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Fußball-MittelrheinligaSiegburg 04 und Hennef 05 vertreten den Rhein-Sieg-Kreis

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Mittelrheinliga-Vorschau 2022/23 

Rhein-Sieg-Kreis – In der Fußball-Mittelrheinliga wird der Rhein-Sieg-Kreis durch den FC Hennef 05 und Siegburger SV 04 vertreten. Die beiden Derbys finden am 6. November und 21. Mai statt. Hier stellen wir die Teams mit Mannschaftsbild und Kader vor. 

Siegburger SV 04

Kotaro Nakanishi (oben, von links), Joel Koukem, Tom Isecke, Justus Mergner, Florent Sylai, Julian Fälber, Hendrik Strobl, Ramon Alvarez Koch, Mehdi Reichert, Physiotherapeut Niclas Vieten (Mitte, von links), Co-Trainer Recep Kartal, Medizinischer Betreuer Dieter Erber, Betreuer Gerold Green, Nils Stephan, Eladan Islamovic, Hayate Nishimura, Hussein Hammouda, Torwart-Trainer Gerd Schmidt, Athletik-Trainer Alex Stübner, Trainer Bünyamin Kilic, Präsident Christian Kohr, 2. Vorsitzender Marco Overath, Keita Kinoshita (unten, von links), Kai Schusters, Kamil Süslü, Juyong Jo, Michael Vogel, Moritz Kern, Christopher Mai, Kaito Asano, Max Ickenroth und Takuya Kitamura vom SSV 04.

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Am Sonntag schlägt die wohl stärkste Fußball-Mittelrheinliga aller Zeiten ihr erstes Kapitel auf. Der Siegburger SV 04 empfängt zum Auftakt Bergisch Gladbach 09. Zeit für den Kader-Check.

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Die Neuen: Die meisten Zugänge des SSV konnten bislang kaum Eigenwerbung betreiben. Während Abwehrtalent Eladan Islamovic (Sehnenanriss) noch vier Wochen lang ausfällt, laborierten Verteidiger Ramón Koch und Mittelfeldmotor Hussein Hammouda unlängst an einer Zerrung. Gerade letzteren würde Sportchef Oliver Bonato am liebsten schon am Sonntag auf dem Platz sehen: „Er hat eine Pferdelunge und gibt immer 100 Prozent.“ Auch beim fest für die Startelf eingeplanten Sturm-Duo Julian Fälber (Leistenprobleme) und Kai Schusters (Zerrung) reicht es zum Auftakt maximal für einen Kurzeinsatz.

Dafür dürfte Joel Kouekem (22) beginnen. Der Zugang vom Ligarivalen FC Hennef 05 gilt als einer der großen Gewinner der Vorbereitung. „Er ist als Sechser aktuell nicht wegzudenken aus der ersten Elf“, sagt Trainer Bünyamin Kilic. Auch Takuya Kitamura (23/Eintracht Hohkeppel) sei „voll eingeschlagen. Mit seinem Speed auf dem Flügel stellt er jeden Gegner vor Probleme.“

Der Kader des SSV 04

Zugänge: Valentin Manzenreiter (TuRU Düsseldorf), Eamonn Klein (Bonner SC), Ramón Koch, Justus Mergner (beide Wesseling-Urfeld), Eladan Islamovic, Joel Kouekem, Kai Schusters (alle FC Hennef), Hussein Hammouda (FC Pesch), Keita Kinoshita (VfL Alfter), Takuya Kitamura (Eintracht Hohkeppel), Julian Fälber (TuS Mondorf), Hayata Nishimura (TSV Windeck), Florent Sylaj (VfL Vichttal), Kamil Süslü (eigene Reserve), You Jung-jae (SV Deutz 05), Boris Kivoma, Hamza Ayari (beide FC Friesdorf).

Abgänge: Tarik Dogan, Masahiro Fujiwara, Dennis Eck, Robin Schmidt (alle FC Hennef), Sebastian Ramspott (unbekannt), Ouadie Barini (SGV Freiberg), Recep Kartal (Karriereende), Tugra Koc (FC Pesch), Luca Wilsing (F. Köln II), Timo Prodöhl (RW Hütte).

Der Kader: Tor: Moritz Kern, Eamonn Klein, Valentin Manzenreiter, Michael Vogel. Abwehr: Ramón Koch, Max Ickenroth, Tom Isecke, Eladan Islamovic, Ju-Yong Jo, You Jung-jae, Justus Mergner, Kotaro Nakanishi, Mathias Roder. Mittelfeld: Kaito Asano, Hamza Ayari, Hussein Hammouda, Keita Kinoshita, Takuya Kitamura, Joel Kouekem, Chris Mai, Mehdi Reichert, Nils Stephan. Angriff: Julian Fälber, Boris Kivoma, Hayate Nishimura, Kai Schusters, Hendrik Strobl, Kamil Süslü, Florent Sylaj.

Das Verletzungspech: Nicht nur viele Zugänge sind derzeit außer Gefecht gesetzt. Der zuletzt immer wieder vom Verletzungspech verfolgte Christopher Mai zog sich im Spiel gegen den griechischen Erstligisten Tripolis (0:4) einen Innenbandanriss zu. Die Hinrunde ist für den Spielmacher quasi schon gelaufen. Nils Stephan verletzte sich abseits des Rasens: Der Flügelangreifer erlitt bei einem Motorradunfall einen Bänderriss.

Die Abgänge: Der Wechsel von Tarik Dogan zum FC Hennef traf die 04er am härtesten. „Er ist einer der besten Spieler der Liga“, sagt Kilic über seinen bisherigen Abwehrchef. Auch das „magische Dreieck“ um Dennis Eck, Robin Schmidt und Ouadie Barini hat sich komplett aufgelöst. Während letzterer gleich in seinen ersten beiden Ligaspielen für den Südwest-Regionalligisten Freiberg traf, zog es Schmidt und Eck ebenfalls zum FCH.

Nachdem Daniel Jamann und Noel Below bereits im Winter aufgehört hatten, kam in der Rückrunde ein weiterer Routinier hinzu. Einen Kreislaufzusammenbruch im Training nahm Regisseur Recep Kartal zum Anlass, seine Schuhe an den Nagel zu hängen. Der 33-Jährige bleibt jedoch in Siegburg, nämlich als Co-Trainer. „Chefcoach bin ich aber nur auf dem Papier“, so Kilic. „Recep und ich treffen jede Entscheidung gemeinsam.“

Die Generalprobe: Im letzten Testspiel gegen den Landesligisten FC Schafhausen (0:3) setzte Kilic fünf Probespieler ein. Neben Flügelangreifer Hamza Ayari (FC Friesdorf), dem Ex-Hennefer Hasan Akcakaya (FC Memmingen) und Sturmtank Boris Kivoma (FC Friesdorf) kamen die Innenverteidiger Kenneth Eligon (1. FC Mönchengladbach) und You Jung-jae (21/SV Deutz) zum Einsatz. Letzterer wurde ebenso prompt unter Vertrag genommen wie Ayari und Kivoma.

Das Ergebnis war für Bonato „zweitrangig. Das war ein bunt zusammengewürfelter Haufen. Dafür haben es die Jungs ordentlich gemacht.“

Das Ziel: Für Kilic ist der Aufsteiger Eintracht Hohkeppel „von den Namen her die klare Nummer eins“. Sein persönlicher Aufstiegsfavorit sei aber der FC Wegberg-Beeck: „Dort wird seriös und in aller Ruhe gearbeitet. Das zahlt sich am Ende häufig aus.“ Während der andere Regionalliga-Absteiger Bonner SC eine Wundertüte sei, müsse man den Vizemeister FC Hennef und Bergisch Gladbach „nach wie vor auf dem Zettel haben“.

Angesichts der starken Konkurrenz hält man sich in Siegburg diesmal mit Kampfansagen zurück. „Grundsätzlich will ich immer den maximalen Erfolg, also Platz eins“, sagt Kilic. „Aber man muss realistisch sein: Unser Ziel lautet einstelliger Tabellenplatz.“ Auch für Bonato wäre es „vermessen von einer Top-drei-Platzierung zu träumen“. Er freut sich dennoch auf die Duelle mit Hohkeppel und Co.: „Wir können jeden Gegner ärgern.“

FC Hennef 05

Hannes Viehweger (oben, von links), Jordan Joao Rosero Ramirez, Masahiro Fujiwara, Kanata Todate, Johannes Siregar, Bilal El Morabiti, Tarik Dogan, Robin Schmidt, Trainer Sascha Glatzel (Mitte, von links), Sportlicher Leiter Dirk Hager, Alihan Zor, Arif Alkan, Sidar-Ali Simsik, Louis Klapperich, Betreuer Erik Brammen, Betreuer Tamino Lehnert, Sakae Iohara (unten, von links), Burak Mus, Tristan Arndt, Max Blönigen, Martin Michel, Kenan Akalp, Jannik Stoffels und Yannick Genesi vom FCH. 

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Neue Saison, neuer Anlauf: Die Mittelrheinliga-Fußballer des FC Hennef 05 wollen erneut vorne mitmischen. Zeit für den Kader-Check.

Die Neuen: Gerade erst da und schon jetzt eine feste Größe: Tarik Dogan (25) hat sich prompt zum Leader aufgeschwungen. „Er macht bislang einen überragenden Job“, sagt Sascha Glatzel über den Zugang vom Ligarivalen Siegburg 04. Neben der Erfahrung lobt der Coach vor allem die „gefährlichen Vorstöße. Tarik ist nicht nur für Kopfballtore gut, sondern auch für den einen oder anderen Assist.“

Dank Dogan ist es zudem deutlich lauter auf dem Platz geworden. „Seine emotionale Art tut uns gut“, sagt Sportchef Dirk Hager. „In der Vergangenheit waren wir häufig zu brav.“ Dogan hatte schon vor dem Trainingsauftakt Eindruck hinterlassen, als er gleich im ersten Gespräch seine Zusage gab. „Über die finanziellen Dinge hatten wir da noch gar nicht gesprochen“, so Hager.

Der Kader des FCH

Zugänge: Jordan Ramirez, Kanata Todate (beide FC Friesdorf), Tarik Dogan, Masahiro Fujiwara, Robin Schmidt (alle Siegburg 04), Tristan Arndt (FV Wiehl), Alihan Zor, Sidar-Ali Simsik (beide eigene U 19), Arif Alkan (Bergisch Gladbach), Bilal El Morabiti (MSV Bonn).

Abgänge: Ernesto Jimenez (FC V. Rosport), Tiziano Lo Iacono, Mohamed Dahas (beide Hohkeppel), Michael Hasemann (FC Hürth II), Eladan Islamovic, Joel Kouekem, Kai Schusters (alle Siegburg 04), Tomoya Ito (FC Hürth), Etienne Kamm (SpVg Porz), Chris Massamba, Jimmy Mbiyavanga (beide FC Pesch), Celal Kanli (Verletzungspause).

Tor: Martin Michel, Max Blönigen. Abwehr: Jordan Joao Rosero Ramirez, Yannick Genesi, Burak Mus, Hannes Viehweger, Tarik Dogan, Johannes Siregar. Mittelfeld: Jannik Stoffels, Sakae Iohara, Masahiro Fujiwara, Kenan Akalp, Tristan Arndt, Alihan Zor, Arif Alkan, Sidar-Ali Simsik. Angriff: Kanata Todate, Michael Okoroafor, Robin Schmidt, Bilal El Morabiti, Louis Klapperich. 

Mit Flügelangreifer Masahiro Fujiwara (21) und Stoßstürmer Robin Schmidt (29) dürfen sich zwei weitere Zugänge aus Siegburg Hoffnung auf einen Stammplatz machen. Aber auch die weniger namhaften Neuen üben Druck aus auf die etablierten Kräfte. Allen voran Bilal El Morabiti. Der vom A-Ligisten MSV Bonn gekommene Offensivakteur könnte laut Glatzel „eine der großen Überraschungen“ werden. Mit seiner Beidfüßigkeit und Kreativität erinnere ihn der 23-Jährige „ein bisschen an Jamal Musiala“ vom FC Bayern.

Die Abgänge: Eine ganze Elf hat den FCH verlassen. „Das war ein harter Transfersommer“, sagt Glatzel. „Wir mussten viele Topspieler ziehen lassen, die man nicht eins zu eins ersetzen kann.“ Damit meint der Coach in erster Linie Toptorjäger Mohamed Dahas (18 Tore/neun Assists) sowie die Flügelzange um Tiziano Lo Iacono (7/5) und Ernesto Jimenez (7/7). „Die Drei reißen eine große Lücke“, betont Glatzel.

Angesichts der Kaderreduzierung auf 19 Feldspieler sei man mehr denn je auf eine „halbwegs verletzungsfreie Saison angewiesen“. Und auf Tore der nach wie vor gesetzten Michael Okoroafor und Louis Klapperich.

Die größte Baustelle: Die meisten Kopfschmerzen bereiten dem Trainer die offensiven Außenbahnen, schließlich verpflichtete der FCH mit Fujiwara nur einen echten Flügelangreifer als Ersatz für Jimenez und Lo Iacono. „Wir werden unser Spiel ändern müssen“, sagt Glatzel, „in mancher Hinsicht sogar um 180 Grad.“

Rolle rückwärts

Der Umstellung vom 4-2-3-1- auf ein 3-5-2-System folgte aber schon in der zweiten Pokalrunde bei den SF Troisdorf (8:1) die Rolle rückwärts. „Stand jetzt fühlen sich die Jungs mit der Viererkette deutlich wohler“, so Glatzel. Zudem sei der fest als zweite Sturmspitze eingeplante Schmidt „noch nicht bei 100 Prozent“.

Während der Coach also noch auf der Suche nach der richtigen Formation ist, hat das Team eine alte Schwäche scheinbar abgelegt. „Nach Standards sind wir jetzt deutlich gefährlicher“, sagt Hager. Auch dank Dogan; er erzielte im Test beim MSV Bonn (4:0) und im Kreispokal beim SV Menden (4:0) jeweils ein Kopfballtor nach einer Ecke.

Die Konkurrenz: In der Vorsaison musste sich der FCH nur der Übermacht des 1. FC Düren beugen. Mit den beiden Absteigern Bonner SC und Wegberg-Beeck sowie dem ambitionierten Aufsteiger Hohkeppel bekommt man es laut Glatzel diesmal sogar „mit drei Giganten zu tun. Diese Klubs haben wenig mit Mittelrheinliga zu tun.“ Dahinter rechnet er mit einem „breiten Verfolgerfeld, zu dem auch Bergisch Gladbach und wir zählen“.

Stärkste Liga aller Zeiten

Hager sieht das besagte Trio ebenfalls in der Favoritenrolle, rechnet diesmal allerdings nicht mit einem „Alleingang“ eines Kontrahenten: „Auf 87 Punkte wird wohl keiner mehr kommen.“ Grundsätzlich sei er „kein Typ, der sich mit Platz fünf zufriedengibt. Wir wollen so lange wie möglich vorne mitmischen.“

Vorsichtiger formuliert Glatzel seine Ambitionen: „Mit harter Arbeit kann man die Großen vielleicht ärgern. Eine Topplatzierung ist aber nicht planbar, schließlich treten wir in der vermeintlich stärksten Mittelrheinliga aller Zeiten an.“ Letzteres unterstreicht Hager: „Diesmal wird kein Team abfallen. Auch der Kampf um den Klassenerhalt verspricht große Spannung.“

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