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Waldstraße in NiederkasselBürger-Antrag gegen Bau von Sozialwohnungen gescheitert

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Neben der noch in Bau befindlichen Flüchtlingsunterkunft will die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft für den Rhein-Sieg-Kreis in zwei Neubauten 16 Sozialwohnungen errichten.

  1. Der Haupt-, Finanz- und Beschwerdeausschuss gab grünes Licht den Neubau von zwei Wohnhäusern.
  2. Der Ausschuss wies eine Eingabe von 38 Anwohnern einstimmig zurück, in der diese den Rat aufgefordert hatten, auf das Projekt zu verzichten.

Niederkassel – Der Haupt-, Finanz- und Beschwerdeausschuss hat den Weg für den Bau von insgesamt 16 Sozialwohnungen auf einem bislang städtischen Grundstück an der Waldstraße in Niederkassel-Ort freigemacht.

Der Ausschuss wies eine Eingabe von 38 Anwohnern einstimmig zurück, in der diese den Rat aufgefordert hatten, auf das Projekt zu verzichten.

Unmittelbar neben einem von der Stadt errichteten Wohnheim für Flüchtlinge will die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft für den Rhein-Sieg-Kreis (GWG) zwei Wohnhäuser mit jeweils acht Wohnungen bauen.

Der Verkauf des Grundstückes an die GWG sollte eigentlich bereits unter Dach und fach sein, er verzögerte sich aber, weil die RSVG Bedenken gegen das Projekt haben. Die zu den Gebäuden gehörenden Pkw-Stellplätze könnten die Linienbusse der RSVG behindern. Nach Angaben der Stadtverwaltung soll das Problem aber inzwischen ausgeräumt worden sein.

Die Anwohner, die sich an den Beschwerdeausschuss gewandt hatten, befürchten, dass ihr Viertel durch den Bau des Flüchtlingsheimes und der Sozialwohnungen zum „sozialen Brennpunkt“ werden könne. Die Nachbarschaft sei durchaus in der Lage, 60 Flüchtlinge zu integrieren. „Die derzeitige Situation der Flüchtlinge erfordert große Lösungen, das sehen auch wir“, heißt es in der Eingabe. „Wir hoffen und werden mithelfen, dass dieses Vorhaben erfolgreich wird.“ Weitere Flüchtlinge, die die Stadt in den Sozialwohnungen unterbringen werde, gefährdeten die Integrationsbemühungen jedoch.

Bürgermeister Stephan Vehreschild verteidigte die Pläne der Stadt. Man habe die Stadt „von Nord nach Süd und von Ost nach West“ durchforstet, um städtische Grundstücke zu finden, die für den sozialen Wohnungsbau geeignet seien. Das Areal an der Waldstraße erfülle als eines von wenigen diese Kriterien. Er nehme die Sorgen der Anwohner ernst, diese irrten aber, wenn sie glaubten, dass in Sozialwohnungen ausschließlich Flüchtlinge und anerkannte Asylbewerber untergebracht würden. „Der Wohnungsbau kommt der Gesamtbevölkerung von Niederkassel zugute“, sagte Vehreschild. Die Stadt werde wie in vergleichbaren Fällen versuchen, eine ausgewogene Bewohnerstruktur zu erreichen.

CDU-Fraktionschef Marcus Kitz warb um Verständnis für die Nöte der Stadtverwaltung. „Noch vor einem halben Jahr wären wir nicht auf die Idee gekommen, dort Sozialwohnungen zu bauen“, räumte er ein. „Doch wir sind beim Thema Unterbringung von Flüchtlingen zurzeit Getriebene.“

Harald Burger (FDP) bescheinigte den Anwohnern „ein hohes Verantwortungsbewusstsein“, dennoch stehe auch seine Partei zum Verkauf des Grundstücks an die GWG und zum bau der 16 Wohnungen.