Polizei im DauereinsatzMehrere Massenschlägereien bei Mondorfer Strandfest

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Der Rest vom Fest: Am Dienstag wurde abgebaut am Rhein in Mondorf. Die Kirmes war nicht friedlich verlaufen.

Niederkassel – Zu trauriger  Berühmtheit gelangt das Mondorfer Strandfest. An drei aufeinanderfolgenden Tagen kam es am Rande des Veranstaltungsgeländes am Rheinufer zu Massenschlägereien, bei denen mehrere Menschen verletzt wurden. Die Polizei musste mit großem Personalaufwand anrücken, um die Situationen zu beruhigen und mehrere Verdächtige festzunehmen. Außerdem fahndet sie nach weiteren Tätern.

Los ging es am Samstag kurz nach Mitternacht. Zwei 41 und 45 Jahre alte Männer aus Troisdorf wurden auf dem Nachhauseweg von Jugendlichen am Auto-Scooter angepöbelt. Sie gingen weiter und wurden auf der Provinzialstraße von der Gruppe angegriffen. Der 45-Jährige stürzte zu Boden und wurde weiter gegen den Kopf getreten. Er erlitt Platzwunden im Gesicht und musste vom Rettungsdienst behandelt werden. Sein Begleiter trug Prellungen davon. Die Verdächtigen flüchteten, eine Fahndung verlief bislang erfolglos. Ein mutmaßlicher Schläger konnte identifiziert werden.

Neun Streifenwagenbesatzungen eilten am Sonntag gegen 4.45 Uhr zu einer Gaststätte an der Provinzialstraße. 15 bis 20 Menschen prügelten aufeinander ein, als die Beamten eintrafen. Die zuerst angekommenen  Polizisten setzten Pfefferspray ein. Gleichwohl gab  es immer wieder  Auseinandersetzungen, die erst durch Verstärkungskräfte unter Kontrolle gebracht werden konnten. Ein 20 Jahre alter Mann aus Niederkassel kam mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus, ein weiterer wurde ambulant behandelt. Mutmaßliche Haupttäter waren ein 26-Jähriger aus Siegburg sowie ein 23-Jähriger aus Wachtberg.

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Beamte angegriffen

Der 26-Jährige griff die Beamten an und mussten überwältigt werden. Er kam ebenso in Gewahrsam wie sein Komplize. Der hatte auch noch Marihuana in den Taschen. Gefährliche Körperverletzung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz war die die Liste der Vorwürfe.  Gastwirt Jupp Ubber sagte am Dienstag, alles sei sehr schnell gegangen: „Der Jung, der sie gerissen bekommen hat, weiß wahrscheinlich nicht wofür.“ Er selbst hatte keine Möglichkeit, schlichtend einzugreifen. „Ich finde das sehr, sehr bedenklich“, erklärte er.

Auch zum Abschluss am Pfingstmontag gab es eine Schlägerei. An einer Bushaltestelle an der Provinzialstraße waren gegen 22.20 Uhr mehrere Beteiligte in Streit geraten. Als die ersten Streifenwagen eintrafen, herrschte eine aggressive Stimmung. Weitere Kräfte eilten nach Mondorf, die Lage blieb ruhig. Zeugen gaben an,  ein 17 Jahre alter Jugendlicher sei in einen Imbiss geflüchtet.

Der sagte aus, von fünf Unbekannten beleidigt und verprügelt worden zu sein. Ihm wurde ein Zahn ausgeschlagen. Verprügelt hätten ihn zwei Schläger;  die Gruppe  sei in  einen schwarzen Ford Kombi gestiegen und  über die Langgasse geflüchtet. Ein Täter ist nach Zeugenaussagen etwa 1,85 Meter groß und trug dunklen Kapuzenpulli, Jeanshose sowie schwarze Baseballkappe. Er hatte einen Drei-Tage-Bart. Die Polizei bittet um Hinweise unter 02241/541 32 21.

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