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Troisdorf als VorbildNiederkassel möchte Steuer auf Wettbüros erheben

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Jeder Einsatz in einem Wettbüro wird in Troisdorf mit drei Prozent besteuert. Die Stadt Niederkassel will genauso verfahren. 

Niederkassel – In Niederkassel könnte es schon bald eine neue Steuer geben. Auf Vorschlag der Stadtverwaltung wird der Rat in den kommenden Monaten über die Einführung einer Wettbürosteuer diskutieren. Während der jüngsten Sitzung des Haupt-, Finanz- und Beschwerdeausschusses haben CDU, SPD und Grüne ihre grundsätzliche Bereitschaft signalisiert, lediglich die FDP hat sich bereits jetzt gegen das Vorhaben der Kämmerei ausgesprochen.

Zwar gibt es im Stadtgebiet bislang keine Wettbüros, nach Angaben von Bürgermeister Stephan Vehreschild haben in jüngster Zeit aber bereits mindestens drei Wettanbieter gegenüber der Stadtverwaltung ihr Interesse bekundet, in Niederkassel aktiv zu werden. Ein Beschluss zur Einführung einer Wettbürosteuer könnte für diese Interessenten Planungssicherheit schaffen.

Die Stadtverwaltung schlägt bei ihren Überlegungen vor, sich am Beispiel der Nachbarstadt Troisdorf zu orientieren. Dort wird jeder Wettspieleinsatz mit drei Prozent besteuert. Würde auch Niederkassel so verfahren, könnte das der Stadt künftig zusätzliche Einnahmen in Höhe von 15.000 bis 20.000 Euro pro Jahr bescheren, hat man im Rathaus errechnet.

CDU in Niederkassel: Wettbürosteuer wäre fair gegenüber Gastwirten

Dem stehe, so der Bürgermeister, ein vergleichsweise geringer Verwaltungsaufwand gegenüber, weil die Abwicklung der Steuer weitgehend elektronisch erfolgen könne.

„Wir sind dafür, diese Idee weiter zu diskutieren“, fasste Andreas Grünhage im Ausschuss die Haltung der CDU zusammen. Eine Wettbürosteuer sei nicht zuletzt ein Gebot der Fairness, weil Gastwirte, die in ihren Räumen Glücksspielautomaten betreiben, bereits ebenso Vergnügungssteuer zahlen müssten wie die Betreiber von Spielotheken.

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Für die Grünen signalisierte Inka Saldecki-Bleck ebenfalls Zustimmung. Zwar könne eine Wettbürosteuer nicht den gesellschaftlichen Schaden ausgleichen, der durch Spielsucht entstehe, trotzdem sei sie ein richtiges Signal. Für FDP-Ratsherrn Jürgen Bergmann dagegen sind Bürger und Unternehmen bereits hinreichend mit Steuern belastet: „Deshalb sind wir grundsätzlich gegen neue Steuern.“