27 Prozent teurerLohmar erhöht die Grundsteuer kräftig

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Das Rathaus in Lohmar (Symbolfoto)

Lohmar – Tiefer in die Tasche greifen müssen alle Einwohner der Stadt: Die Grundsteuer B, die Hauseigentümer wie Mieter (über die Nebenkostenumlage) zahlen, soll ab 1. Januar um etwa 27 Prozent erhöht werden. Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus bedeutet das eine Mehrbelastung von 145 Euro.

Der Hebesatz steigt von 620 auf 790 v.H, wie er seit Jahren in Siegburg gilt. Auch die Grundsteuer A für landwirtschaftliche Flächen steigt (von 315 auf 400 v.H.) wie auch – moderat –die Gewerbesteuer (von 485 auf 500 v.H.). Es gebe angesichts der Corona-Folgen und der Einbrüche in der Wirtschaft keinen anderen Weg, um die Finanzen im Griff zu halten, sagte Kämmerer Marc Beer: „Damit werden keine Überschüsse erwirtschaftet.“

Ziel sei es, ein Haushaltssicherungskonzept zu vermeiden, das die Stadt „fesseln würde“. Dann stünde jede freiwillige Ausgabe auf dem Prüfstand. Dazu gehöre zum Beispiel die Betreuung in der Offenen Ganztagsgrundschule, die Kosten von einer Million Euro „müsste eigentlich das Land übernehmen“, sagte der Kämmerer.

Auch Hundehalter in Lohmar zahlen mehr

Die zweite Steuerschraube, an der die Kommune drehen kann, ist die Hundesteuer. Diese soll von 84 auf 108 Euro im Jahr für den ersten Hund steigen. Bei zwei Hunden sind es jeweils 132, bei drei oder mehr 156 Euro pro Tier. Mehrertrag 60.000 Euro. Damit klettere Lohmar im regionalen Vergleich vom unteren Rand ins obere Mittelfeld. Zu erwarten sei, dass auch andere Städte und Gemeinden erhöhen.

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Teurer wird auch das Abwasser (von 3,53 auf 3,82 Euro pro Kubikmeter), was in diesem Fall nicht an der Stadt liegt: Das Land Nordrhein-Westfalen kürzte seinen Zuschuss um satte 600.000 Euro.

Das Steuerplus ist laut Kämmerer bereits in den Entwurf für den Doppelhaushalt 2022/2023 eingearbeitet. Die Mehrheit aus Grünen, SPD und UWG stimmte für die Erhöhungen, CDU und FDP votierten dagegen. Beer sagte, sollte sich die Lage der Stadt verbessern, wenn nach der Corona-Krise die Wirtschaft wieder anspringe, könnten Steuern wieder gesenkt werden: „Das ist nicht verboten.“

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