Mit „Schlau Unterwegs“ soll an Schulen in Rhein-Sieg Energie gespart werden - durch technische und pädagogische Maßnahmen.
„Schlau Unterwegs“Sechs Lohmarer Schulen starten Projekt zum Energiesparen

Thorsten Schmidt von der Energieagentur Rhein-Sieg testet das Wissen der Lohmarer Schülerinnen und Schüler zum Energiesparen.
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„Hat jemand einen Energiespartipp für uns?“, fragt Thorsten Schmidt in die Runde von Schülerinnen und Schülern, die sich im Forum der GGS Birk versammelt haben. „Das Licht auslassen und dafür das Licht von draußen reinlassen“, schlägt ein Kind vor. „Die Schule hier ist ja sehr groß, da könnte man auch eine Solarfläche machen“, sagt ein anderes.
Mehr Ideen sollen sie in den kommenden vier Jahren mit dem Projekt „Schlau unterwegs“ erarbeiten und umsetzen. Das Konzept dazu hat die Energieagentur Rhein-Sieg entwickelt, um Schulen aus dem Rhein-Sieg-Kreis möglichst unkompliziert dabei zu unterstützen, Energie einzusparen.
Lohmar ist nach Königswinter und Bornheim als dritte Kommune im Rhein-Sieg-Kreis bei „Schlau Unterwegs“ dabei
Erreicht werden soll das einerseits durch technische Maßnahmen in Zusammenarbeit mit dem städtischen Gebäudemanagement, besonders wichtig sei aber das Einbinden von Schülerinnen und Schülern, sagt Thorsten Schmidt. An der GGS Birk, die ja ein Neubau ist, sei rein technisch selbstredend weniger zu tun als an älteren Schulen.
Lohmar ist im gesamten Rhein-Sieg-Kreis nach Königswinter und Bornheim die dritte Kommune, die das Energiesparmodell an Schulen startet. Gefördert wird das auf vier Jahre angelegte Projekt im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.

Bei der neu gebauten Grundschule Birk wird technisch nur wenig umzusetzen sein.
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Sie sei besonders stolz, dass sich beginnend mit dem neuen Schuljahr alle sechs städtischen Schulen in Lohmar beteiligten, sagt Bürgermeisterin Claudia Wieja bei der Auftaktveranstaltung: Die Aggertalschule Donrath, GGS Wahlscheid, GGS Birk, GGS Waldschule Lohmar, die Gesamtschule Lohmar und das Gymnasium Lohmar. „Das zeigt, wie engagiert unsere Schulen hier in Lohmar sind, wenn es um Themen der Zukunft geht.“
Die Schülerinnen und Schüler lobt sie vorab für ihr Engagement: „Wenn so viele junge Menschen sich für dieses Thema engagieren und begeistern, schaue ich auch ganz optimistisch in die Zukunft – weil ihr zeigt, dass ihr Verantwortung übernehmen wollt.“

Vertreterinnen und Vertreter aus der Kommunalpolitik und Mitarbeitende der Energieagentur Rhein-Sieg bei der Auftaktveranstaltung zu „Schlau Unterwegs“
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Das Team habe die Hoffnung, bei den Schülerinnen und Schülern schon früh den Grundstein für ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Energie zu legen, sagt Thorsten Schmidt. Dabei sollen sie sowohl praktische Rollen übernehmen als auch spielerisch mehr über Energie und Klimaschutz lernen. Auch Exkursionen sind im Rahmen des Projekts möglich, beispielsweise zu einer Müllverbrennungsanlage oder zur Aggertalsperre.
Kinder verschiedener Schulen und Jahrgangsstufen kämen bei dem Projekt in „Energieteams“ zusammen, erklärt Janike Klement von der Energieagentur Rhein-Sieg, die das Projekt an den Lohmarer Schulen mit ihrer Kollegin Caroline Hartmann betreuen wird.
Nach vier Jahren wird der Fortschritt an Lohmarer Schulen geprüft
Dabei gebe es zum Beispiel „Detektive“, die mit offenen Augen durch ihre Schule gingen und herausfänden, wo Energie verschwendet werde und wie diese eingespart werden könne. „Forscherinnen und Forscher können sich dann zum Beispiel mal ein Thermometer nehmen, in die Räume der Schule gehen und schauen: Sind die Räume eigentlich richtig beheizt oder ist es zu warm?“, beschreibt Klement.
Aufgabe der „Energiechecker“ sei es dann, nach dem Verlassen eines Klassenraums zu prüfen, ob zum Beispiel Licht ausgeschaltet sei, erklärt Klement. „Kreative Köpfe“ überlegen sich weitere Maßnahmen, um das Energiesparen umzusetzen und sich unter Schülerinnen und Schülern weiterzubilden.
Reporter und Reporterinnen dokumentieren diese Prozesse, um nach dem ersten Projektjahr sagen zu können, was geschafft wurde. Mit Unterstützung von Hausmeistern und Hausmeisterinnen prüfe man außerdem, inwiefern sich der Stromverbrauch der Schule wirklich verändert habe, sagt Janike Klement. Klement und Hartmann begleiten sowohl Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler als auch die Hausmeisterinnen und Hausmeister über vier Jahre mit praktischer Unterstützung und Wissensinput.