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Nah an Wald und BauernhofNeubau der Kita Scheiderhöhe in Lohmar gestartet

4 min
Mehrere Kinder mit Schaufeln auf einem Sandhügel, im Hintergrund ist ein Bagger zu sehen.

Die Kinder der Kita-Scheiderhöhe sind gerade noch in der alten Schule untergebracht, die aber weder kindgerecht noch barrierefrei aufgebaut ist.

Der Landwirt und Bauherr Christoph Lüpschen sieht in der Nähe zu seinem Hof die Chance, Kita-Kindern Nachhaltigkeit zu erklären.

In Lohmar-Scheiderhöhe hat der Bau des neuen Kita-Gebäudes begonnen. Zum 1. August 2026 sollen die Kinder aus der Kita Scheiderhöhe in der alten Grundschule plus zwei neue Gruppen hier einziehen. Eigentlich hätte es schon im August dieses Jahres so weit sein sollen, Straßen NRW hatte dem Bau Steine in den Weg gelegt.

Die neue Kita liegt am Scheiderhöher Ortsrand im Norden, Bauherr und Investor ist der Landwirt Christoph Lüpschen, der den Schöpcherhof und die dortige Biogasanlage betreibt. Für die Zufahrt zum Grundstück war zuerst die Frage offen, ob auf der L 84 eine Linksabbiegespur geschaffen werden muss. Hierfür wäre eine Genehmigung von Straßen NRW erforderlich gewesen. Die Behörde erwies sich jedoch als schwer erreichbar.

Für Verzögerung sorgte die schwere Erreichbarkeit von Straßen NRW

„Das hat uns ein ganzes Jahr Verzögerung gebracht, und viel Kopfzerbrechen“, sagte Christoph Lüpschen. Im Endeffekt sei es dem Planungsamt gelungen, mit Straßen NRW auszuhandeln, dass das Scheiderhöher Ortsschild etwas weiter nach vorne gesetzt wird. Da das Gelände nun innerorts ist, liegt die Zuständigkeit für die Ausfahrt bei der Stadt; „dadurch wurden manche Dinge einfacher“, so Lüpschen. Schließlich konnte die Entscheidung für eine Zufahrt ohne Linksabbiegespur getroffen werden.

Mit dem Bau für die Lohmarer Kita Scheiderhöhe wird begonnen: Bürgermeisterin Claudia Wieja und Investor Dr. Christoph Lüpschen

Bürgermeisterin Claudia Wieja und Investor Christoph Lüpschen beim feierlichen Spatenstich.

„Es ist ärgerlich, weil das Projekt eben eine gute Sache ist und es da auch keine Streitigkeiten oder Ähnliches gab - da erwartet man als Bauherr auch die Unterstützung von allen zuständigen Behörden“, sagte Christoph Lüpschen über den zunächst schwerfälligen Start. Insgesamt sei er aber sehr froh, dass es jetzt losgehen könne. 

Hier wurde ganz gezielt in die Zukunft investiert. Wie wichtig das ist, haben andere Kommunen nicht so erkannt.
Christoph Lübschen, Bauherr und Investor

Als die Bürgermeisterin und der Beigeordnete Andreas Behncke mit der Idee für den Kita-Bau auf seinem Grundstück auf ihn zukamen, seien er und seine Frau Birgit Lüpschen sofort begeistert gewesen: „Etwas für Kinder zu machen, war auch für uns neu, aber auch besonders interessant.“

Landwirt Christoph Lübschen bietet Kita-Kindern an, den Schöpcherhof zu besuchen

In der Nähe zu seinem Hof sieht er die Chance, den Kindern lebensnah zu zeigen, wie Nachhaltigkeit funktioniert. Der Strom für die Kita kommt aus der Biogasanlage und der Photovoltaikanlage auf dem Hof der Lüpschens. „Ich bin der Bauer von nebenan: Wenn ihr demnächst im Kindergarten seid, sehr ihr hier immer den Hof und unsere Tiere. Und dann kommt uns doch mal besuchen“, sagte er zu den Kita-Kindern, die beim feierlichen Spatenstich dabei waren.

Über die Nähe zum Bauernhof und zum Wald freut sich auch Kita-Leiterin Katharina Krisztian. Aktuell befindet sich die Kita noch in der alten Scheiderhöher Schule, die mit zahlreichen Treppen und schmalen Türen weder kindgerecht noch barrierefrei gestaltet sei, erklärte Krisztian.

Eine Frau spricht in ein Mikrophon, um sie herum mehrere Kinder, im Hintergrund ist das Gebäude eines Hofs zu sehen.

Die Nähe zum Hof und Wald bietet neue pädagogische Möglichkeiten, freut sich Kita-Leiterin Katharina Krisztian.

Hier sind zwei Gruppen untergebracht, beide haben nur einen Raum für sich, über den Schulflur sind die Räume verbunden. Dazu kommt, dass die Heizung regelmäßig ausfalle, daher musste der Kita-Betrieb im Winter oft eingestellt werden. Im neuen Gebäude sollen statt zwei Gruppen nun vier Gruppen Platz finden. Aktuell sind 40 Kinder untergebracht, je nach Form der Gruppen können in die neue Kita doppelt so viele oder weniger einziehen.

Es dauerte und dauerte, aber Ende gut, alles gut.
Claudia Wieja, Bürgermeisterin

Für jede Gruppe wird es ein Drei-Raum-Konzept geben, mit einem Gruppenraum, angrenzend an einen Nebenraum und einen Ruheraum. Dazu soll jede Gruppe einen eigenen Waschraum bekommen. Ähnlich wie das neue Feuerwehrgerätehaus und die Birker Grundschule soll auch die Kita Scheiderhöhe in nachhaltiger Holzbauweise errichtet werden, mit begrüntem Dach.

Auch der direkte Zugang zum Außengelände sei ein deutlicher Fortschritt und biete neue pädagogische Möglichkeiten, so Claudia Wieja. „Es dauerte und dauerte, aber Ende gut, alles gut“, drückte sich die Bürgermeisterin beim Spatenstich aus. Es ist schon der vierte Spatenstich in den fünf Jahren ihrer Amtszeit für einen Kita Neu- oder Anbau, „für so eine kleine Kommune eine Riesenleistung“.

Der Meinung ist auch Christoph Lüpschen: „In den letzten Jahren ist in Lohmar sehr, sehr viel passiert, gerade für Kindergärten und Schulen ist viel gemacht worden. Hier wurde ganz gezielt in die Zukunft investiert. Wie wichtig das ist, haben andere Kommunen nicht so erkannt.“