mehr geben“, so Odenthal. Und auch die seit 2014 stattfindende „Einzigartige Weihnachtszeit“ werde er wohl auch schon in diesem Jahr nicht mehr veranstalten.   Statt der 50 Stände in der Vorweihnachtszeit peilt er ein wesentlich kleineres Event als „Weihnachten auf Schloss Drachenburg“ mit nur noch zehn Ständen an.

Trauzimmer auf Schloss Drachenburg steht vor dem Aus

Bei vielen Sonderveranstaltungen mit Theater und Musik soll das Schloss wieder mehr in den Mittelpunkt rücken. So wie mit der neu geplanten Kleinkunst-Veranstaltung „Fest der Fantasie“ am ersten August-Wochenende.

Auch die standesamtlichen Hochzeiten, die im Trauzimmer angeboten wurden, stehen vor dem Aus. Sie passten nicht zum Schloss und verlangten organisatorische Änderungen. Die normalen Besuchszeiten würden durch Hochzeiten massiv eingeschränkt, und dann „müsse ja auch der Oldtimer oder die Kutsche vorfahren“.

2000 Hochzeiten hat es auf Schloss Drachenburg gegeben, nun würden nur noch einige „Nachläufer aus der Coronazeit“ abgewickelt. Das Trauzimmer werde für die Besichtigungstour wieder in ein Schlafzimmer und einen Musiksaal umgewandelt.