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Podcast stürmt in die ChartsLohmarer erklären die IT-Welt verständlich und einfach

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Ihr Technik-Podcast stieg in die Charts auf: Roland Roemer (r.) und Dirk Hölzer vom Lohmarer IT-Spezialisten HTH. 

Lohmar – Was ist eigentlich eine Firewall? Wer einen Computer-Experten fragt, hört oft nur Fachsimpelei. Ein Podcast aus Lohmar macht es besser, erzählt von Burgmauern, Türmen, Wachfrauen und Lieferanten-Eingängen – und schreibt Erfolgsgeschichte. Die Hör-Reihe „IT. Praktisch. Verständlich.“ des Mittelständlers HTH stürmte jetzt die Podcast-Charts und landete zwischen Sascha Lobo und T-Online.

Roland Roemer und Dirk Hölzel verraten uns am Firmensitz in Kreuznaaf ihr Erfolgsrezept: ein locker-flockiger, nicht zu ausschweifender Dialog. „Ich stelle die Fragen aus der Sicht des Kunden, meist IT-Laien, so wie ich als Betriebswirt, um mal ein Klischee zu bedienen“, sagt der hochgewachsene Roemer, kaufmännischer Leiter und Prokurist.

Bei zu viel Expertensprache wird bei „IT. Praktisch. Verständlich.“ dazwischen gegrätscht

HTH, gegründet vor 30 Jahren, betreut mit 25 Beschäftigten vor allem Rechtsanwälte und Notare aus ganz Deutschland, außerdem in der Region Mittelständler aller Branchen.

In den Charts bei Spotify und Apple

Seit September erscheint immer wieder sonntags eine neue Folge von „IT. Praktisch. Verständlich.“ Die Hör-Reihe hat knapp 200 Abonnenten und verzeichnet derzeit etwa 700 Downloads; für HTH ein Instrument, um Kunden zu binden und neue zu gewinnen – oder einfach IT-Wissen zu vermitteln.

Das kommt offenbar sehr gut an: In den Charts von Spotify und Apple landete der Podcast in der Kategorie Technologie auf Platz 4 und Platz 19, im direkten Umfeld der großen Player. (coh)

Er gehe „auch schon mal mit der Blutgrätsche dazwischen“, so der sportaffine 40-Jährige, wenn der Innovations- und Produktentwickler Hölzel (39) sich in Expertensprache zu verheddern drohe. Der kleinere Kompagnon, stets adrett in weißem Hemd, kontert schmunzelnd: „Ich habe Vertriebserfahrung, bin doch nah dran.“ Indes träumt er von einem Special: „Für die Nerds.“

Dass sich die zwei verstehen, sei eine gute Voraussetzung für die neue Informationsschiene, die auch auf Youtube-Videos und Blogs setzen will, zu finden zusätzlich in den sozialen Medien und auf der HTH-Firmenhomepage.

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Zielgruppe seien Geschäftsführer und IT-Leiter, Leute mit wenig Zeit, die den rund zehnminütigen Podcast unterwegs hören können, „beim Spaziergang mit dem Hund, beim Rasenmähen“, sagt die Marketingverantwortliche Anne Roemer, die die Idee für das Format von einer Fortbildung mitbrachte, die Aufnahmetechnik besorgte und Regie führt. Sie begeisterte nicht nur ihren Gatten Roland, sondern auch ihre Mutter, die Geschäftsführerin Heike Roemer, die HTH (stand einst für High Tech Holtkamp) vor vier Jahren vom Firmengründer übernahm.

Im Besprechungsraum werden alle zwei Wochen drei Podcasts aufgezeichnet – ohne Drehbuch, ohne Proben, damit es locker rüberkomme, meint Anne Roemer: „Es ist ja kein Hörspiel.“ Die anfänglichen „Ähs“ sind längst verschwunden. Roland Roemer und Dirk Hölzel sitzen vor einer Kulisse von alten Schreibmaschinen. Ein schönes Bild, wie die mittelalterliche Burgmauer, mit der im Podcast Nummer sechs die Firewall erklärt wird, die im übrigen Hardware ist, ein Kästchen, so groß wie ein DVD-Player. Hätten Sie’s gewusst? 

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