Autobahn in Richtung Köln gesperrtAuto im Fluss – 23-Jähriger stirbt nach Unfall auf A3 bei Lohmar

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Rettungskräfte bergen ein Fahrzeug aus der Sülz.

Ein Auto landete nach einem schweren Unfall auf der A3 bei Lohmar in der Sülz.

Der 23-Jährige war eingeklemmt und lag mit dem Kopf unter Wasser. Er wurde befreit, erlag aber im Krankenhaus seinen Verletzungen.

Bei einem schweren Unfall auf der Autobahn 3 in Fahrtrichtung Köln ist ein 23 Jahre alter Autofahrer tödlich verunglückt. Er lag minutenlang mit dem Kopf unter Wasser, bevor er von der Feuerwehr befreit und in ein Krankenhaus gebracht wurde. Dort erlag er am Abend seinen schweren Verletzungen. Seine 24 Jahre alte Beifahrerin erlitt nach Angaben der Polizei schwere Verletzungen und musste im Krankenhaus Siegburg behandelt werden.

Der 23-Jährige hatte kurz hinter dem Rastplatz Sülztal die Kontrolle über seinen BMW X 5 verloren. Das schwere Gefährt brach durch die Seitenschutzplanke, die an dieser Stelle wegen eines früheren Unfalls schon beschädigt war. Das Fahrzeug hob ab und stürzte etwa vier Meter in die Tiefe auf eine Wiese. Dort überschlug es sich mehrfach, bis es die Ufergehölze zur parallel verlaufenden Sülz durchschlug.

Schwerer Unfall an A3: Auto bleibt im neun Grad kalten Wasser liegen

Am Ufer prallte der BMW noch einmal auf, drehte sich und fiel mit dem Dach voran in den Fluss. Dort blieb das Auto mit den Rädern in der Luft im rund neun Grad kalten Wasser liegen. Couragierte Ersthelfer befreiten die junge Frau und brachten sie auf der Wiese in Sicherheit. Doch an den Fahrer kamen sie nicht heran. Er hing in seinem Sitz kopfüber.

Der Rettungshubschrauber Christoph 3 war im Einsatz, flog aber ohne Patient wieder weg. Deutlich ist eine Einschlagstelle des BMW im Vordergrund zu erkennen.

Der Rettungshubschrauber Christoph 3 war im Einsatz, flog aber ohne Patient wieder weg. Deutlich ist eine Einschlagstelle des BMW im Vordergrund zu erkennen.

Der X5 selbst hatte einen Alarm ausgelöst, mehrere Notrufe gingen bei der Rettungsleitstelle ein. Zunächst war der genaue Ort noch unklar. Die Feuerwehren aus Lohmar, Sankt Augustin und Siegburg rückten aus. Eine Einheit aus Lohmar, die gerade eine Ölspur beseitigte, konnte den Wagen schließlich von einer Brücke aus lokalisieren.

In ihrer normalen Einsatzkleidung sprangen Feuerwehrleute ins Wasser und befreiten den Eingeklemmten

Schnell waren Einsatzkräfte der Lohmarer Feuerwehr an der beschriebenen Stelle. Sie zogen sich keine Überlebensanzüge an, sondern eilten nur in ihrer normalen Einsatzkleidung sofort die Böschung hinunter und sprangen ins Wasser. Sie hatten ein akkubetriebenes Schneidegerät dabei und schnitten sich damit einen Zugang, um den Mann herauszuholen. Das gelang ihnen schnell.

Rettungsdienst und Notarzt begannen sofort mit der Wiederbelebung des 23-Jährigen. Ein Rettungswagen brachte ihn umgehend unter laufender Reanimation in die Klinik nach Köln-Merheim. Dort erlag er am Freitagabend seinen Verletzungen. Seine Beifahrerin war ansprechbar und konnte den Rettungskräften klar machen, dass keine weiteren Insassen in dem Auto gesessen hatten. 

Mit einem Unimog der Siegburger Feuerwehr konnte der schwere SUV ans Ufer der Sülz gezogen werden.

Mit einem Unimog der Siegburger Feuerwehr konnte der schwere SUV ans Ufer der Sülz gezogen werden.

Gleichwohl stiegen die Strömungsretter der Siegburger Feuerwehr in die Sülz und schlugen Stahlkabel und Schlaufen an, um den BMW aus dem Fluss herausziehen zu können. Ihrem Unimog gelang es tatsächlich, den schwere SUV aus der stark strömenden Sülz ans Ufer zu holen. So konnte der Gefahr vorgebeugt werden, dass Betriebsstoffe ins Wasser gelangten.

Mit einer Drohne flogen die Lohmarer das Gewässer ab, konnten aber keine größeren Verschmutzungen feststellen, wie Einsatzleiter Peter Völkerath berichtete. Ein Unfallaufnahmeteam aus Köln kam zur Einsatzstelle, um Spuren zu sichern. Die A3 wird bis in den späten Abend hinein in Fahrtrichtung Köln voll gesperrt bleiben.

In einer früheren Version dieses Artikels wurde die Beifahrerin entsprechend der Angaben der Polizei vor Ort als leicht verletzt beschrieben. Inzwischen spricht die Polizei von schweren Verletzungen. Wir haben die Angaben entsprechend korrigiert.

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