Lange SperrungAuto im Fluss – 25-Jähriger schwebt nach Unfall auf A3 in Lebensgefahr

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Rettungstaucher stehen an einem Fluss. Ein Auto schwimmt im Wasser.

Strömungsretter der Feuerwehr Siegburg untersuchen das Wrack des BMW.

Bei einem Unfall auf der A3 wurde ein Mann lebensgefährlich verletzt, eine Frau erlitt schwere Verletzungen. Drei Ersthelfer sprangen in den Fluss.

In Lohmar ist am Sonntagvormittag (4. Februar) ein Auto von der Autobahn 3 in die Sülz gestürzt. Ein Mann musste reanimiert werden und schwebt in Lebensgefahr, eine Frau wurde schwer verletzt. Ersthelfer waren in den kalten Fluss gesprungen und hatten sie aus dem Wrack an Land gezogen. Die Autobahn war lange gesperrt.

Das Fahrzeug durchschlug die Leitplanke und landete in der Sülz.

Die Feuerwehr hob die Verletzten mit Schleifkorbtragen zurück auf die Fahrbahn, um sie zu den Rettungswagen zu transportieren.

„Höhe letzter Pkw in der Sülz“ stand auf den Funkmeldeempfängern der Lohmarer Feuerwehrleute, als diese um 11.19 Uhr alarmiert wurden. Viele dachten noch, damit sei bloß die Örtlichkeit kurz hinter dem Rastplatz Sülztal in Richtung Köln gemeint. Denn an dieser Stelle kracht es häufig, bereits Mitte November war ein Auto in die Sülz gestürzt. Doch dasselbe war nun auch am Sonntagvormittag geschehen, wieder lag das Wrack unter Wasser, die Insassen waren eingeschlossen.

Drei Männer sprangen in die Strömung und zogen die beiden Verletzten an Land

Der BMW X5, am Steuer ein 25-Jähriger aus Wiesbaden mit einer 26-jährigen Beifahrerin, war zuvor durch die Leitplanke gebrochen. Der Wagen schleuderte den Hang hinab, überschlug sich mehrfach und stürzte nach etwa 150 Metern in die Sülz. Das Auto blieb auf dem Dach liegen, nur die Hinterräder ragten heraus.

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Mehrere Ersthelfer stoppten auf dem Standstreifen. Drei Männer sprangen in die Strömung und zogen die beiden Verletzten an Land. „Sie haben sofort mit der Reanimation des Mannes begonnen, die Frau war schwer verletzt, aber ansprechbar“, sagte Timo Pleuger, Pressesprecher der Feuerwehr Lohmar. Rettungskräfte übernahmen noch am Sülzufer die weitere Versorgung. Besonders ernst war der Zustand des jungen Mannes, der mehrere Minuten unter Wasser gelegen hatte.

In der Zwischenzeit war ein Hubschrauber auf der vollständig gesperrten Autobahn gelandet. Er brachte den 25-Jährigen unter laufender Reanimation in die Kölner Uniklinik. Auch die schwer verletzte Frau kam mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus. Sie hatte angegeben, dass keine weiteren Personen in dem Auto gesessen hätten. Rettungskräfte kümmerten sich auch um die ausgekühlten Ersthelfer, sie bekamen Decken umgelegt, um sich aufzuwärmen.

Wrack konnte erst am späten Nachmittag aus der Sülz in Lohmar geborgen werden

Taucher der Siegburger Feuerwehr untersuchten das Wrack. Sie erhielten Unterstützung von Kollegen der Kölner Berufsfeuerwehr, denn die Bergung des Autos erwies sich als schwierig. Zunächst aber nahm ein spezielles Verkehrsunfall-Team der Polizei aus dem Kreis Neuss die Arbeit auf. Die Experten sind mit ihrem technischen Equipment in der Lage, ein 3D-Bild der Unfallstelle zu erzeugen. Die Arbeiten wurden allerdings verzögert, weil die Drohne der Polizei defekt war.

Erst am späten Nachmittag konnte das Wrack geborgen werden. Die A3 war Richtung Köln mehrere Stunden voll gesperrt, zwischenzeitlich hatte die Polizei den aufgestauten Verkehr an der Unfallstelle vorbei geleitet. Autos und Lastwagen wichen über die Anschlussstelle Lohmar-Nord aus und fuhren über die Landesstraße 288 Richtung Rösrath, um dort wieder auf die Autobahn aufzufahren. Die Straße war schnell verstopft.

Rettungskräfte sind auf der Autobahn im Einsatz.

Ein Rettungshubschrauber landete auf der Autobahn.

Bei dem Unfall am 17. November, als nur 100 Meter entfernt ebenfalls ein BMW X5 in die Sülz gestürzt war, starb ein 23-Jähriger. An Weihnachten krachte es auf dem Abschnitt hinter dem Rastplatz gleich zwei Mal, es blieb bei Leichtverletzten.

Ob die Stelle offiziell als Unfallschwerpunkt gilt, ist unklar. Für die Polizei müssen innerhalb eines Kilometers sechs vergleichbare Unfälle mit Todesfolge, Leicht- bis Schwerverletzten oder mit großem Sachschaden passieren, damit dies in der Statistik als Unfallhäufungsstelle erfasst wird. Zeugen, die Hinweise zum Unfallgeschehen geben können, werden gebeten, sich unter 0221/229-0 oder per E-Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de bei der Polizei zu melden.


Hinweis der Redaktion: Zunächst hatten Einsatzkräfte am Unfallort berichtet, der 25-Jährige sei verstorben. Die Polizei hingegen sprach am Nachmittag von Lebensgefahr. Wir haben den Text entsprechend angepasst.

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