Erste ErnteausfälleObstbauern in Niederkassel müssen Bäume vor Kälte schützen

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Karl-Josef Engels deckt zur Sicherheit seine Heidelbeerbüsche abends ab für den Fall, dass nachts wieder Frost kommt.

Niederkassel – Die beiden Obstbauern sind sich einig: Temperaturen um Null Grad können blühende Apfel- und Birnbäume durchaus verkraften. „Geht es jedoch deutlich in den Minusbereich, sind Ernteausfälle zu erwarten“, berichtet Karl-Josef Engels. Deswegen müsse er seine Plantagen im Frühjahr immer im Blick behalten.

Leichter Frost hat für Wolfgang Honecker allerdings auch etwas Gutes. „Je nach Größe sollten nicht mehr als 140 Früchte an einem Apfel- oder Birnbaum hängen“, erklärt er beim Gang durch seine Plantage. Er zeigt auf einen einzelnen Ast und zählt dort 15 Blüten. „Wenn der Frost zehn Prozent vernichtet, ist das kein Problem.“ So sorge die Natur dafür, dass die Bäume nicht übermäßig Früchte tragen.

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Wolfgang Honecker zeigt die Blüten an einem Apfelbaum. Nicht alle öffnen sich zur selben Zeit, das wirkt wie ein natürlicher Frostschutz.

Wenn es dagegen so richtig „in die Minusgrade geht“, drohen ihm Ernteausfälle. Dann werden seine Blüten mit Wasser besprenkelt. Bei Frost bildet sich dann ein Eispanzer, der die zarten Knospen schützt.

Je nach Sorte sind noch nicht alle Blüten eines Baumes geöffnet. Einige Knospen befinden sich noch im weniger frostempfindlichen Ballonstadium, sind also noch geschlossen. „Die Natur hat dafür gesorgt, dass sich nicht alle zur selben Zeit öffnen und damit das Risiko verteilt“, erklärt Honecker.

Kirsch- und Pflaumenbäume: Erste Ernteausfälle sind da

Auf den Plantagen seines Kollegen Engels finden sich jedoch auch Kirsch- und Pflaumenbäume. Sie sind empfindlicher gegen Frost. Die niedrigen Temperaturen der letzten Woche haben ihnen schon zugesetzt. „Wir haben schon kleinere Ernteausfälle, die aber noch überschaubar sind“, berichtet Engels. Er zeigt auf eine Blüte, in deren Mitte ein kleiner schwarzer Punkt zu erkennen ist. „Die hat Frost bekommen und entwickelt keine Frucht mehr.“

Eine Berieselungsanlage wie Honecker hat Engels allerdings nicht. Bei der Größe seiner Felder lohne sich das nicht, sagt er.

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Noch empfindlicher gegen Frost ist das Beerenobst, um das sich vor allem Engels’ Sohn Nils kümmert. In großen Gewächshäusern wachsen Erdenbeeren heran, die früh in den Verkauf kommen. 21 Grad zeigt das Thermometer tagsüber im Inneren. Aber wenn es nachts an die fünf Grad kalt wird, dringt die Kälte von außen ein. Dann müssen die Erdbeeren abgedeckt werden.

Hummeln schwirren schon eifrig umher und sorgen für die Bestäubung der Blüten. Kleine, allerdings noch grüne Erdbeeren sind schon überall zu erkennen.

Die Heidelbeeren stehen bei den Engels im Freien. Sie werden nachts mit einem Vlies abgedeckt, damit der Frost keinen Schaden anrichten kann. „Zum Wochenende soll es noch mal in die Minusgrade gehen“, prognostiziert Engels. Dann sei dieser Schutz nochmal angebracht.  

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