KonjunkturumfrageEinzelhandel in Bonn, Rhein-Sieg und Euskirchen steckt in der Krise

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Einzelhandel in Siegburg, Markt

54 Prozent der Händler geben an, dass sich ihre Geschäftslage verschlechtert habe.

Jannis Vassiliou, Vorsitzender des Einzelhandelsverbandes, hofft auf die Unterstützung der Politik, um gegen die Krise anzukämpfen.

Der Einzelhandel in der Region zeichnet ein eher negatives Bild der aktuellen wirtschaftlichen Lage. Das geht aus der Konjunkturumfrage des Einzelhandelsverbandes Bonn, Rhein-Sieg, Euskirchen hervor. 54 Prozent der Händler, die sich an der Umfrage beteiligten, geben an, dass sich ihre Geschäftslage verschlechtert habe, 60 Prozent geben an, dass sich ihr Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verringert habe.

„Die Auswirkungen der nach wie vor hohen Inflation, einer Verteuerung von Waren, der allgemein steigenden Lebensunterhaltungskosten sowie einer Kaufzurückhaltung in der Bevölkerung sind jetzt deutlich zu spüren“, sagt Jannis Vassiliou, der Vorsitzende des Verbands. „Demzufolge verwundert es leider auch nicht, dass viele Mitglieder eine Unsicherheit gegenüber der zukünftigen Entwicklung ihrer Unternehmen äußern.“

Jannis Vassiliou fordert barrierefreie Erreichbarkeit

Fast die Hälfte der Einzelhändler (49 Prozent) erwarten, dass sich die Geschäftslage auch im zweiten Halbjahr 2023 verschlechtern wird. Fast zwei Drittel (62 Prozent) gehen davon aus, dass der Umsatz im laufenden Jahr im Vergleich zum Vorjahr rückläufig sein wird. Nach Auffassung des Verbands zeigen diese Zahlen, dass sich der Einzelhandel in einer Krise befindet. Sichtbare Auswirkung dieser Krise sei der wachsende Ladenleerstand in vielen Kommunen.

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„Hier sind auch die Politik und die Verwaltungen gefragt, solche Begebenheiten zu schaffen, dass Unternehmen sich in den Zentren und Innenstädte der Kommunen ansiedeln und sich dies vor allen Dingen auch lohnt“, betont Vassiliou. „Es braucht kommunale Innenstadtförderungen, die die Innenstädte nicht nur optisch aufwerten, sondern in gleicher Weise die Innenstädte als Markt und Versorger der Bürger verstehen und die Wirtschaftlichkeit dieser gewährleisten.“

Zudem, fordert Vassiliou, müsse gewährleistet sein, dass alle Verkehrsteilnehmer gleichermaßen die Geschäfte erreichen könnten.

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