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Unfall-HäufungErneut hat es auf der A3 zweimal in Höhe des Rastplatzes Sülztal gekracht

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Ein Auto ist auf der A3 in Höhe des Rastplatzes Sülztal in die Leitplanke geschleudert. Foto: Marius Fuhrmann

Ein Auto ist auf der A3 in Höhe des Rastplatzes Sülztal in die Leitplanke geschleudert.

Zweimal in nur neun Stunden ereigneten sich Unfälle auf der Autobahn 3. Am Montagabend und am Dienstagmorgen.

Bei zwei Unfällen in Höhe des Rastplatzes Sülztal sind am Montagabend und Dienstagmorgen zwei BMW in die Leitplanken gekracht. Eine Fahrerin wurde verletzt, der Schaden an den Fahrzeugen ist hoch. Der Abschnitt gilt bei Feuerwehr und Polizei als berüchtigt, denn in der Vergangenheit hatte es hier zahlreiche Unfälle gegeben, mit einem Toten und mehreren Verletzten.

Diesmal gingen sie glimpflicher aus: Gegen kurz vor 23 Uhr war am Montag ein Autofahrer auf Höhe der Betonschutzwand des Rastplatzes ins Schleudern gekommen. Er prallte in die Mittelleitplanke, die Front des SUV von BMW wurde beschädigt. Feuerwehr und Polizei rückten aus und sperrten den linken und mittleren Fahrstreifen. Trotz der hohen Aufprallgeschwindigkeit verweigerte der Mann die Mitfahrt im Rettungswagen, er blieb unverletzt. Sein Auto wurde abgeschleppt.

Am Montagabend war dieser SUV in die Mittelleitplanke gekracht.

Am Montagabend war dieser SUV in die Mittelleitplanke gekracht.

31-Jährige fuhr gegen die Schutzplanke – Vorräder rissen ab

Nur neun Stunden später ein ähnliches Bild: Wenige Hundert Meter weiter war eine 31-Jährige gegen die Außenschutzplanke gefahren. Dabei rissen beide Vorräder ihres BMW ab, die Trümmer verteilten sich über die gesamte Breite der Fahrbahn, die Autobahn wurde im morgendlichen Berufsverkehr voll gesperrt. Die 31-Jährige aus dem Rhein-Sieg-Kreis wurde leicht verletzt ins Krankenhaus gebracht.

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Auf der Autobahn 3 ist in der Nähe des Rastplatzes Sülztal zum wiederholten Male zu einem Unfall gekommen. Foto: Ralf Rohrmoser-von Glasow

Auch in der Vergangenheit krachte es bereits häufiger an dieser Stelle, hier ein Unfall aus dem Februar 2025.

Nachdem die Feuerwehr die Trümmer beiseite geräumt hatte, gab die Polizei zwei Fahrstreifen frei. Der Verkehr hatte sich bereits bis zur Anschlussstelle Lohmar zurückgestaut, auch auf der B484 von Siegburg in Richtung Lohmar waren die Verkehrsbehinderungen massiv. Erst nach dem Abtransport des Wracks und der Reparatur der Schutzplanke war die Autobahn wieder frei.

Rastplatz Sülztal: Viele Unfälle vor allem bei Regen

Für Feuerwehr und Polizei ist es mittlerweile ein wiederkehrendes Bild: Die Schutzplanke ist verbogen, ein Auto steht quer zu den drei Fahrstreifen, Scherben und Trümmer liegen umher. Die A3 in Richtung Köln ist dann voll gesperrt, binnen Minuten staut sich der Verkehr auf mehreren Kilometern Länge. Besonders bei Regen ereignen sich in Höhe des Rastplatzes Sülztal immer wieder schwere Unfälle.

„Gerade in den Wintermonaten, wenn es nass und rutschig ist, fahren wir häufig auf die Autobahn – im Sommer dagegen weniger“, berichtet Timo Pleuger, Pressesprecher der Freiwilligen Feuerwehr Lohmar. Seit einem Unfall auf der Gegenspur vor acht Jahren, bei dem ein Feuerwehrmann während eines Einsatzes von einem Fahrzeug angefahren und schwer verletzt wurde, führe die Feuerwehr Schulungen durch. „Dabei besprechen wir, wie wir uns auf der Autobahn verhalten müssen und wie wir vorgehen. Außerdem üben wir jedes Jahr, den Anhänger mit der Warntafel aufzubauen.“

2023 durchbrach ein Auto die Leitplanke und stürzte in die Sülz, der Fahrer starb

Im November 2023 durchbrach ein Auto die Leitplanke und stürzte in die Sülz, der Fahrer kam ums Leben. Ein gleichartiger Unfall ereignete sich im Februar 2024, Ersthelfer sprangen damals ins Wasser, um die Insassen zu retten. Rettungskräfte konnten den Fahrer reanimieren, er überlebte ohne bleibende Schäden. Außerdem geschahen mehrere Unfälle mit Schwer- oder Leichtverletzten, dazu mit großen Schäden an den Fahrzeugen. Diese vier Kategorien sind für die Statistik relevant. Insgesamt 20 Fälle seit Anfang 2023 listet die Autobahn GmbH auf, den Unfall von Dienstagmorgen eingeschlossen.

Dennoch gilt der Abschnitt nicht als Unfallschwerpunkt. Maßgeblich sei nämlich nicht nur die Häufigkeit der Unfälle, sondern auch der Typ. In elf Fällen habe es geregnet, zehnmal habe überhöhte Geschwindigkeit eine Rolle gespielt. Die beiden Fahrer, die in der Sülz landeten, waren der Staatsanwaltschaft Bonn zufolge mit 174 beziehungsweise 194 Kilometern pro Stunde unterwegs gewesen.

Die Autobahn GmbH hatte deswegen ein vorübergehendes Tempolimit von 100 km/h bei Nässe eingeführt. In der Gegenrichtung ist eine Radarmessanlage aufgebaut, in Fahrtrichtung Köln nicht. Welche Gründe zu den beiden Unfällen am Montagabend und Dienstagmorgen führten, ermittelt die Polizei.