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KiesgrubePläne für Niederkasseler Strandbad liegen vorerst auf Eis

Lesezeit 2 Minuten
Die Luftaufnahme zeigt im Vordergrund das Niederkasseler Gewerbegebiet und im Hintergrund die mit Wasser gefüllten Kiesgruben.

Ein Blick über das Gewerbegebiet auf die Niederkasseler Kiesgruben. Pläne für ein Strandbad dort wurden vorerst verworfen.

Ein Strandbad am Südost-Ufer der Niederkasseler Kiesgrube wird es nicht geben. Eine Freizeitnutzung ist aber weiterhin geplant.

Die seit Jahren immer wieder diskutierte Idee eines Strandbades am Südostufer der Niederkasseler Kiesgruben ist vorerst vom Tisch. Die Mitglieder des Stadtrats-Ausschusses für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz haben bei ihrer jüngsten Sitzung entschieden, die Pläne nicht weiterzuverfolgen. Die Politiker folgten einem entsprechenden Vorschlag der Stadtverwaltung, die für das Projekt zahlreiche Hürden ausgemacht hatte.

An den grundsätzlichen Überlegungen, die Kiesgrube nach dem Ende der Auskiesung für Freizeitzwecke zu nutzen, wollen die Politiker allerdings festhalten, dann aber an einem anderen Standort innerhalb des Kiesgruben-Geländes.

Stromleitungen müssten mit großem Aufwand verlegt werden

Die Umsetzung der Strandbad-Idee am Südost-Ufer scheitert nach Angaben aus dem Rathaus unter anderem an den Hochspannungsleitungen, die über dem Kiesgruben-Areal verlaufen. Die lassen sich zwar verlegen, allerdings nur mit einem erheblichen finanziellen Aufwand.

Zudem sprechen Sicherheitsgründe gegen das Vorhaben: Weil die Durchfahrt unter der nahegelegenen Umgehungsstraße (L 269) zu niedrig geplant wurde, könnte das Strandbad bei Badeunfällen und ähnlichen Zwischenfällen nicht von Rettungsfahrzeugen angefahren werden. Die Option, die L 269 an dieser Stelle zu erneuern, um die erforderliche Durchfahrtshöhe zu schaffen, ist theoretisch denkbar, dürfte sich praktisch aber kaum umsetzen lassen.

Lebensgefahr für Badegäste durch einen Schwimmkegel

Ein großes Hindernis für eine Nutzung als Strandbad ist laut Stadtverwaltung auch ein rund 6000 Quadratmeter großer sogenannter Schwimmkegel, der im Laufe der vergangenen Jahre durch die Kies- und Sandwäsche entstanden ist. Dabei handelt es sich um eine Halbinsel im nordöstlichen Bereich der Kiesgrube, die durch die Ablagerung feiner Ton- und Schluffteilchen entstanden ist.

Die Halbinsel, die Anziehungspunkt für Badegäste sein könnte, birgt große Gefahren: Wie in Treibsand können bewegende Körper schnell darin versinken. Der Schwemmkegel, der in den nächsten Jahren weiter wachsen könnte, müsste deshalb gesperrt und diese Sperrung konsequent überwacht werden — ein Aufwand, der für die Stadtverwaltung kaum vertretbar ist.

Erhebliche Kosten dürfte auch die – dauerhafte – Beseitigung von Gehölzen kosten, die sich in den vergangenen Jahren rund um die Kiesgrube gebildet haben. Allerdings vermutet die Stadtverwaltung, dass das waldähnliche Gebiet, in dem die Bäume teilweise einen Stammumfang von mehr als 60 Zentimeter haben, mittlerweile ohnehin als schützenswertes Biotop gelten könnte.